Klaus Stanke Handbuch Handlungsorientierte Kreativitätstechniken. Für Junge, Einsteiger und Profis mit Bonsai-System der Kreativitätstechniken
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2011, zahlr. Abb. und Tabellen, 268 S., ISBN 978-3-86464-001-8, 24,80 EUR |
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Buchrezension aus INGENIEUR-NACHRICHTEN Zeitschrift für Wirtschaft, Wissenschaft und Technik 20 (2012)2, April 2012
„Aus Verantwortung für einen kreativen Nachwuchs...
Für Anfänger, Lernende oder Profis hat der Begriff „Kreativität" unterschiedliche Bedeutung. Mit „Erfindungen" wird er jedoch von allen in Zusammenhang gebracht. Aufwandsarm, schnell und von Neuheitswert sollten sie sein. Jeder besitzt dazu einsetzbare Fertigkeiten. Aber werden diese angesichts einer konkreten Aufgabe ausreichen?
Mit etwas Glück fällt ihnen rechtzeitig ein 260-seitiges Buch von Klaus Stanke in die Hände: „Handlungsorientierte Kreativitätstechniken - Handbuch. Für Junge, Einsteiger und Profis mit BONSAI-System der Kreativitätstechniken"1
Dessen Grundthese lautet sinngemäß: Kreativität ist erlernbar und kann durch Training verbessert werden.
Lockere Schreibweise verführt nicht zum gehorsamen Durcharbeiten. Man kann auch gut darin stöbern. Ein kluger Ansatz: Praktische Orientierung an vielen Beispielen, formal variable Darstellung auf verschiedensten Abstraktionsebenen (von der „Sitzungskritzelei"
über markige Sprüche und Kartoons bis zu Tabellen, Ablaufplänen, Arbeitsblättern und Kommentaren). Das wirkt sympathisch und einprägsam, macht neugierig.
In zuweilen selbstironischen Skripten bewältigt der Autor eine wahre praktische Erfahrungsflut und stellt solcherlei Archivdienst vor die Eitelkeit sprachlicher Perfektion.
Man kennt das von eigenen Nebenher-Aufzeichnungen, die wichtige Denkanstöße einfrieren sollten, dann leider, über Jahre hinweg ungeordnet, den Weg des Knüllpapiers gegangen sind. Hier jedoch wurde ein solcher Schatz aus unzähligen Quellen gerettet und strukturiert zu Protokoll gegeben.
Der Umgang mit dem Schatz wird zwar erst in Kapitel 11 erläutert, aber das weckt kreativen Widerspruch. Gegen Versinken im Stoff helfen Breaks oder grau unterlegte Hinweise und Beispiele.
Mit seinen bis zu Ikonen verdichteten „KREAS" gibt uns der Autor im Kapitel 3 universelle Hilfsmittel an die Hand. Eindrucksvoll. Selber schuld, wer das nicht, auf seine Zwecke zugeschneidert, nutzt.
Danach dringt K.S. tiefer ins Fachgebiet ein: Standardanwendungen(4), Analysen (5), Ideenfindungen und Informationsgewinnung (6), Bewertungen (7), Widerspruchslösungen (8) werden vorgestellt. Wir finden komprimiert förderliche Beiträge der Systemanalyse, Heuristik, Konstruktions- und Kommunikationswissenschaften. K.S. zitiert nicht einfach, sondern bringt umfangreiche praktische Erfahrung ein, die er als Professor an der TU Dresden, Firmenberater, Methodologe und Leiter von Problemseminaren in Forschung und Industrie gesammelt hat. Auch kulturell-soziologische Aspekte in Konfliktsituationen Kreativer werden nicht ausgelassen.
Die Diskussion einer allgemeinen Innovationskultur, welche zu Unrecht in den Schatten des Computerbooms geraten ist, wird befördert. Die kreativen Fähigkeiten des Menschen würden gegenüber Computern unverzichtbar und zielführend sein und also auch Gegenstand
intensiver Aus- und Weiterbildung bleiben. Angebotene Alternativen lassen Oberlehrergehabe nicht zu und ebnen dem Leser freundlich Wege zu eigener Kreativität.
Vorwiegend informell tätige, Ingenieure und Weiterbilder werden Nutzen aus dem Buch ziehen. Besonders junge Leser motiviert der Anhang, in dem konkrete Erfinder mit ihren Neuerungen vorgestellt sind. Mit 420 Verweisen wird es zum Nachschlagewerk.
Es sollte in keiner Bibliothek fehlen."
K.P.H.
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Besprechung
von KATRIN KUNIPATZ,
KLEINRÖHRSDORF/SCHMÖLLN, 08.04.12
Erfinden lernen mit kreativen
Techniken
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