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Schmiester, Burkhard

Böse Musen

Roman, 2008, Tb, 396 S., ISBN 978-3-89626-829-7, 14,80 EUR

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  In der Theaterszene brodelt es. Die sich als Kultur- und vor allem auch als Theater-Hochburg begreifende Domstadt ist hochverschuldet und der Kämmerer hat den Rotstift gezückt. Der Mann droht nun, sich über die Subventionen der Städtischen und vor allem der Freien Theater – im großstädtischen Vergleich seit je mit Geiz nur gefördert – herzumachen. Und diese Bedrohung schafft Brisanz. Missgunst und Neid schleichen sich in die Theaterszene ein, intrigant und auf ihren Vorteil bedacht belauern sich die Theaterleiter, und die Kulturpolitiker wie die im Kulturamt Federführenden sehen sich von ihnen zum Erhalt des Besitzstandes herausgefordert – aber auch, mehr oder weniger versteckt oder heimlich, umworben. Bei diesen sie Umwerbenden aber suchen sie nun durchaus ihren Nutzen: Vorteilsnahme im Amt, Klüngeleien zwischen allen Parteien und Diffamierungen unter den Kollegen – zu Füßen des Hohen Doms wächst das Klima eines gegenseitig sich misstrauenden pro domo und die Kultur verkommt zu einem Jahrmarkt der Eitelkeiten, der Begierden und Begehrlichkeiten.

 

Diese Stimmung verkennend will Ilka Büntler in der Stadt am Rhein ein neues Freies Theater gründen und das soll natürlich subventioniert werden. Auf die ihre Pfründe hütenden eingesessenen Theatermacher allerdings wirkt dieses Begehren wie ein Wespenstich, und ihre aufkommende Nervosität, ihre Angst vor und ihr Hass auf die Konkurrentin trübt das Klima der Theaterszene und selbst in intimsten Gefilden verdichtet sich die Anspannung aus Selbstsucht und Voreingenommenheit. Geiz und Missgunst, außerordentliche Gereiztheiten werden wahr- und müssen hingenommen werden, unter Freund und Feind kommt es zu ersten Übergriffen und Kollateralschäden. Ilka Büntler aber gelingt es dennoch, die Fördergelder zu bekommen – allerdings muss sie – Geld oder Würde? – dafür Opfer bringen. Dass sie bei zunehmend aggressiven Kontakten mit den Herren Kollegen und zu einer dubiosen Theaterleiterin namens Gudrun Gott in einen gefährlichen Sumpf hineingezogen wird, merkt sie allerdings erst, als sie eines Morgens zu Probenbeginn vor einer kopflosen Leiche steht – die sie tangierenden Schatten sind bösartig geworden und in ihr wächst das Bewusstsein der eigenen Bedrohung – und als dann ein Theater abbrennt und zwei weitere Morde geschehen wird es Ilka Büntler angst und bange. Sie spürt, dass der geheimnisvolle Killer jetzt auf ihrer Spur ist – allerdings ist sie dem in der Theaterszene ermittelnden Hauptkommissar Marc Pohl inzwischen in Liebe verbunden. Was aber passiert, als Ilka Büntler eines Abends, da der Kommissar auf Mörderjagd ist, überraschenden Besuch erhält? ...