Inhalt
Vorwort von Annette Indetzki
Vorwort von Stefan Förster
Die Musikschule Köpenick in ihrer Entwicklung (1951–2001)
Tilo-Dietmar Böhm
2. Treptow und Köpenick musizieren gemeinsam – Die Entwicklung der
Joseph-Schmidt-Musikschule seit 2001
Stefan Förster
3. Portraits der Fachgruppenleitungen der Joseph-Schmidt-Musikschule
Stefan Förster
- Dr. Catrin Gocksch (Musikschulleiterin)
- Axel Behm (Zweigstellenleitung Friedrichshagener Straße, FGL
Bundinstrumente)
- Sabine Range-Makel (stv. Zweigstellenleitung, FGL Tasteninstrumente)
- Margarete Gabriel (FGL Gesang & Chor)
- Marianne John (FGL Tanz)
- Annette Schurig (FGL Streichinstrumente)
- Eva Kreitling (FGL Musikalische Grundstufe und Heilpädagogische
Musikarbeit)
- Ralf Kothe (FGL Jazz-Rock-Pop & Musik anderer Völker)
- Ingrid Geisler (FGL Blasinstrumente)
- Andreas Ziegert (FGL Kooperation mit Schulen)
4. Portraits prägender Akteure der Musikschulen in Treptow und Köpenick
Tilo-Dietmar Böhm / Stefan Förster
- Rudolf Meyer (Leiter MS Köpenick 1969-1992)
- Walter Neugebauer (FL Mandoline, Leiter ZOK, 1. stv. Direktor MS
Köpenick)
- Klaus Kühling (FL Gesang, Chor MS Köpenick)
- Prof. Hans-Joachim Krumpfer (Prägender Musiker bei den
Blasinstrumenten)
- Kurt Schwaen (Komponist mit großer Schaffenskraft)
- Sabine Klingbeil (Leiterin MS Treptow, FGL Klavier)
- Waldemar Zerwer (stv. Direktor MS Treptow, FGL Trompete)
- Isolde Preil (Verwaltung/Gesang, Leiterin MUK Treptow)
- Renate Rätz (Leiterin MS Treptow, FL Cello)
- Karin Vogt (FL Klavier, Leiterin MUK Treptow)
- Theo Schmidt (Leiter MUK Köpenick, Keyboard, Blockflöte)
- Carsten Muttschall (stv. Leiter MS Treptow)
- Ks. Prof. Siegfried Lorenz (Vorsitzender des Fördervereins)
- Johannes Köbsch (stv. Vorsitzender des Fördervereins)
- Rosemarie Ecke (FGL Bund MS Treptow-Köpenick)
5. Portraits ausgewählter langjähriger Musikschülerinnen und
Musikschüler
Stefan Förster
- Anja Barich (Tanzen)
- Leona Paulin Heine (Gesang Rock/Pop)
- Astrid Zander geb. Krüger (Gitarre)
- Christiane Süß geb. Neumann (Klavier)
- Benjamin, Alexa und Amina Ott (Klavier / Klarinette / Querflöte)
- Christian Voigt (Gesang)
- Ute Wolff geb. Koloska (Querflöte)
- Katharina Streit (Bratsche)
- Ulf Lachmund (Gitarre)
6. Musikschule: Konstanten-Dynamik-Perspektiven
Annette Indetzki
Zum Geleit
Liebe Leserinnen und Leser,
gegründet am 19. Februar 1951 blickt die Joseph-Schmidt-Musikschule
Treptow-Köpenick auf eine lange und erfolgreiche Tradition zurück. Seit
ihrer Gründung ist sie fester Bestandteil der kommunalen Bezirksstrukturen
und erfüllt wichtige kultur- und bildungspolitische Aufgaben in unserem
Bezirk. Sie wird, wie das Bildungssystem insgesamt, als öffentliche
Gemeinschaftsaufgabe verstanden.
Sich ändernde gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle
Rahmenbedingungen stellen eine permanente Herausforderung für die
Joseph-Schmidt-Musikschule dar. Aktuell ist es die Berliner
Schul-strukturreform, die die Musikschule vor neue Verantwortung als
Bildungspartnerin für die allgemein bildenden Schulen stellt. Hier sind ganz
neue Konzepte gefordert.
Aktive Musikausübung ist ein hoher Wert an sich. Sie ist Teil einer
ganzheitlichen Bildung und befördert die Entwicklung allgemeiner
Lernfähigkeit und sozialer Kompetenzen. Deshalb ist es von so großer
Bedeutung, allen Kindern und Jugendlichen den chancengerechten Zugang zu
musikalischer Bildung zu ermöglichen.
