Inhalt
Vorwort 7
Ambystoma axolotl 9
Jochen Bung
Einleitung 11
Jochen Bung, Malte Gruber und Sebastian Kühn
§ 1 VORBILD ODER ABBILD: GENESE DER AUTORSCHAFT
Delisle vs. Nolin. Zum Problem des Plagiats um 1700 21
Sebastian Kühn
Plagiat und Fälschung: Filiationen von Originalität und Autorschaft 35
Martin Doll
§ 2 ORIGINAL ODER FÄLSCHUNG: MACHT DER IMITATION
Eine endlos plagiierte Fälschung und ihre Hehler. Carl Albert Loosli und die
„Protokolle der Weisen von Zion“ 55
Martin Uebelhart
Die Problematik der Nachahmung – imitatio und aemulatio bei Alexander III.
von Makedonien 73
Sabine Müller
§ 3 VERSPRECHEN ODER VORWURF: GESETZ DER
NACHAHMUNG
Anfechtungen des Plagiats: Herausforderung des Rechts am „Geistigen
Eigentum“ 87
Malte-Christian Gruber
Grenzgänger. Authentische Geschichten, falsche Opfer und echte Plagiate 109
Ophelia Lindemann
§ 4 PROVOKATION ODER SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT:
GRENZEN DER KREATIVITÄT
Das Plagiatsmotiv in der postmodernen Literatur 125
Kathrin Ackermann
Geiselnahme, Schwarzfahren oder einfach nur Trampen? Literary spinoffs,
Originalität und geistiges Eigentum 139
Birgit Spengler
§ 5 DIEBSTAHL ODER BETRUG: RECHT DES PLAGIATS
Eine rechtsökonomische Analyse des Plagiarismus 159
Klaus Mathis und Pascal Zgraggen
Vom „geistigen Diebstahl“ zur „akademischen Urkundenfälschung“ – Zum
Schutzgut der Regeln für den Umgang mit Plagiaten im akademischen Bereich
177
Denis Basak
Substantially similar? Das Plagiat aus Sicht des Verhältnisses von
Musik und Recht 201
Frédéric Döhl
§ 6 WITZ ODER IRONIE: KUNST DES PLAGIATS
Plagiat oder Geniestreich? Das Œuvre Sturtevants zwischen Reaktualisierung
und Zeitkritik 219
Viola Hildebrand-Schat
Déjavu® – First Plagiarism Detection Software in Fine Arts.
Plagiaterkennungs-Software in der Kunst 235
Cornelia Sollfrank
Bildnachweise 245
Autorinnen und Autoren 247
Vorwort
Die Frankfurter Jahrestagung der Kritischen Reihe am 17. und 18. Juli 2009
befasste sich mit „Plagiaten“ – einem Thema, das zum einen auf eine lange
historische Begriffsgeschichte verweist, zum anderen angesichts neuer
medialer Bedingungen besonders aktuell erscheint: Ständig werden neue
Plagiatsvorwürfe in Kunst, Literatur und Wissenschaft öffentlich, laufend
werden weitere Fälle aufgedeckt. Dabei zeigt sich jedoch, dass Plagiarismus
– wenn er überhaupt als Unrecht erkannt wird – in den verschiedenen
gesellschaftlichen Teilbereichen und bei den jeweils betroffenen Menschen
ganz unterschiedlich behandelt und verfolgt wird. Der hochdifferenzierte
Umgang mit diesem Phänomen wird begleitet von ungewöhnlich heftigen
Kontroversen um ein verschärftes Urheberrecht „in digitaler Zeit“, deren
Parteien und Streithelfer sich vorschnell in ideologischen
(Schein-)Gegensätzen, etwa von personal begründeter Werkherrschaft versus
wirtschaftlichem Verwertungsrecht, von individueller Autorverantwortung
versus Open Access, ja sogar von „Privatem“ versus „Öffentlichem“ verfangen.
Um diesen vermeintlichen Paradoxien des Plagiarismus im Besonderen und des
Immaterialgüterrechts im Allgemeinen zu entgehen, bedarf es
fachübergreifender Anstrengungen. Die in diesem Band versammelten Beiträge
der letzten Jahrestagung sollen hierzu ein Beispiel geben und zur weiteren
Reflexion anregen.
Wir danken der Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang
Goethe-Universität Frankfurt am Main für die wiederholte Förderung der
„Beiträge zur Rechts-, Gesellschafts- und Kulturkritik“. Selbstverständlich
gilt unser erneuter Dank auch dem trafo-Verlag, dessen erfolgreiche Arbeit
unsere Vermutung stützt, dass Autorrechte und Informationszugänge „in
digitaler Zeit“ nicht nur in der Theorie, sondern auch in der
Wissenschaftspraxis miteinander vereinbar bleiben.
Frankfurt am Main,
im Juni 2010
Die Herausgeber
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