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Petra Werner

 

Das Schweigen der Venus. Die Malerin Emma Gaggiotti-Richards (1825-1912)

zwischen Alexander von Humboldt und König Wilhelm I.

 

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2018, historischer Künstlerroman, 465 S., zahlreiche Fotos, ISBN 978-3-86465-106-9, 18,80 EURFotos u. Abb., ISB

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Leserzuschriften zum Buch

 

"....ich hatte mir das Büchlein gleich geschnappt, gestern Abend hatte ich es ausgelesen,  die Lektüre wurde immer spannender. Das Werk macht deutlich, wie überaus fundiert die Kenntnisse der Autorin sind. Sie hat mir eine große Freude gemacht und ich habe viel gelernt."

Karin Reich, Mathematikerin, Wissenschaftshistorikerin, Hamburg/Berlin

"... eine großartige Erzählerin. Das Buch unterhält und belehrt prächtig."
Jürgen Trabant, Philologe, Berlin, Übersetzer von Umberto Ecco
 

"Das ist ein tolles Buch, meisterhaft geschrieben! Frau Dr. Werner schafft, die Geschichte dieser faszinierenden Malerin meisterhaft zu erzählen. Sie beleuchtet interessante Aspekte, wie ihre Freundschaft mit dem Weltreisenden und Forscher Alexander von Humboldt, von dem wir Neues erfahren. Hinter diesem Roman steht eine riesige Forschungsarbeit in den Archiven aus aller Welt, zum Beispiel zur Beziehung Emmas zum Vatikan. Es geht um einen Roman, der die Geschichte dieser Epoche durch das Bild dieser Frau ausgezeichnet porträtiert. Die Lektüre kann ich nur nachdrücklich empfehlen!"
Isabella Ferron, Philologin, Germanistin, Padua
 

 

Zum Buch

Die erzählte Geschichte hat Züge eines Kriminalromans, ist aber historisch belegt. Darin spielt Liebe eine Rolle, aber auch etwas, das man leichtzüngig Erpressung nennen könnte. Ein Staat erkauft sich, so scheint es, das Schweigen einer Malerin.

Zum »Personal« der Story gehören Könige und Königinnen, der Papst und andere Angehörige der Kirche, ein Geheimagent, der als historische Vorlage von Carlyle in Sherlock-Holmes-Romanen verewigt wurde, verschiedene Botschafter, preußische Museumsdirektoren mit funkelnden Namen, Gutachter für historische Waffen sowie diverse »heraldische Bestien«, um einen Ausdruck Alexander von Humboldts zu gebrauchen. Auch Humboldts Papagei »Jacob«, noch immer in der ornithologischen Sammlung des Naturkundemuseums zu Berlin vorhanden, tritt auf und das aus dem ehemaligen Smyrna stammende Chamäleon »Friedrich«.

Hauptheldin ist Emma Gaggiotti-Richards, die zu jenen Malerinnen gehörte, die im 19. Jahrhundert als Porträtistin­nen bekannt waren, galt sie an europäischen Höfen neben Franz Xaver Winterhalter als wichtige Auftragsmalerin. Ihrer außerordentlichen Schönheit wegen wurde sie schon in der Jugend als »Mignon« porträtiert. Später widmete ihr ein bedeutender italienischer Komponist, Luigi Mancinelli, eines seiner Werke.

Ihre Gemälde wurden von großen Galerien wie dem Palaz­zo Pitti erworben, sind im Osborne House auf der Isle of Wight ausgestellt, im Schloss Fontainebleau, in amerikanischen Galerien und Kunstsammlungen wie der Corcoran Gallery Washington, dem Kupferstichkabinett Dresden und zahlreichen preußischen Schlössern. Einige wurden nach längerer Odyssee vor Kurzem wieder an deutsche Museen zurückgegeben. Emma Gaggiotti-Richards war nicht nur mit Alexander von Humboldt befreundet, was circa hundert Briefe von ihm an sie und zahlreiche Erwähnungen im Briefwechsel Humboldts mit anderen belegen, sondern es gab auch berühmte Sammler ihrer Arbeiten wie Königin Victoria und Prinz Albert sowie Napoleon III. Sie alle erwarben Werke von ihr oder gaben sie in Auftrag. Emma Gaggiotti-Richards war es auch, die eines der berühmtesten Porträts Humboldts anfertigte, das heute zur Kunstsammlung der Berlin-Brandenburgischen (früher: Preußische) Akademie der Wissenschaften gehört.

Die Malerin zählte auch zu den engen Freunden Wilhelms I., später »Der Große« genannt. Er schrieb ihr Briefe, schenkte ihr großes Vertrauen, wurde von ihr porträtiert, gewährte ihr durch Vermittlung Alexander von Humboldts eine Leibrente, unterstützte sie, ließ Werke von ihr ankaufen. Aber sie besaß auch eine umfangreiche Kunst- und Waffensammlung, außerdem brisante Briefe…

Ich habe meinen Urlaub in zahlreichen Archiven im In- und Ausland verbracht, bin der Señora auf verschlungenen Wegen durch Rom und an ihren letzten Wohnort nach Velletri gefolgt. Auch vor Ort wurde ich unterstützt – so halfen mir zwei Männer, die sich am heiligen Sonntag auf dem historischen Friedhof von Rom aus einem Trauerzug lösten, am Friedhofscomputer den Belegungsplan der Grabstätte »Emma Gaggiotti« zu erkunden.

