Manz, Günter und Eva
Frieden
und Krieg. Autobiographische Notizen über das Leben zweier Familien zwischen
1930 und 1945 in Leipzig und Berlin
[= Autobiographien, Bd. 19], trafo verlag 2005,
218 S., zahlr. Fotos u. Dok., ISBN 3-89626-371-4, 17,80 EUR
Rezensionen
- Besprechung von Walter Tokarski in: Spektrum Freizeit, Heft II/2005,
S., 123f.:
"Neues aus der DDR: FRIEDEN UND KRIEG
Während der Zeit des Kalten Krieges haben sich zwar viele Autorinnen und
Autoren mit der DDR beschäftigt, es waren jedoch nur wenige, die sich mit
dem tatsächlichen Leben der Menschen, ihrer Freizeit, dem Lebensstil und
den persönlichen Schicksalen während dieser Zeit auseinander gesetzt
haben. Der seit vielen Jahrzehnten führende Freizeitforscher der ehemaligen
DDR, Professor Dr. Günter Manz, von der heute nicht mehr existierenden
Hochschule für Ökonomie „Bruno Leuschner" in Berlin, einer Elitehochschule
der DDR, hat nun in der Rückschau einige Innenansichten zu den o.a.
Themenbereichen vorgelegt. Man mag sich den Erinnerungen und Ansichten sowie
autobiographischen Notizen anschließen oder auch nicht: interessant sind
sie allemal und stellen wichtige Aufarbeitungen eines Teils der deutschen
Geschichte und des Alltagslebens im geteilten Deutschland dar. Im Buch "Sozialpolitik
in der DDR" (2001) wird u. a. die „Wirklichkeit" in Bezug
auf das Lebensniveau und die sozialistische Lebensweise, auf Freizeit und
Erholung sowie auf Gesundheit und Bildung diskutiert, die im Band „Aufstieg
und Fall des Landes DDR" (2002) wieder aufgegriffen und mit
persönlichen Beurteilungen versehen werden. Zusammen mit seiner Frau Eva
legt Günter Manz mit dem Buch „Frieden und Krieg" (2005)
autobiographische Notizen über die persönliche Geschichte im
Nazi-Deutschland und die „Entlassung" in die „reale Zukunft"
vor. Zusammen genommen stellen die hier vorgelegten Bücher eine spannende
Lektüre dar. Dabei darf man nicht vergessen, dass Günter Manz zu
DDR-Zeiten Mit-Verfasser einer ganzen Reihe von wirtschafts- und
sozialpolitischen Werken war, die die Handlungen der Verantwortlichen
maßgeblich beeinflusst haben, und die Hochschule für Ökonomie „Bruno
Leuscherer" als Kaderschmiede fungierte. Näher an das Leben in der DDR
und dessen politische Beeinflussungsmechanismen, als mit diesen Büchern,
kann man kaum herankommen. (Walter Tokarski, Köln.)"