[= Subreihe Kollektive Gewalt – Krieg – Kultur, Bd. 3], Berlin 2008, 312 S., ISBN 3-89626-680-4, 29,80 EUR
Zurück zur letzten Seite Zur Startseite des Verlages
Die literarische Verarbeitung von Bürgerkriegen ist das Thema der 18 Aufsätze dieses Sammelbandes, der die Beiträge und Diskussionen der Sektion „Bürgerkriege der Romania“ des letztjährigen Deutschen Romanistentages (Saarbrücken, September 2005) vereint. Die Bandbreite der literarischen Verfahren ist ähnlich groß wie das Panorama der berücksichtigen Literaturen und Kulturen: Von Frankreich über Rumänien nach Italien, Spanien und Portugal spannt sich der Horizont der untersuchten Texte, von Algerien über Süd- und Mittelamerika nach Haiti. In jedem Beitrag stellen sich die Autorinnen und Autoren des Bandes der Frage, welche Art von innergesellschaftlichen Gewaltkonflikten jeweils Gegenstand der von ihnen untersuchten literarischen Texte sind, um dann zu analysieren, über welches ästhetisches Programm die historischen Gegenstände verarbeitet werden.
Methodisch greift Literaturen des Bürgerkriegs auf Bürgerkrieg. Erfahrung und Repräsentation (trafo 2005), dem ersten Band der Reihe „Kollektive Gewalt – Krieg – Kultur“, in dem interdisziplinär und intermedial die theoretischen Grundlagen für die Analyse ästhetischer Grundmuster bei der künstlerischen Gestaltung des Gegenstandes „Bürgerkrieg“ gelegt wurden.
Einleitung
Anja Bandau, Albrecht Buschmann, Isabella v. Treskow
Die Repräsentation der haitianischen Revolution als Bürgerkonflikt: Marie Vieux-Chauvets Roman La Danse sur le volcan
Anja Bandau
Der Bürger, der Krieg und der Held. André Malraux’ L’Espoir oder die Sehnsucht des Fliegers
Albrecht Buschmann
Krieg, Sexualität, Sprache und Identität. Von Reinaldo Arenas’ El Asalto bis zu El sitio de los sitios von Juan Goytisolo
Marie-Aude Charret
España el el corazón – der spanische Bürgerkrieg als Selbsterfahrung lateinamerikanischer Dichter: Pablo Neruda (Chile), César Vallejo (Peru) und Nicolás Guillén (Kuba)
Marga Graf
(Un)-Möglichkeiten der Erinnerung: der Genozid an den Maya in Horacio Castellanos Moyas Roman Insensatez
Valeria Grinberg Pla
Der Bourgeois als Menschenfresser. Flauberts Education sentimentale und der Juniaufstand 1848
Martin v. Koppenfels
Antiheroischer Widerstand. Testimonios von Frauen aus frankistischen Gefängnissen
Marlene Kuch
Der Algerien-Krieg im Spiegel der Literatur. Ambiguitäten eines Konflikts
Catherine Milkovitch-Rioux
Phasen des komlumbianischen Bürgerkriegs im Romanwerk von Gustavo Álvarez Gardeazábal
Gesine Müller
Die literarische Aneignung versäumter Geschichte. Jorge Semprún und der spanische Bürgerkrieg
Monika Neuhofer
Gewalt in der Grauzone. Mircea Cărtărescu und die Mineriada des Juni 1990
Timo Obergöker
Die Ästhetisierung der Gewalt am Beispiel der Romane von Horacio Castellanos Moya
Alexandra Ortiz-Wallner
Am Rande der portugiesischen Geschichte: Medien als „Waffe“ in Miguel Sousa Tavares’ Roman Equador
Cornelia Sieber
Erinnern als Abschied von der Vergangenheit in El hijo del acordeonista von Bernardo Atxaga
Elisabeth Suntrup
Techniken der Ästhetisierung von innergesellschaftlicher Gewalt. Italienisch-italienische Feindschaft bei Elio Vittorini, Italo Calvino und Beppe Fenoglio
Isabella v. Treskow
Zusammenwirken und Konkurrenz der Medien in der Erinnerung an den spanischen Bürgerkrieg: Soldados de Salamina als Roman und Film
Christian v. Tschilschke
(Bürger)Krieg. Zur Polyphonie in Cesare Paveses La casa in collina
Sabine Zangenfeind