Zum Buch
Der
Autor schreibt in diesem Buch über sein Leben, seine Erlebnisse, seine
Erfahrungen, seine Gedanken. Auch über seine Herkunft. Regional,
familiär und politisch. Er vergisst nie die finstere Vergangenheit, die
für ihn bei seiner Geburt im Jahre 1943 noch Gegenwart war. Dann geht
es ihm um seine Kinderzeit und Jugend in der DDR. Er macht sich dabei
oft Gedanken um das Weltgeschehen, nicht nur um die DDR. Er schildert,
aus welchen Gründen, und auch konkret, wie er ein Kundschafter des
Friedens (teils in der BRD tätig) wurde, was er in seiner „West“zeit
erlebte und warum er auch nach der Rückkehr in die DDR ein bewusster
Mitarbeiter der HVA, der Hauptverwaltung Aufklärung des MfS, blieb,
obwohl er vieles im Realsozialismus kritisch bewertete. Doch
Kapitalismus war ihm keine Alternative. ln diesem Buch gibt es
manch Überraschendes, so z.B. das Kapitel „Deutschland“ – „Was oder wer
ist Deutschland?“ – heute wegen nationalistischer Aufwallungen vieler
Menschen wieder heiß diskutiert, oder die intensiven, auch
literarischen, Reflexionen des Autors über seine Zeit. Doch etwas ist
einmalig: Inzwischen ist über die HVA des MfS viel bekannt. Auch über
deren aktive Maßnahmen im Westen, gesteuert meist durch die
HVA-Abteilung X. In diesem Buch wird erstmals eine aktive Maßnahme der
HVA im Westen – von der Planung über die Durchführung bis zur Auswertung
– ganz konkret geschildert. Mit Dokumenten und Nachweisen. Und der Autor
war als Akteur dabei. Es geht dem Autor aber auch um sein Leben nach
der Übernahme der DDR durch die BRD. Und um den Anstoß zu einer
gerechteren Bewertung einer Lebensleistung, deren Antrieb die
Überzeugung von der Notwendigkeit auch eines ganz persön-lichen
Einsatzes für Antifaschismus und gegen Neonazismus war. Als Beitrag für
die Erhaltung von Frieden und Stabilität in der langen Zeit des Kalten
Krieges, des Kampfes zwischen den Systemen.
Inhaltsverzeichnis
Widmung 9 Handreichungen für den Leser 10
Drei Vorworte und ein Gedicht 15 Engelszungen 15
Zustand 17 Anfang nach dem Ende 19
Wendegedichte (mit Kommentar) 21
Genesis 25 Wie
passiert es, dass man ein Agent wird? 25
Voraussetzungen, Vorfahren, Kindheit, Jugend 27
Nationale Volksarmee (NVA) 47 Erste Kontakte zum
Ministerium für Staatssicherheit (MfS) 52 Kontakt zur
Arbeitern, Mauer, erstes Studium 56 Weiter: Studium. Und
Assoziationen 60 Zwischenbemerkung zur zweiten
Stasiverbindung 67 Weiter im Studium 67
Aus- und Einblicke zum Abgang/Wechsel in den Westen 84
Mein Leben nach 1967 – Ende des Studiums 88
Exodus 91
Leben, Erleben und Wirken im Westen 99 Der
Westausweis mit „Hartem Schnitt“ 99 Harter Schnitt:
Echter Personalausweis als Folge der Einheit 105
Arbeitssuche und Arbeit im alten Westen (als Agent, Kund- schafter der
DDR) 108 Arbeitsaufnahme in Hamburg 108
Ich bin immer noch bei meiner Arbeitssuche 113 Arbeit
und Wohnung finden in Westberlin 122 Nun wieder zurück
zu meiner Arbeit 131 Arbeit und Wohnung finden, wieder
einmal – nun in Köln 133
Operative Arbeit in der BRD – Nazis und
andere Reaktionäre Rechte Netzwerke und Beelzebuben –
Analysen, Dokumente, Einschätzungen
153 Zwei notwendige Anmerkungen zu meiner Westzeit 169
Wien 1972: Dokumentation einer „aktiven Maßnahme“ der HVA im Westen
171 Vorbereitung/endgültige Planung/Zielstellung der
„aktiven Maßnahme“ 171 Die „aktive Maßnahme“ der HVA,
Wien, November 1972 – realer Ablauf 192 Auswertung