Die Joseph-Schmidt-Musikschule bietet traditionell eine breite Palette
fundierter Unterrichts- und Musizierangebote für Instrumente, Gesang und
Tanz. Für Tausende ehemaliger Musikschülerinnen und Musikschüler ist die
Musik ein fester Teil ihres Lebens geblieben und viele haben sie sogar zum
Beruf gemacht. Auch durch hervorragende Ergebnisse bei Musikwettbewerben und
zahllose Veranstaltungen hat sich die Joseph-Schmidt-Musikschule große
Anerkennung im Bezirk und weit darüber hinaus erworben. Unter den beinahe
fünfzig Ensembles der Musikschule gibt es einige, die selbst auf eine
jahrzehntelange Tradition blicken. Für moderne Führungs- und
Managementstrukturen steht zum Beispiel der kontinuierliche Einsatz des
Qualitätssystems QsM.
Ein besonderer Höhepunkt im Musikschulleben war im Jahre 2004 die
Namensgebung nach dem berühmtem jüdischen Kantor und Tenor Joseph Schmidt.
Er war einer der bedeutendsten Operninterpreten seiner Zeit und zählte zu
den ersten Medienstars. Als Jude durch den Nationalsozialismus verfolgt, kam
Joseph Schmidt in einem Schweizer Asyllager ums Leben.
Über die Förderung durch die politisch Handelnden des Bezirkes hinaus
erfährt die Musikschule vielfältige Unterstützung durch Freunde und
Förderer, wobei ich den Förderverein Freunde der Joseph-Schmidt-Musikschule
e.V. besonders hervorheben möchte.
An dieser Stelle geht der Blick zurück auf die Entwicklung der Musikschulen
in Deutschland. Lange Zeit waren der private Musikunterricht und die
Konservatorien die Stütze der bürgerlichen Musikkultur. Erst nach dem Ersten
Weltkrieg entstand auf dem Boden von Jugendmusikbewegung und Reformpädagogik
die Idee einer Musikschule für breite Schichten der Bevölkerung, nachzulesen
in der programmatischen Schrift des Musikpädagogen Fritz Jöde „Musikschulen
für Jugend und Volk – ein Gebot der Stunde“ aus dem Jahre 1924. Jöde
gründete bereits 1923 in Berlin-Charlottenburg die erste Jugendmusikschule,
nach deren Bild in der Folge in vielen deutschen Städten Musikschulen
entstanden.
Ab 1933 wurde das junge Musikschulwesen durch die Nationalsozialisten
vereinnahmt und die inhaltliche Ausrichtung der Musikschulen entsprechend
staatlich bestimmt. Mit wenigen Ausnahmen hörten alle Musikschulen dieser
Art nach 1945 auf zu bestehen. Seit den 1950er Jahren wuchs allmählich ein
weit verzweigtes Musikschulnetz in beiden Teilen Deutschlands. In diese
Reihe gehört die 1951 gegründete Musikschule Köpenick, die heutige
Joseph-Schmidt-Musikschule Treptow-Köpenick.
Waren die Musikschulen zur Zeit der DDR ausschließlich Kindern und
Jugendlichen zugänglich und die Kapazitäten sehr begrenzt, stehen sie heute,
unabhängig vom Alter, allen musikalisch Interessierten offen. Die
Schülerzahl in Treptow-Köpenick hat sich gegenüber 1989 beinahe
vervierfacht. Und dennoch kann, auch unter Einsatz flexibler
Unterrichtskonzepte, leider nicht immer jeder Ausbildungswunsch sofort
realisiert werden.
Sechzig Jahre Musikschule in Treptow-Köpenick – und kein bisschen müde!
Das Interesse am eigenen Musizieren ist ungebrochen. Vielleicht ist es
gerade die Allgegenwärtigkeit von Musik im modernen Leben, die immer mehr
Menschen den Wunsch verspüren lässt, nicht nur Musikkonsumenten zu sein,
sondern selbst Musik zu machen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene kommen,
finden ihre musikalischen Vorlieben heraus und entwickeln unter
qualifizierter Anleitung eigene musikalische Ausdrucksfähigkeiten. Hoch
qualifizierte Lehrkräfte stellen sich mit ihrer Kompetenz, Kreativität und
Einfühlungsvermögen in den Dienst der musikalischen Bildung.
Das sechzigjährige Jubiläum der Joseph-Schmidt-Musikschule Treptow-Köpenick
gab den Anlass, die Geschichte dieser kommunalen Bildungsinstitution
aufzuarbeiten.
Ich freue mich sehr darüber, dass die lange und erfolgreiche Entwicklung der
Musikschule zu diesem Anlass in Buchform präsentiert und einem breiten
Publikum zugänglich gemacht werden kann. Ich danke dem Heimatverein Köpenick
e.V., insbesondere Stefan Förster und Tilo-Dietmar Böhm, sehr für
Initiierung und Realisierung dieses Buches!
Liebe Leserinnen und Leser, ich lade Sie herzlich ein, auf den folgenden
Seiten die Geschichte und das Leben unserer Musikschule mit zu verfolgen!
Ihre Annette Indetzki
Amtsleiterin für Bildung
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