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Hartmann-Kraatz, Christiane (Hg.)

Frauenmosaik. Neue Frauenbiographien aus dem Berliner Stadtbezirk Treptow-Köpenick

2009, 190 S., zahlr. Fotos und Dokumente, ISBN 978-3-89626-862-4, 13,80 EUR

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Link zum 1. Band Frauenmosaik

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Inhalt



Liebe Leserin, lieber Leser 7



Ein Wort zuvor 11

Thomas Irmer: Sabine Mathilde Rathenau geb. Nachmann 13

Hanna Wichmann und Isot Wöltge: Liddy Kilian 33

Karin Manke: Herta Declerck 43

Karin Manke: Edith Krause 59

Karin Manke: Hedwig Bade 75

Ursula Schröter: Herta Kuhrig, geb. Eschka 83

Christiane Hartmann-Kraatz: Ursula Eichelberger 109

Oliver Igel: Clara Müller-Jahnke, geb. Müller 141

Monika Melchert: Anna Seghers. Eine Mainzer Jüdin in Adlershof 155

Doris Thyrolph, Christiane Hartmann-Kraatz: Ingeborg Hunzinger, geb. Franck 177

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Treptow-Köpenick - das ist mit Müggelsee, Spree, Dahme und seinen Wäldern nicht nur das „Sofa“ erholungssuchender Berlinerinnen und Berliner. Unser Bezirk ist nicht -wie in Adlershof- eine Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien allein. Er ist vielmehr ein Ort, in dem die Menschen gerne leben, arbeiten und sich entspannen.

Mit Berlins schönsten und grünsten Bezirk sind auch die Lebenswege der in diesem Band vorgestellten Frauen auf vielfältigste Weise verbunden.

Wenn Sie zukünftig an Treptow-Köpenick denken, freue ich mich, dass Ihnen dann auch die Frauen aus den vorliegenden Biographien geläufig sein werden. Wie die Schriftstellerin Anna Seghers. Oder die Gründerinnen der Arbeiterwohlfahrt und die Bezirksverordnete Maria Jankowski, die bereits im ersten Band der Reihe „Frauenmosaik“ vorgestellt worden sind. Nach Maria Jankowski wurden inzwischen ein Park und eine Straße benannt.

Eine weitere Facette der Geschichte von Frauen in unserem Bezirk wird durch den Frauentog repräsentiert, der zwischen Schlossinsel und Kietz liegt. Nach dem 30-jährigen Krieg herrschte auch in Köpenick große Hungersnot. Da traf es die Fischer, die in Dahme und Spree fischten, umso härter, wenn ihre Netze fast immer leer blieben. Eine Fischersfrau träumte, dass es gut sein würde, würfen einmal die Frauen die Netze aus. Dieser "Frauenzug" (= Frauentog) wurde ein legendär reicher Fischfang.

Am Frauentog steht auch die Skulptur Die Wäscherin für Mutter Lustig. In Köpenick wurde früher Berlins Wäsche gewaschen. Henriette Lustig war Waschfrau und die erste Köpenicker Unternehmerin. Ihre Erlaubnis zum Betrieb einer Lohnwäscherei erhielt sie im Jahr 1835. Das Wohnhaus von Henriette Lustig steht Alter Markt 4.

Und kennen Sie Melli Beese? Sie wirkte als erste Pilotin auf dem Flugplatz Johannisthal. Es lohnt, einmal das Heimatmuseum Treptow zu besuchen und sich dort näher zu informieren. Der hundertste Jahrestag der Eröffnung dieses Flugplatzes steht 2009 bevor.

Wenn es um historische weibliche Präsenz in unserem Bezirk geht, muss auch der erste „Internationale Frauenkongress für Frauenwerke und Frauenbestrebungen“ des Jahres 1896 erwähnt werden. Mehr als 1.700 Delegierte aus 14 Ländern nahmen an dem von der bürgerlichen Frauenbewegung organisierten Kongress im Treptower Park teil. Initiiert wurde er von der Schriftstellerin, Sozialarbeiterin und Frauenrechtlerin Lina Morgenstern (1830-1909), deren Engagement auch an die vielfältigen zivilen Initiativen für eine moderne Sozialarbeit in Deutschland erinnert, die von deutschen Jüdinnen und Juden ausgingen.