unserer „aktiven Maßnahme“ durch die HVA, Abteilung X 197
Eine Zusatzauswertung von mir 203 Es gab noch eine
HVA-Auswertung zu unserer Arbeit (eine Auszeichnung) 205
Literarische Auswertung in der BRD 207 28 Jahre danach –
überraschende Auswertung durch Hubertus Knabe 210
Schriftsteller, Journalisten, Analytiker und Enthüller im Westen – auch
Partner der HVA 219 Einschätzung von „aktiven Maßnahmen“
der HVA allgemein und durch Insider-Autoren 222
Allgemeine Einschätzung zu „aktiven Maßnahmen“ der HVA-Abteilung X. Auch
ein konkretes Beispiel 224 Nachdenken über Fragen eines
kritischen Lesers 229
Wieder in der DDR ab Ende 1972 245
Was war wichtig für mich in der DDR ab Anfang 1973/74? 245
DEUTSCHLAND 247 Arbeit von der DDR aus – Rundreise –
Heimat 260 Ansichten zur Wende. Über „Wendehälse“ 302
„Wende“ oder „Revolution“? 311 Mein persönliches Resümee
zum Thema Deutschland 321
Leben in der (erweiterten) BRD ab 1990
325 Ehrenamtliche Sozialarbeit nach 1990 335
Zwischengedanken zum Innehalten und Nachdenken 349
Schildbürgereien der Schwertbürger, von anderen und von mir 361
Gruppenversammlung/HVA/SED (Erstschrift 1987/88) 361
Schildbürgereien von Gorbatschow & Co. War er doch ein Goebbels? Ein
Lügenbold? 370 Neue Medien – Parteilehrjahr oder
Gruppenversammlung HVA, Mitte der 80er Jahre 386 Weitere
Anmerkungen zu Markus Wolf 387 Parteilichkeit – ein
zerstörter Begriff 393 Tonnenideologie 397
Klein- und Schildbürger am 04.11.1989 398 Residentur als
„Verarschung“ 406 Alles friedlich geblieben. Welch
Glück! Schwertbürger hätten Bürgerkrieg und Weltkrieg auslösen können
408 Jagd auf Stiller und Starfighter 411
Die 5 % Klausel 412 Forderungen von HVA-Schildbürgern
413 Psychologischer Schildbürger 414
Zweiter psychologischer Quatsch und eigene Schildbürgerei 414
Alle wurden überwacht 416 Schabowski, ein Schildbürger
ersten Ranges 418 Rätselhafte und diffuse Seitenwechsler
420 Alberne Schildbürgerei 423 Probleme
von Schild- und Schwertbürgern 423 Familiäre und
persönliche Schildbürgereien 425 Wendeprobleme mit
D-Mark 425 Eine eigne Schildbürgerei – Brief an Gaddafi
427 Ein Buch, das nicht geschrieben werden konnte.
Eigene Schildbürgerei des Autors 432 Schluss mit den
Schildbürgereien 438
Meine heutige politische Position und
Zukunftsgedanken 443 Meine Hoffnung ist nicht nur
Wunschdenken 448
Schlussgedanken 455 Fundstücke,
Kostbarkeiten, Verabschiedung 456 Zwei
Texte von Herrmann Hesse 456 Bitte und
Verurteilung 457
Anlagen 461 Anlage 1: Erläuterungen zum
„Marshallplan“ 462 Anlage 2: Erläuterungen zu vorhandenen Decknamen
in Stasi-Akten 463 Anlage 3: Erläuterung des Begriffs „Vorturner“ bei
der Stasi 464 Anlage 4: Nachweis für Kontakte zwischen „Deutsches
Wort“ (Wellems) und CSU (Marcel Hepp) 465 Anlage 5: 1. Rundschreiben
des BRD-Verlages an BRD-Aussteller bei der Leipziger Messe 466
2. Mein „Empfehlungs“-Schreiben an einen BRD-Verlag wegen Sonderbeilage
zur Leipziger Messe 467 Anlage 6: Gedicht „Ludmilas Bienenhaus“ zur
Verabschiedung von Ludmila Schmidt vom Verein INA 468 Anlage 7: Zwei
Krebstexte 472 Anlage 8: Zu meiner sozialen Arbeit. Das andere
Weihnachtsgedicht 475 Anlage 9: Zum Brecht-Gedicht „An die
Nachgeborenen“ 478
Statt eines Nachwortes: SCHILD- und
SCHWERTBÜRGER. VON EINEM, DER AUSZOG, DAS SIEGEN ZU LERNEN 479 Von
Rainer Schnoor
Dank 481 Bildnachweis 481
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