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Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Band 112

 

Ambivalenzen von Technologien - Chancen, Gefahren, Missbrauch


4. Symposium des Arbeitskreises ,,Allgemeine Technologie" der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften und des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des Karlsruher Instituts für Technologie am 12. November 2010 in Berlin
 

 

lieferbar

 

 

 2011, [= Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd. 112], 184 S., ISBN 978-3-89626-982-9, 19,80 EUR

 

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Inhaltsverzeichnis


Gerhard Banse: Grußwort 5
Gerhard Banse, Ernst-Otto Reher:  Einleitung 7
Gerhard Banse, Ernst-Otto Reher: Ambivalenzen von Technologien - Chancen erhöhen, Gefahren mindern, Missbräuche verhindern 19
Klaus Hartmann: Risiken und Chancen der Renaissance „vergessener" Technologien (am Beispiel fossiler Kohlenstoffträger) 43
Lutz-Günther Fleischer: Ambivalenzen und Komplexität stoffwandelnder Technologien - Widersprüche aufheben, Chancen entwickeln 51
Dieter Seeliger: Ambivalenzen in der Uranwirtschaft - Segen oder Fluch für die Menschheit? 83
Herbert Hübner, Ernst-Otto Reher: Ambivalenzen der Kunststofftechnologie - Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts 103
Christian Kohlert: Nanotechnologie: Vor- und Nachteile der Anwendung für polymere Folien 117
Wolfgang Fratzscher: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie den Sicherheitsbericht oder fragen Sie ... 131
Norbert Mertzsch: Ambivalenzen erneuerbarer Energien 143
Dietrich Balzer: Automatisierung - Fluch oder Segen? 153
Klaus Fuchs-Kittowski. Zur Ambivalenz der Wirkungen moderner Informations- und Kommunikationstechnologien auf Individuum, Gesellschaft und Natur. Wo liegen Potenziale und Risiken allgegenwärtiger Datenverarbeitung? 161

 

 

Grußwort


Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Mitglieder, Freunde und Gäste der LS,
hiermit begrüße ich Sie im Namen des Präsidenten der LS, Herrn Professor Dr. Dieter B. Herrmann, der leider verhindert ist, und auch in meinem eigenen Namen zum 4. Symposium des Arbeitskreises „Allgemeine Technologie" der LS „Ambivalenzen von Technologien - Chancen, Gefahren, Missbrauch".
Der Arbeitskreis „Allgemeine Technologie" der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften, gegründet am 12. Oktober 2001, hat in den Jahren 2001, 2004 und 2007 in Kooperation mit dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Forschungszentrums Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft (jetzt: Karlsruher Institut für Technologie) drei Symposien zur Allgemeinen Technologie durchgeführt:
• Allgemeine Technologie - Vergangenheit und Gegenwart;
• Fortschritte bei der Herausbildung der Allgemeinen Technologie;
• Allgemeine Technologie - verallgemeinertes Fachwissen und konkretisiertes Orientierungswissen zur Technologie.
Dabei wurde eine Vielzahl historischer wie systematisch-konzeptioneller Überlegungen vorgestellt und diskutiert. Die Ergebnisse der Tagungen sind in den Bänden 50, 75 und 99 der Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät dokumentiert. Unser Mitglied Klaus Krug hat diese Bände in einer Sammelrezension für die Zeitschrift „Technikfolgenabschätzung. Theorie und Praxis" vorgestellt (Nr. 2/2010, S. 96-100).
Mit dem 4. Symposium am 12. November 2010 wird ein weiterer Aspekt der Allgemeinen Technologie herausgearbeitet: die Ambivalenzen von Technologien - Chancen, Gefahren und Missbrauch. An ausgewählten Material-, Energie- und Informationstechnologien wird der Januskopf der Technik aufgezeigt, auch aus verschiedenen Perspektiven (z. B. Unternehmer, Angestellter, Nutzer, Bürger, ...). Ob eine Technologie Fluch oder Segen bedeutet, hängt dabei nicht nur von den Technologieschöpfern ab, sondern wird stark auch durch die Technologiebegleiter einschließlich Politiker, Medien und Öffentlichkeit mitbestimmt. Insofern ergibt sich nach wie vor die Notwendigkeit einer „technologischen Aufklärung", wie sie Günter Ropohl bereits in den 1960er Jahren gefordert hat. Dass dazu auch der Bereich der curricularen technischen Bildung gehört, ist naheliegend. Deshalb freue ich mich, dass wir seit dem Leibniz-Tag 2010 mit Herrn Bernd Meier aus Potsdam einen Experten für Technikbildung in unserer Mitgliedschaft haben.
Ich bedanke mich bei den Mitglieder des Arbeitskreises Allgemeine Technologie für die Zusammenstellung des interessanten Symposium-Programms, das als Vortragende neben den „Stamm-Referenten" Dietrich Balzer, Lutz-Günther Fleischer, Wolfgang Fratzscher, Klaus Fuchs-Kittowski, Klaus Hartmann, Herbert Hübner und Ernst-Otto Reher wie immer auch neue Referenten (in diesem Fall Christian Bauer, Christian Kohlert, Norbert Mertzsch und Dieter Seeliger) umfasst, die z.T. auch neue Institutionen repräsentieren:
• Paul Scherrer Institut, Villigen (Schweiz);
• Klöckner Pentaplast Europa, Montabaur u. St. Petersburg
• Verein Brandenburgischer Ingenieure und Wirtschaftler e.V.
Ich hoffe, dass daraus intensive Kooperationen zur Weiterentwicklung der AT resultieren werden.
Einstimmend auf die Inhalte des Symposiums - bzw. dieses Bandes - sei eine Überlegung zitiert, die John Ruskin (1819-1900) zugeschrieben wird,1 die gleichnishaft für manche Widersinnigkeit der Gegenwart steht:
Wie viel ist wenig genug?
Es gibt auf der Welt fast nichts, was man nicht ein wenig schlechter machen und billiger verkaufen könnte. Wer nur auf den Preis achtet, wird zu Recht Beute solcher Geschäftspraktiken.
Es ist unklug, zu viel zu zahlen, aber es ist auch unklug, zu wenig zu zahlen. Zahlt man zu viel, verliert man ein bisschen Geld, mehr nicht. Zahlt man zu wenig, verliert man manchmal alles, weil der gekaufte Gegenstand seinen Zweck nicht erfüllt.
Die Marktgesetze verbieten es, dass man für wenig Geld viel Leistung erhält - das ist unmöglich. Kauft man vom billigsten Anbieter, muss man für den eventuellen Ärger etwas Geld zurücklegen.
Und wenn man das tut, hat man auch genug Geld, um etwas Besseres zu kaufen.


Gerhard Banse
Vizepräsident der Leibniz-Sozietät