Die Publizistinnen und Frauenrechtlerinnen Minna Cauer (1841-1922) und Hedwig Dohm (1831-1919) wirkten im Lokalkomitee des Frauenkongresses mit. Zu drei von der Sozialdemokratie organisierten abendlichen Veranstaltungen luden Lily Braun (1865-1916) und die spätere Kommunistin Clara Zetkin (1857-1933) ein.

Heute hat Treptow-Köpenick nicht nur eine Bezirksbürgermeisterin und eine Bezirksstadträtin, sondern auch eine Amtsgerichtspräsidentin und im Müggelwald eine Försterin. Das Kreiswehrersatzamt Berlin wird von einer Regierungsdirektorin geleitet. Und wem das nicht genügt, erlebt Frauenpower sowohl bei der Damenmannschaft des 1. FC Union an der Alten Försterei als auch bei den Volleyballerinnen des Köpenicker SC, unserem „Köpenicker Frauenwunder“.

In diesen Zusammenhang möchte ich auch die vorliegenden Frauenbiografien stellen. Mein besonderer Dank gilt Christiane Hartmann-Kraatz und den Autorinnen und Autoren dieses Bandes, die uns neue, spannende und interessante Einblicke in die Geschichte von Frauen in Treptow-Köpenick eröffnen. Mögen ihre Beiträge mit vielfachem Genuss und Gewinn gelesen werden!

Herbst 2008

Gabriele Schöttler

Bezirksbürgermeisterin

 

 

Ein Wort zuvor

Im Jahr 2001 erschien der erste Band der Reihe „Frauenmosaik“. Herausgeberin und Autorinnen erhielten für die vorgelegten Biografien viele positive Reaktionen. Dazu zählt auch ein Spaziergang durch den Treptower Park auf den Spuren der in dem Band vorgestellten Frauen, der bis heute in den Sommermonaten durchgeführt wird.

Das neue Buchprojekt, dessen Ergebnis Sie jetzt in Händen halten, kam ins Rollen, nachdem ich im September 2007 ein Schreibaufruf gestartet hatte. Und obwohl nicht mit einem Autorenhonorar gerechnet werden konnte, wurden viele Beiträge eingereicht. Sie wurden aus Freude an der Biografie-Arbeit geschrieben.

Aus der Art des Entstehens dieses Bandes muss auch die Unterschiedlichkeit der Texte -von der Erzählung bis zum wissenschaftlichen Aufsatz- verstanden werden. Es handelt sich auch nicht um eine bestimmte Altersgruppe, die wir uns vorgenommen hätten, sondern jede und jeder von uns hat über eine Biografie geschrieben, die ihn oder sie beschäftigt hat. Außerdem werden in den Beiträgen verschiedene Zeiten und unterschiedliche Systeme gestreift.

Unterm Strich zeigt gerade diese recht zufällige Auswahl, dass es in Treptow-Köpenick viele interessante Frauen gibt, an die die Erinnerung bewahrt werden sollte. Wir hoffen, dass ihre Biografien Eingang finden in das kulturelle Gedächtnis unseres Bezirks und darüberhinaus!

Im Jahr 2009 wird Köpenick 800 Jahre alt. Das Jubiläum ist ein weiterer wichtiger Impuls für die regionalgeschichtliche Forschung. Mögen bei der Betrachtung der Zeitläufte auch stets und zunehmend die Frauen erkennbar sein. Die Geschichte der Köpenicker Wäscherinnen muss beispielsweise noch geschrieben werden. Wünschenswert scheint mir außerdem, dass das lokale Wissen über die Sehenswürdigkeiten, Persönlichkeiten und Besonderheiten unserer Region sowohl über Bücher als auch digital über die Internetnutzung abrufbar sind.

Uns Autorinnen und Autoren hat das Schreiben Spaß gemacht, Ihnen sei viel Vergnügen beim Lesen gewünscht!

Mein besonderer Dank gilt Thomas Irmer für das Lektorat.

Ich freue mich außerdem über Anregungen, Mitteilungen und Kritik an: Christiane.Hartmann-Kraatz@ba-tk.verwalt-berlin.de.

Falls Sie selbst recherchieren und schreiben möchten, könnten die Treptower Schreibwerkstatt, der Förderverein des Heimatmuseums Treptow oder der Heimatverein Köpenick gute Adressen für Sie sein, wo Sie Gleichgesinnte finden.

Herbst 2008                                                                          

Christiane Hartmann-Kraatz

Gleichstellungsbeauftragte des Bezirksamtes Treptow-Köpenick