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Petra Werner
Das Schweigen der Venus. Die
Malerin Emma Gaggiotti-Richards (1825-1912)
lieferbar
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2018, historischer Künstlerroman, 465 S., zahlreiche Fotos, ISBN 978-3-86465-106-9, 18,80 EURFotos u. Abb., ISB |
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Leserzuschriften zum Buch
"....ich hatte mir das Büchlein gleich geschnappt, gestern Abend hatte ich es ausgelesen, die Lektüre wurde immer spannender. Das Werk macht deutlich, wie überaus fundiert die Kenntnisse der Autorin sind. Sie hat mir eine große Freude gemacht und ich habe viel gelernt."
Karin Reich, Mathematikerin,
Wissenschaftshistorikerin, Hamburg/Berlin
Zum Buch Die erzählte Geschichte hat Züge eines Kriminalromans, ist aber historisch belegt. Darin spielt Liebe eine Rolle, aber auch etwas, das man leichtzüngig Erpressung nennen könnte. Ein Staat erkauft sich, so scheint es, das Schweigen einer Malerin. Zum »Personal« der Story gehören Könige und Königinnen, der Papst und andere Angehörige der Kirche, ein Geheimagent, der als historische Vorlage von Carlyle in Sherlock-Holmes-Romanen verewigt wurde, verschiedene Botschafter, preußische Museumsdirektoren mit funkelnden Namen, Gutachter für historische Waffen sowie diverse »heraldische Bestien«, um einen Ausdruck Alexander von Humboldts zu gebrauchen. Auch Humboldts Papagei »Jacob«, noch immer in der ornithologischen Sammlung des Naturkundemuseums zu Berlin vorhanden, tritt auf und das aus dem ehemaligen Smyrna stammende Chamäleon »Friedrich«. Hauptheldin ist Emma Gaggiotti-Richards, die zu jenen Malerinnen gehörte, die im 19. Jahrhundert als Porträtistinnen bekannt waren, galt sie an europäischen Höfen neben Franz Xaver Winterhalter als wichtige Auftragsmalerin. Ihrer außerordentlichen Schönheit wegen wurde sie schon in der Jugend als »Mignon« porträtiert. Später widmete ihr ein bedeutender italienischer Komponist, Luigi Mancinelli, eines seiner Werke. Ihre Gemälde wurden von großen Galerien wie dem Palazzo Pitti erworben, sind im Osborne House auf der Isle of Wight ausgestellt, im Schloss Fontainebleau, in amerikanischen Galerien und Kunstsammlungen wie der Corcoran Gallery Washington, dem Kupferstichkabinett Dresden und zahlreichen preußischen Schlössern. Einige wurden nach längerer Odyssee vor Kurzem wieder an deutsche Museen zurückgegeben. Emma Gaggiotti-Richards war nicht nur mit Alexander von Humboldt befreundet, was circa hundert Briefe von ihm an sie und zahlreiche Erwähnungen im Briefwechsel Humboldts mit anderen belegen, sondern es gab auch berühmte Sammler ihrer Arbeiten wie Königin Victoria und Prinz Albert sowie Napoleon III. Sie alle erwarben Werke von ihr oder gaben sie in Auftrag. Emma Gaggiotti-Richards war es auch, die eines der berühmtesten Porträts Humboldts anfertigte, das heute zur Kunstsammlung der Berlin-Brandenburgischen (früher: Preußische) Akademie der Wissenschaften gehört. Die Malerin zählte auch zu den engen Freunden Wilhelms I., später »Der Große« genannt. Er schrieb ihr Briefe, schenkte ihr großes Vertrauen, wurde von ihr porträtiert, gewährte ihr durch Vermittlung Alexander von Humboldts eine Leibrente, unterstützte sie, ließ Werke von ihr ankaufen. Aber sie besaß auch eine umfangreiche Kunst- und Waffensammlung, außerdem brisante Briefe… Ich habe meinen Urlaub in zahlreichen Archiven im In- und Ausland verbracht, bin der Señora auf verschlungenen Wegen durch Rom und an ihren letzten Wohnort nach Velletri gefolgt. Auch vor Ort wurde ich unterstützt – so halfen mir zwei Männer, die sich am heiligen Sonntag auf dem historischen Friedhof von Rom aus einem Trauerzug lösten, am Friedhofscomputer den Belegungsplan der Grabstätte »Emma Gaggiotti« zu erkunden.
