Erzgräber, Gudrun


Kurzvita

Geboren am 22.05.1939 in Eberswalde, Besuch der Grund- und Oberschule 1945–1957, Abitur an der Oberschule Lychen, Brandenburg.

Danach praktisches Jahr in den Elektro-Apparate-Werken Berlin-Treptow.

1958 begann das Studium der Physik an der Humboldt-Universität Berlin, dann bis 1964 das der Kernphysik an der TU Dresden mit dem Abschluss Diplom-Physiker.

Daran schlossen sich zwei Zusatzstudien neben der beruflichen Tätigkeit an, die 1966 mit dem Abschluss Diplom-Ingenieurpädagoge mit Lehrbefähigung für Ingenieurhochschulen und 1968 mit dem Abschluss Fachübersetzter Englisch-Physik beendet wurden.

Von 1964–1968 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abt. Strahlenschutz im Zentralinstitut für Kernforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR (ADW) in Rossendorf bei Dresden, die 1968 als Außenstelle in den Bereich Strahlenbiophysik des Zentralinstituts für Molekularbiologie (ZIM) der ADW in Berlin-Buch eingegliedert wurde.

Ab 1968 begann eine fruchtbare und intensive Zusammenarbeit mit dem russischen Genetiker Timoféeff-Ressovsky, der von 1927–1945 am damaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung in Berlin-Buch arbeitete.

Die Promotion erfolgte 1973 auf dem Gebiet der Strahlenbiologie mit der Dissertation „Inaktivierung von Bakteriophagen und Versuche zur theoretischen Interpretation".

Von 1976–1983 Aufbau und Leitung des ersten strahlenbiologischen Labors im Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna, Russland, wodurch die Nutzung verschiedener Strahlenarten an den nur dort vorhandenen Beschleunigern und Reaktoren möglich wurde.

Nach der Auflösung des Bereichs Strahlenbiophysik 1982 erfolgte nach der Rückkehr aus Dubna 1983 der Wechsel in die Wissenschaftsorganisation des ZIM; von 1984–1987 als Leiterin der Wissenschaftlichen Sekretariats (WS) des Direktors und ab 1987 zusätzlich als Stellvertretender Direktor des ZIM.

In das Jahr 1986 fällt die Habilitation auf dem Gebiet der Strahlenbiophysik mit der Habilitationsschrift „Biophysikalische Analyse der Wirkung ionisierender Strahlung unterschiedlicher physikalischer Charakteristika auf Säugerzellen".

1987 konnte neben der administrativen Tätigkeit auch die wissenschaftliche Arbeit in der neu gegründeten Abt. Strahlenbiologie im Zentralinstitut für Krebsforschung (Leitung Prof. Dr. Helmut Abel) wieder aufgenommen werden.

Nach Abwicklung der Akademie-Institute der DDR 1991 und den entsprechenden Empfehlungen des Wissenschaftsrats nahm in Berlin-Buch das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin 1992 seine Tätigkeit auf, in dem strahlenbiologische Arbeiten nicht vorgesehen waren. Die berufliche Umorientierung begann 1992 als Leiterin des Standortmanagements Campus Berlin-Buch im (MDC) Berlin-Buch. Nach Ausgründung des Standortmanagements in die vom MDC gegründete Gesellschaft BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch wurde 1996 deren Geschäftsführung übernommen, deren Hauptaufgaben die Entwicklung des Campus sowie der Aufbau und die Administration des Biotechnologieparks Berlin-Buch sind.

2001 wurde zusätzlich die Geschäftsführung der Berlin-Buch Management GmbH mit den Gesellschaftern Helios Kliniken GmbH, BBB GmbH, zwei Biotech-Unternehmen Invitek GmbH und MerLIon Pharma GmbH, Unternehmensgruppe Widerker GbR, Erste Wohnungsgenossenschaft Berlin-Pankow eG und Gesobau übernommen.

Seit Juli 2009 auch Geschäftsführerin der ZeLL GmbH (ZELL = Zentrum für erlebnisorientiertes Lernen in den Lebenswissenschaften) mit den Gesellschaftern Helios Kliniken GmbH, Akademie der Gesundheit e. V., Eckert & Ziegler AG; diese Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, in Berlin-Buch ein Life Science Center zu etablieren.

Im Juni 2008 erfolgte die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.

Im Jahr 2009 wurde ihr der Verdienstorden des Landes Berlin verliehen.

 

Publikationen bei trafo:

Abel, Helmut / Erzgräber, Gudrun: „Radioaktivität – ein Reizwort, weil Krebs droht? – Versuch einer populärwissenschaftlichen Darstellung des Forschungsstandes", 2009, 110 S. zahlr. Tab. und Abb., ISBN 978-3-89626-936-4, 12,80 EUR

Abel, Hemut / Erzgräber, Gudrun: „Radioaktivität – von der Entdeckung bis Fukushima", 2012, 120 S., zahlr. Abb., ISBN 978-3-86464-026-1, 13,80 EUR