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John, Matthias
Zeitungsdruckereien in Mittelsachsen und im Muldental
– Arbeiter, Arbeitsalltag und -bedingungen. |
2010, [= Leipziger Beiträge zur Pressegeschichte, Band 1], 224 S., zahlr.
Fotos, ISBN 978-3-89626-845-7, 34,80 EUR
=> Rezensionen |
Vorwort
Der vorliegende Band ist Hans Bohrmann, der zu den
führenden Pressehistorikern Deutschlands gehört und der ein
Vierteljahrhundert das einzigartige Institut für Zeitungsforschung in
Dortmund leitete, zum 70. Geburtstag gewidmet. Ungeachtet des nunmehr
erreichten Alters ist er nach wie vor Geschäftsführer des
Mikrofilmarchivs (MFA), einem der weltweit wohl größten Archive seiner
Art, und hat er am Institut für Journalistik der Technischen Universität
Dortmund eine Honorarprofessur inne, und das nun schon seit dem Jahre
1992. Hans Bohrmann begleitete und beeinflusste den wissenschaftlichen
Weg des Autors seit Mai 1989, also nicht erst seit der sogenannten
Wende, wie kein anderer Wissenschaftler. Im ersten Beitrag –
überschrieben mit „Eine ungewöhnliche
Ost-West-Wissenschaftspartnerschaft“ – zeichnet er diese langjährige
Partnerschaft en detail nach und gewährt dabei einen nicht ganz
alltäglichen Einblick in den deutschen Wissenschaftsbetrieb,
insbesondere in die sogenannte Drittmittelforschung, die immer wieder
Kontinuität vermissen lässt und damit ineffizient wird, nicht selten
von persönlichen Beziehungen und zu guter Letzt auch von Zufällen
abhängt. Der Hauptbeitrag des Buches – „Arbeiter, Arbeitsalltag und
-bedingungen in den Zeitungsdruckereien des Schönburgischen Landes bzw.
Mittelsachsens“ – beruht, wie könnte es anders sein, auf einer Anregung
Hans Bohrmanns, der stets die Ansicht vertrat, dass auch und vor allem
in städtischen Archiven wertvolles Material zur Pressegeschichte zu
finden sei. Auf Grund von Erschließungsarbeiten, die der Autor seit mehr
als einem Jahrzehnt in sächsischen Stadtarchiven betreibt, vermag er aus
zahlreichen verstreuten Hinweisen in den Akten ein Stück des
Arbeitsalltags in einem seit spätestens 1945 endgültig verschwundenen
Typs von Druckereien, den in nahezu allen deutschen Klein- und
Mittelstädten existierenden Zeitungsdruckereien, zu erhellen: Er
analysiert die Beschäftigtenstruktur, die Arbeitsbedingungen, die
Ausstattung, die Arbeitszeit, die Arbeitsordnungen, die räumlichen
Gegebenheiten, die Löhne und die Lehrlingsausbildung; auch geht er
ausführlich auf das Ausmaß von Kinderarbeit in diesen Druckereien ein.
Der Band wird schließlich durch eine Fotodokumentation der Grimmaer
Buchdruckerei Bode abgerundet, über die Hans Bohrmann schrieb: „Die beim
Verleger der Grimmaer Zeitung vorhandene Fotodokumentation, die er zur
Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat, ist in ihrer
Vollständigkeit und Qualität wohl einmalig zu nennen. Das ist deshalb so
wichtig, weil auch die überlieferten Beschreibungen des Arbeitsablaufs
in einer lokalen/regionalen Tageszeitung in der Regel nachträglich und
fast immer unvollständig erfolgten[…]“ Inhaltsverzeichnis
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