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Gruber, Malte-Christian/Ziemann, Sascha (Hrsg.):

Die Unsicherheit der Väter. Zur Herausbildung paternaler Bindungen

[=Beiträge zur Rechts-, Gesellschafts- und Kulturkritik, (vormals Salecina-Beiträge zur Gesellschafts- und Kulturkritik) Band 9], 2009, 337 S., ISBN 978-3-89626-886-0, 39,80 EUR

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Klappentext

Eine der großen Problemlagen der Moderne, nämlich die Auflösung des Subjekts, wie sie im Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft zutage tritt – Gefahr der Entfremdung des Einzelnen durch die Gesellschaft einerseits, Chance der Emanzipation in der Gesellschaft andererseits –, scheint das alte Thema des väterlichen Gesetzes fortzuschreiben: Es sind die wechselseitigen Abhängigkeiten von Freiheit und Autorität, deren Ambivalenzen, die nicht bloß historisch veränderlich sind, sondern mit den Prozessen der sozialen Differenzierung korrelieren. Solche Korrelationen stellen sich nun als paternale Bindungen dar, die – bei all ihrer Unsicherheit und Unsichtbarkeit – Wahrnehmungen, Rationalitäten, Willen, und nicht zuletzt auch die Formen der Macht und des Rechts bestimmen.

Inhalt


Vorwort

Malte Gruber und Sascha Ziemann
Einleitung: Unsichere Väter, abwesende Väter, Vaterlose 9

I.
AUF DER SUCHE NACH DEM VERLORENEN VATER: VATERLOSE SÖHNE

Jörg Ziethen
Vater-Sein und Vater-Dasein – Zum Kampf um die Legitimation der Rechtsvaterschaft

Malte-Christian Gruber
Formationen paternaler Bindungen als Normierungsmotive rechtlicher Paternalismen

Simona Slanička
Bastardväter – Väterliche Potenz als imaginäre und repräsentierte Legitimation im Italien der Renaissance

Sabine Müller
Vaterlosigkeit als Aufstiegschance? Zu einem antiken Mythenmuster

Christian Schmitt-Kilb
Abwesende Väter und das Problem der Autorschaft in Fiktion und Autobiographie: Das Beispiel Martin Amis

 

II.
Vaterlose Söhne des anderen Geschlechts

Anja Flügge
Brüchige Fassaden: Vaterfiguren in Katrin Askans Roman Aus dem Schneider

Miriam Kanne
„Heimat“: Vaterland und Land der Väter. Wenn Töchter erzählen

Katja Suren
„Mit allem, was ich über dich verschweige“ – unauflösbare Vater-Tochter-Bindung als autobiographische Fortschreibung im Werk Natascha Wodins

Viola Hildebrand-Schat
Strukturen paternal-patriarchaler Dichotomie im Werk von Niki de Saint Phalle

Claudia Hein
Verspeiste Väter in Sigmund Freuds Totem und Tabu und Marianne Wiggins’ John Dollar

 

III.
Paternalistische Vaterbilder

Juliane Rytz
Der geschwächte Name-des-Vaters. Lacans Begriff der Vaterfunktion und ihre Bedeutung in der Gegenwartskultur

Josef Bordat
Paternale Bindungen im Utopismus. Platons Philosophen und Skinners Planer

Martin Uebelhart
Anstand und bürgerlicher Paternalismus. Anmerkungen zu Adolph Freiherr Knigge (1752–1796)

Sylvelin Wissmann
Stadtväter – Hausväter – Wohltäter. Paternale Philanthropie an Beispielen der Bremer Armenpflege und Privatwohltätigkeit seit der Reformation bis etwa 1850

 

IV.
Paternalismen

Marco Stier
Paternalismus und Paternalität in der Medizin. Begriffliche, historische und ethische Aspekte

Klaus Mathis und Ivo Cathry
Paternalismus und Menschenwürde


Péter Cserne
Paternalism in policy: prospects and limitations of an economic analysis

Torsten Junge
Selbstführung als postpastorale Macht

Autorinnen und Autoren


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