Heuer, Lutz

Paul Schwenk („Paul Scherber") * 08.08.1880, † 22.08.1960. Von den Barrikaden der Novemberrevolution, dem Kampf gegen den Faschismus, aus dem Gefängnis Stalins zum Stellvertretenden Oberbürgermeister Berlins 1945

 

2012, [= BzG – Kleine Reihe Biographien, Bd. 25], 150 S., zahlr. Abb., ISBN 978-3-89626-723-8, 16,80 EUR

 

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Zum Inhalt

Schon in jungen Jahren lernte Paul Schwenk, der 1880 in Meißen, der Stadt des Porzellans, geboren wurde, die Not und das Elend der schwer arbeitenden, ausgebeuteten von Hunger und Entbehrungen gekennzeichneten Menschen im eigenen Elternhaus kennen. Sein Vater verdiente seinen kargen Lohn als Arbeiter in einer Fabrik unter menschenunwürdigen Bedingungen, seine Mutter musste als Heimarbeiterin zum Lebensunterhalt der Familie beitragen.

In seiner Lehrzeit kam er in Verbindung mit der Arbeiterbewegung, schloss sich der Gewerkschaft an, wurde später Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und später der KPD. Hier verspürte er, dass dem Gemeinschaftssinn der Arbeiter eine große Bedeutung zukam. Er wollte seinen Beitrag dazu leisten, dass es den schaffenden Menschen, dem Proletariat einmal besser gehen sollte, dass sie sich von der Ausbeutung befreien können. Von diesem Gedanken waren nicht wenige der Menschen seiner Zeit geprägt. Er ging in die Metropole Berlin, nahm aktiv an der Novemberrevolution 1918 teil und wurde als Abgeordneter in die Berliner Stadtverordnetenversammlung gewählt. Von Anfang an leistete er nach der Machtergreifung der Nazis im Januar 1933 aktiven Widerstand in der Illegalität. Er lernte noch Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Franz Mehring, Hermann Duncker persönlich kennen und mit Wilhelm Pieck, dem späteren Präsidenten der DDR, verband ihn eine lebenslange Freundschaft. Als Kommunist verfolgt, ging er erst nach Frankreich, von dort in die Sowjetunion in die Emigration und war hier im Marx-Engels-Institut als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Während der Moskauer Säuberungen wurde auch er im März 1937 wegen angeblicher „trotzkistischer Schädlingstätigkeit im Auftrage der Gestapo" wie üblich bei Nacht im Hotel „Lux" abgeholt, inhaftiert und ins berüchtigte Gefängnis des NKDW Ljubljanka in Moskau verbracht und erst nach dreieinhalb Jahren im Januar 1941 entlassen. Ende Mai 1945 nach Berlin zurückgekehrt, wurde ihm die Funktion eines stellvertretenden Oberbürgermeisters von Berlin übertragen.



 

Inhaltsverzeichnis

 

Vorwort 7

Elternhaus und Familie 9

Aufbruch in ein proletarisches Leben 19

Emigrant in Frankreich und der Sowjetunion 50

Gefangener Stalins 53

1945 – Neuanfang im kriegszerstörten Berlin 82

Abschied vom aktiven politischen Leben 118

 

Abkürzungen 129

Quellen- und Literaturverzeichnis 135

Personenregister 139

Über den Autor 147