3. Symposium der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften und des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des Forschungszentrums Karlsruhe Technik und Umwelt am 12.Oktober 2007 in Berlin
[= Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Band 99], trafo verlag, 2008, 312 S., zahlr. Tab. und Abb., ISBN 978-3-89626-759-7, 29,80 EUR
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Dieter B. Herrmann
Geleitwort 5
Gerhard Banse, Ernst-Otto
Reher
Einleitung
7
Gerhard Banse, Ernst-Otto Reher
Verallgemeinertes Fachwissen und konkretisiertes Orientierungswissen zur
Technologie - ein Überblick zum
erreichten Stand und zu weiteren Aufgaben 21
Lutz-Günther Fleischer
Verallgemeinertes technologisches Fachwissen und konkretisiertes
Orientierungswissen im Stoffmodul der
Materialtechnik zur Konstituierung einer allgemeinen Stofftheorie -
Tendenzen und Probleme
41
Ernst-Otto Reher, Gerhard Banse
Der Einfluss der naturalen, sozialen und humanen Dimensionen der Technologie
auf den Prozess-Stufenmodul der
Materialtechnik mit dem Ziel der Herausbildung einer allgemeinen
Prozesstechnik 71
Klaus Hartmann
Verallgemeinertes Fachwissen und konkretisiertes Orientierungswissen -
Grundlagen für die Analyse und Synthese
modularer technologischer Systemmodelle
105
Wolfgang Fratzscher
Technikwissenschaften und Technologie 127
Günter Spur
Allgemeine Technologie und Innovationstheorie 137
Heinrich Parthey
Theorie der Technikwissenschaften 181
Wolfgang Schiller
Mikrosystemtechnik mit Hochleistungskeramik
201
Dietrich Balzer
Technische, ökonomische und soziale Probleme bei der Automatisierung von Produktionsprozessen 203
Klaus Fuchs-Kittowski, Wladimir Bodrow
Aktivitäten als Basis für Meta-Ontologien in Unternehmen 221
Herbert Hübner
Die naturale, humane und soziale Dimension der Technologie am Beispiel der Carbidproduktion 249
Herbert Hörz
Zum Technologieverständnis in der Akademie der Wissenschaften
der DDR - Erfahrungen
eines
Wissenschaftsphilosophen
259
Wolfgang Fratzscher
Zum Technologieverständnis in der Akademie der Wissenschaften der DDR -
Abhebungen aus dem Bereich der
Chemischen Technologie 283
Rolf Löther
Wechselbeziehungen zwischen Erkenntnis der Lebewesen und Technik 295
Helga E. Lühmann-Frester
Technologie - zur Karriere eines Begriffs. Facetten zur Geschichte
der Technologie
311
Dieter B. Herrmann
Geleitwort
Zum heutigen Symposium der Leibniz-Sozietät „Allgemeine Technologie – verallgemeinertes Fachwissen und konkretisiertes Orientierungswissen zur Technologie" heiße ich Sie alle herzlich willkommen. Wir führen dieses Symposium wieder gemeinsam mit dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des Forschungszentrums Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft durch.
Der Arbeitskreis „Allgemeine Technologie" der Leibniz-Sozietät wurde heute auf den Tag genau vor 6 Jahren gegründet und hat an diesem Tag auch sein erstes Symposium durchgeführt.
Diese Aktivitäten erfolgten aus gutem Grund, den der Direktor des Karlsruher Instituts für Technikfolgenabschätzung in seinem Geleitwort zum Band 50 unserer Sitzungsberichte ausdrücklich hervorhob: Die Ambivalenz von Technik im Verein mit ihrer zunehmenden Rolle in der Gesellschaft hatte eine Fülle von Fragen aufgeworfen, die dazu herausforderten, Theorie und Praxis der Technik wissenschaftlich zu analysieren. Ethische und arbeitswissenschaftliche Aspekte sowie gesellschaftliches Wissensmanagement waren einige der Probleme, die es aufzugreifen galt.1
Vorausdenkende Wissenschaftler wie Johann Beckmann hatten bereits zu Beginn des 19. Jh.s erkannt, dass die gewerbliche Entwicklung nach einer wissenschaftlichen Analyse verlangte, die sich bereits im Ansatz als interdisziplinär zu erkennen gab. Die weitere Evolution der technischen Umwälzungen und der Rolle technischer Prozesse für die Entwicklung der Gesellschaft hat ihm recht gegeben.
Wenn die Naturwissenschaften immer tiefer eingreifen in das Leben der Gesellschaft und des einzelnen Menschen, dann meist über die aus ihr resultierenden technischen Innovationen. Doch dies ist nur ein Aspekt der Technikwissenschaften, wenn auch ein wichtiger. Die moderne Forschung betrachtet die Technikwissenschaften funktional als einen integralen Bestandteil des Gesamtsystems der Wissenschaften und untersucht deren naturale, soziale und humane Dimension in ihrer ganzen Komplexität. Diese Erkenntnis dürfte entscheidend dazu beigetragen haben, dass jetzt in Deutschland eine „Deutsche Akademie der Technikwissenschaften" gegründet wird. Als Konvent der Technikwissenschaften hat die acatech schon bisher die Interessen der deutschen Technikwissenschaften in der Union der Akademien vertreten, damit bereits signalisierend, dass die Technikwissenschaften zu einer eigenen Disziplin mit eigenem Gegenstandsbereich herangewachsen sind. Jetzt geht dieser erst 2002 gegründete gemeinnützige Verein in eine überterritoriale, von Bund und Ländern unterstützte Akademie über. Hieran wird deutlich, dass die Leibniz-Sozietät mit der Gründung ihrer Arbeitsgruppe „Allgemeine Technologie" auf die Bedeutung der damit zusammenhängenden Probleme rechtzeitig reagiert hat. Das ist auch der Anlass dafür, dass wir jetzt in unseren Reihen über eine Umbenennung der Klasse Naturwissenschaften in „Klasse Natur- und Technikwissenschaften" debattieren. Wir wollen damit die gewachsene Kompetenz unserer Sozietät auch auf diesem Gebiet nach außen sichtbar machen, ohne andere Wissenschaftsdisziplinen und deren Bedeutung auch nur im Geringsten zu negieren.
Das heutige Symposium, das
dritte seit der Gründung unserer Arbeitsgruppe, leistet - wie schon ein Blick
auf die Themen und Referenten erkennen lässt - mit Sicherheit einen wichtigen
Beitrag zum weiteren Ausbau der „Allgemeinen
Technologie" als Disziplin und zum vertieften Verständnis
der damit zusammenhängenden komplexen
Probleme.
Ich wünsche unserem Symposium
einen fruchtbaren Verlauf und durch die
Publikation der Beiträge eine über den Kreis der hier Anwesenden hinausstrahlende Wirkung.
1 Vgl. Grunwald, A.: Geleitwort. In: Banse, G.; Reher, E.-O. (Hg.): Allgemeine Technologie. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Berlin 2002, S. 7 (Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd. 50, H. 7).