Zurück zur letzten Seite                    Zur Startseite des Verlages




 

Bung, Jochen / Gruber, Malte-Christian / Kühn, Sebastian (Hg.)

Plagiate. Fälschungen, Imitate und andere Strategien aus zweiter Hand

 

2011, [= Beiträge zur Rechts-, Gesellschafts- und Kulturkritik, Band 10], 260 S., zahlr. Abb., ISBN 978-3-89626-961-4, 39,80 EUR

 

   => Lieferanfrage

 

Zu den Rezensionen

 

 

Inhalt


Vorwort 7

Ambystoma axolotl 9
Jochen Bung

Einleitung 11
Jochen Bung, Malte Gruber und Sebastian Kühn


§ 1 VORBILD ODER ABBILD: GENESE DER AUTORSCHAFT

Delisle vs. Nolin. Zum Problem des Plagiats um 1700 21
Sebastian Kühn

Plagiat und Fälschung: Filiationen von Originalität und Autorschaft 35
Martin Doll


§ 2 ORIGINAL ODER FÄLSCHUNG: MACHT DER IMITATION

Eine endlos plagiierte Fälschung und ihre Hehler. Carl Albert Loosli und die „Protokolle der Weisen von Zion“     55
Martin Uebelhart

Die Problematik der Nachahmung – imitatio und aemulatio bei Alexander III. von Makedonien 73
Sabine Müller


§ 3 VERSPRECHEN ODER VORWURF: GESETZ DER
NACHAHMUNG

Anfechtungen des Plagiats: Herausforderung des Rechts am „Geistigen Eigentum“ 87
Malte-Christian Gruber

Grenzgänger. Authentische Geschichten, falsche Opfer und echte Plagiate 109
Ophelia Lindemann


§ 4 PROVOKATION ODER SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT:
GRENZEN DER KREATIVITÄT

Das Plagiatsmotiv in der postmodernen Literatur 125
Kathrin Ackermann

Geiselnahme, Schwarzfahren oder einfach nur Trampen? Literary spinoffs, Originalität und geistiges Eigentum 139
Birgit Spengler


§ 5 DIEBSTAHL ODER BETRUG: RECHT DES PLAGIATS

Eine rechtsökonomische Analyse des Plagiarismus 159
Klaus Mathis und Pascal Zgraggen

Vom „geistigen Diebstahl“ zur „akademischen Urkundenfälschung“ – Zum Schutzgut der Regeln für den Umgang mit Plagiaten im akademischen Bereich 177
Denis Basak

Substantially similar? Das Plagiat aus Sicht des Verhältnisses von  Musik und Recht 201
Frédéric Döhl


§ 6 WITZ ODER IRONIE: KUNST DES PLAGIATS

Plagiat oder Geniestreich? Das Œuvre Sturtevants zwischen Reaktualisierung und Zeitkritik 219
Viola Hildebrand-Schat

Déjavu® – First Plagiarism Detection Software in Fine Arts. Plagiaterkennungs-Software in der Kunst 235
Cornelia Sollfrank

Bildnachweise 245

Autorinnen und Autoren 247



 

Vorwort


Die Frankfurter Jahrestagung der Kritischen Reihe am 17. und 18. Juli 2009 befasste sich mit „Plagiaten“ – einem Thema, das zum einen auf eine lange historische Begriffsgeschichte verweist, zum anderen angesichts neuer medialer Bedingungen besonders aktuell erscheint: Ständig werden neue Plagiatsvorwürfe in Kunst, Literatur und Wissenschaft öffentlich, laufend werden weitere Fälle aufgedeckt. Dabei zeigt sich jedoch, dass Plagiarismus – wenn er überhaupt als Unrecht erkannt wird – in den verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereichen und bei den jeweils betroffenen Menschen ganz unterschiedlich behandelt und verfolgt wird. Der hochdifferenzierte Umgang mit diesem Phänomen wird begleitet von ungewöhnlich heftigen Kontroversen um ein verschärftes Urheberrecht „in digitaler Zeit“, deren Parteien und Streithelfer sich vorschnell in ideologischen (Schein-)Gegensätzen, etwa von personal begründeter Werkherrschaft versus wirtschaftlichem Verwertungsrecht, von individueller Autorverantwortung versus Open Access, ja sogar von „Privatem“ versus „Öffentlichem“ verfangen. Um diesen vermeintlichen Paradoxien des Plagiarismus im Besonderen und des Immaterialgüterrechts im Allgemeinen zu entgehen, bedarf es fachübergreifender Anstrengungen. Die in diesem Band versammelten Beiträge der letzten Jahrestagung sollen hierzu ein Beispiel geben und zur weiteren Reflexion anregen.
Wir danken der Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main für die wiederholte Förderung der „Beiträge zur Rechts-, Gesellschafts- und Kulturkritik“. Selbstverständlich gilt unser erneuter Dank auch dem trafo-Verlag, dessen erfolgreiche Arbeit unsere Vermutung stützt, dass Autorrechte und Informationszugänge „in digitaler Zeit“ nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Wissenschaftspraxis miteinander vereinbar bleiben.


Frankfurt am Main,
im Juni 2010

Die Herausgeber