Vorwort
Fast alle bisherigen Bücher zur Tierethik sind entweder tendenziell
esoterisch / spirituell / religiös oder aber andererseits ausgesprochen
akademisch-wissenschaftlich. Beides verhindert den notwendigen und
wünschenswerten gesellschaftspolitischen Brückenschlag zu brisanten Themen
wie Tierversuche, artgerechte Tierhaltung, Welthunger, Umweltzerstörung oder
Klimawandel. Während bei Tierversuchen und Tierhaltung wenigstens der
prinzipielle Bezug zur Tierethik offenkundig ist, ist dies bei den Themen
Welthunger, Umweltzerstörung und Klimawandel keineswegs der Fall. Dennoch
ist der Bezug zur Tierethik auch hier gegeben: Fleischkonsum, also
Tiertötung, zählt zu den wichtigsten Ursachen für Welthunger,
Umweltzerstörung und Klimawandel!
Dieses Buch macht auch einige der wichtigsten Begriffe und Konzepte, die
seit vielen Jahren von der Tierrechtsphilosophie in den allgemeinen
universitären Bereich einsickern (v. a. in Philosophie, Ethik, Biologie,
Bioethik und Rechtsphilosophie) und dort intensiv diskutiert werden, für
eine breite interessierte Öffentlichkeit verständlich. Zwei Beispiele: der
Personbegriff, der in der Tierversuchs-, Euthanasie- und Abtreibungsdebatte
eine wichtige Rolle spielt, und die prinzipielle moralische Gleichsetzung
von Rassismus, Sexismus und Speziesismus, die die Tierrechtsbewegung in
einen historischen und weltanschaulichen Bezug setzt zu Sklavenbefreiung,
Bürgerrechtsbewegung und Frauenemanzipation.
Professor Heinrich Ganthaler danke ich für sehr fruchtbare Gespräche über
ethische Grund- und Spezialfragen. Carolin Gschwilm für ihre unermüdliche
fachliche und persönliche Hilfe und Unterstützung.
Salzburg, im August 2009
Helmut F. Kaplan
Inhalt
Vorwort 7
Einleitung 9
Praxis 11
1. Menschen abholen, wo sie sind 13
2. Wünsche schaffen Pflichten 23
3. Niemandem schaden 27
4. Autonomie schafft Rechte 34
5. Pflicht zu helfen 38
6. Möglichst viel Gutes tun 42
7. Tatsachen ernst nehmen 45
8. Utilitarismus für Tiere – Kantianismus für Menschen 54
9. Trumpfkarte für Besserbehandlung von Menschen hat keine Grundlage 58
10. Gleichheitsprinzip 65
11. Goldene Regel 76
Theorie 81
1. Menschen abholen, wo sie sind 83
2. Wünsche schaffen Pflichten 86
4. Autonomie schafft Rechte 105
7. Tatsachen ernst nehmen 108
8. Utilitarismus für Tiere – Kantianismus für Menschen 109
10. Gleichheitsprinzip 110
11. Goldene Regel 123
Literatur 125
Über den Autor 132
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