[= BzG - Kleine Reihe Biographien, Bd. 6], trafo verlag 2004, 146 S., zahlr. Abb., ISBN 3-89626-507-5,
Junge Welt v. 1.11.2004:
"An der Seite von Anton Saefkow". Im Berliner trafo Verlag
erschien eine Biografie von Judith Auer, die vor 60 Jahren hingerichtet
wurde.
In Berlin-Lichtenberg gibt es seit DDR-Zeiten eine Judith-Auer-Strasse. Der
dort gelegene Jugendklub wurde nach der sogenannten Wende Treffpunkt
neofaschistischer Jugendlicher – und "Die Auers kommen!" zum
Schreckensruf der gejagten Linken. Diesen grausigen Treppenwitz der
Geschichte nahm Judith Auers Tochter zum Anlass, eine Biographie ihrer
Mutter zu verfassen. Judith Auer, geborene Vallentin, entstammte einer
deutsch-juedischen Kuenstlerfamilie. Den Traum einer Musikerkarriere konnte
sich die hochbegabte Pianistin aus finanziellen Gruenden nicht erfuellen.
Sie wurde Kommunistin, der Weg in den antifaschistischen Widerstand war
folgerichtig. Sie kaempfte in der Gruppe von Anton Saefkow und Franz Jacob
– verfasste und verteilte Flugblaetter, versteckte Illegale. Im Juli 1944
wurde die Gruppe verraten. Wie die meisten Mitglieder wurde Judith Auer
verhaftet und am 27. Oktober 1944 ermordet. Vielleicht aus verstaendlicher
Scheu und Pietaet liefern Ruth und Guenter Hortzschansky wenig mehr als das
aeussere Gerippe eines bewegten und bewegenden Lebens. Aber das Buch
enthaelt persoenliche Dokumente und Briefe, die das Bild einer ebenso zarten
wie selbstbewussten jungen Frau entstehen lassen. Und dann gibt es ein
letztes Dokument: "Die Vollstreckung dauerte von der Vorfuehrung bis
zur Vollzugsmeldung 7 Sekunden".
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