Meinem früheren Chef, Herrn Prof. Eberhard Knobloch, danke ich für seine
freundliche Hilfe bei der Übersetzung aus kompliziertem Französisch, das
eine wilde und schwer leserliche Mischung aus mehreren Sprachen war, auch
Prof. Bernhard Maaz bin ich verbunden, der mir den wichtigen Hinweis auf die
verschollene Skulptur Emma Gaggiotti-Richards als Kind von Wolf von Hoyer
gab. Herrn Dr. Gerd Bartoschek verdanke ich den Hinweis auf das Gemälde
»Spanische Tänzerin« von Emma Gaggiotti-Richards. Der Stiftung Preußische
Schlösser und Gärten bin ich für das Privileg verbunden, das Bild im Depot
besichtigen zu dürfen. Ich erhielt die Erlaubnis, meine Fotos der Gemälde
als Abbildungen zusammen mit dem berühmten Humboldt-Porträt von der Hand der
Künstlerin, heute Eigentum der BBAW, kostenlos in mein Buch aufnehmen zu
dürfen. Dem Ich habe mich schon lange mit Leben und Werk der Malerin befasst – der Auslöser war ihre Freundschaft zu Alexander von Humboldt. In meinem wissenschaftlichen Buch »Naturwahrheit und ästhetische Umsetzung. Alexander von Humboldt im Briefwechsel mit bildenden Künstlern« habe ich Emma Gaggiotti-Richards zwar einige Abschnitte gewidmet, aber vieles blieb ungesagt, hätte den Rahmen einer wissenschaftlichen Abhandlung gesprengt. Hier, in diesem Sachbuch, das romanhafte Züge trägt, findet der interessierte Leser die Titel der verwendeten Editionen und Monographien, darunter jene, die meine Kollegen und ich selbst geschrieben oder herausgegeben haben. Anders als in der ersten Ausgabe, die bei Saga/Egmont (Kopenhagen) unter dem Titel »Grande Dame im Schatten« erschien, wurden hier einige Quellennachweise eingefügt, Erweiterungen und Veränderungen vorgenommen. Was die Bemerkungen Alexander von Humboldts angeht, so kann sich jeder Leser davon überzeugen, mit welchem Sprachwitz der große Forscher seine Ideen ausdrückte. Der Text hat davon profitiert – hoffentlich zum Vergnügen des Lesers. Betonen möchte ich auch, dass ich leider nichts über den Verbleib der seit vielen Jahren als vermisst geltenden mehr als hundert Briefe Alexander von Humboldts an Emma Gaggiotti-Richards weiß. Immerhin muss die Künstlerin nun in die Reihe der wichtigen Briefpartner(innen) des großen Gelehrten aufgenommen werden, gemessen an der belegten Korrespondenz. Das Original des Humboldt-Porträts von der Hand der Künstlerin durfte ich für einige Jahre in meinem Arbeitszimmer haben, was ich im Nachhinein als besondere Auszeichnung betrachte. Ich habe es am frühen Morgen oder am späten Abend, wenn ich mich begeistert meiner wissenschaftlichen Arbeit zu Leben und Werk Alexander von Humboldts widmete, immer wieder studiert – ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass die schöne Malerin ihn gut kannte. Die Idee, dieses Humboldt-Porträt von der Hand Gaggiotti-Richards gelegentlich im neuen Humboldt-Zentrum auszustellen, halte ich für sehr gut.
Petra Werner, im Frühling 2018
"The Silence of Venus"
In 1905, the Italian artist Emma Gaggiotti-Richards stood outside Berlin's grand "Hotel de Rome" waiting for an audience with Kaiser Wilhelm II in his palace. Gaggiotti-Richards was a celebrated portrait artist. Today her work can still be found in galleries around the world. But she had another reason for expecting an audience with the kaiser. She had been the mistress of Wilhelm's grandfather, Kaiser Wilhelm I. In letters she had called herself his "Venus." Wilhelm I made sure she was well taken care of with a life annuity, but more than a decade after his death, Gaggiotti-Richards could no longer afford her luxurious lifestyle. Now she needed more money, and she hoped the new Kaiser, who revered his grandfather, would continue to support her. Wilhelm I, never known for his kindness, left Gaggiotti-Richards waiting. If he had though more about all the secrets she knew about the royal family, perhaps he would have reconsidered. In "The Silence of Venus," Petra Werner tells the remarkable story of Gaggiotti-Richards, a woman who enchanted not only a kaiser but also many other leading personalities of the era — Alexander von Humboldt wrote her more than 100 private letters. A famous Italian composer dedicated ta piece of music to her. A street in Rome bears her name. This book, in part a riveting story of crime and passion, its also a "who's who" of 19th century Europe: Queen Viktoria, Napoleon III, Pope Leo XIII, Alexander von Humboldt, and the sculptor Christian Daniel Rauch all make appearances. Mingling among the famous are directors of museums, diplomats, and art dealers— even a secret agent. At the center of it all is an enduring mystery: What, exactly, had happened to Gaggiotti-Richards at the end of her life to leave her desperate for the kaiser's help. And what, exactly, did she know?
Inhalt Vorwort 9 Kapitel 1: Die Begegnung 15 Kapitel 2: Biografisches und Gerüchte 21 Kapitel 3: Die Jagden 47 Kapitel 4: Auf der Insel Rügen 87 Kapitel 5: Die Anerkennung 115 Kapitel 6: Der Dank 147 Kapitel 7: Der Neid 165 Kapitel 8: Der Regen 183 Kapitel 9: Das wirkliche Porträt 217 Kapitel 10: Der Triumph 223 Kapitel 11: Das Krankenlager 243 Kapitel 12: Der Nachlass 249 Kapitel 13: Die Sammlung 265 Kapitel 14: Die Brosche 289 Kapitel 15: Gescheiterte Verkäufe? Wieder in Berlin 315 Kapitel 16: Im Wartestand 337 Kapitel 17: Der große Knall 341 Kapitel 18: Schlussakkord 363 Tabellarische Übersichten 389 Tabelle 1: Vita 389 Tabelle 2: Humboldt-Porträts von E. G.-R.in Humboldt’s Besitz 409 Tabelle 3: Werke von E. G.-R. in Humboldt’s Besitz 413 Tabelle 4: Darstellungen von E. G.-R. von anderer Hand 415 Quellen 417 Gedruckte Literatur 418 Archivalische Quellen 427 Über die Autorin 463
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