Meinem früheren Chef, Herrn Prof. Eberhard Knobloch, danke ich für seine freundliche Hilfe bei der Übersetzung aus kompliziertem Französisch, das eine wilde und schwer leserliche Mischung aus mehreren Sprachen war, auch Prof. Bernhard Maaz bin ich verbunden, der mir den wichtigen Hinweis auf die verschollene Skulptur Emma Gaggiotti-Richards als Kind von Wolf von Hoyer gab. Herrn Dr. Gerd Bartoschek verdanke ich den Hinweis auf das Gemälde »Spanische Tänzerin« von Emma Gaggiotti-Richards. Der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten bin ich für das Privileg verbunden, das Bild im Depot besichtigen zu dürfen. Ich erhielt die Erlaubnis, meine Fotos der Gemälde als Abbildungen zusammen mit dem berühmten Humboldt-Porträt von der Hand der Künstlerin, heute Eigentum der BBAW, kostenlos in mein Buch aufnehmen zu dürfen. Dem
Naturkundemuseum zu Berlin danke ich für die Genehmigung, das Foto von Papagei »Jacob« abdrucken zu dürfen.

Ich habe mich schon lange mit Leben und Werk der Malerin befasst – der Auslöser war ihre Freundschaft zu Alexander von Humboldt. In meinem wissenschaftlichen Buch »Naturwahrheit und ästhetische Umsetzung. Alexander von Humboldt im Briefwechsel mit bildenden Künstlern« habe ich Emma Gaggiotti-Richards zwar einige Abschnitte gewidmet, aber vieles blieb ungesagt, hätte den Rahmen einer wissenschaftlichen Abhandlung gesprengt. Hier, in diesem Sachbuch, das romanhafte Züge trägt, findet der interessierte Leser die Titel der verwendeten Editionen und Monographien, darunter jene, die meine Kollegen und ich selbst geschrieben oder herausgegeben haben. Anders als in der ersten Ausgabe, die bei Saga/Egmont (Kopenhagen) unter dem Titel »Grande Dame im Schatten« erschien, wurden hier einige Quellennachweise eingefügt, Erweiterungen und Veränderungen vorgenommen. Was die Bemerkungen Alexander von Humboldts angeht, so kann sich jeder Leser davon überzeugen, mit welchem Sprachwitz der große Forscher seine Ideen ausdrückte. Der Text hat davon profitiert – hoffentlich zum Vergnügen des Lesers.

Betonen möchte ich auch, dass ich leider nichts über den Verbleib der seit vielen Jahren als vermisst geltenden mehr als hundert Briefe Alexander von Humboldts an Emma Gaggiotti-Richards weiß. Immerhin muss die Künstlerin nun in die Reihe der wichtigen Briefpartner(innen) des großen Gelehrten aufgenommen werden, gemessen an der belegten Korrespondenz.

Das Original des Humboldt-Porträts von der Hand der Künstlerin durfte ich für einige Jahre in meinem Arbeitszimmer haben, was ich im Nachhinein als besondere Auszeichnung betrachte. Ich habe es am frühen Morgen oder am späten Abend, wenn ich mich begeistert meiner wissenschaftlichen Arbeit zu Leben und Werk Alexander von Humboldts widmete, immer wieder studiert – ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass die schöne Malerin ihn gut kannte.

Die Idee, dieses Humboldt-Porträt von der Hand Gaggiotti-Richards gelegentlich im neuen Humboldt-Zentrum auszustellen, halte ich für sehr gut.

         

Petra Werner, im Frühling 2018

 

"The Silence of Venus"
In 1905, the Italian artist Emma Gaggiotti-Richards stood outside Berlin's  grand "Hotel de Rome" waiting for an audience with Kaiser Wilhelm II in his palace.  Gaggiotti-Richards was a celebrated portrait artist. Today her work can still be found in galleries around
the world. But she had another reason for expecting an audience with the kaiser. She had been the mistress of Wilhelm's grandfather, Kaiser Wilhelm I. In letters she had called herself his "Venus." Wilhelm I made sure she was well taken care of with a life annuity, but more
than a decade after his death, Gaggiotti-Richards could no longer afford her luxurious lifestyle. Now she needed more money, and  she hoped the new Kaiser, who revered his grandfather, would continue to support her.
Wilhelm I, never known for his kindness, left Gaggiotti-Richards waiting. If he had though more about all the secrets she knew about the royal family, perhaps he would have reconsidered. In "The Silence of Venus," Petra Werner tells the remarkable story of
Gaggiotti-Richards, a woman who enchanted not only a kaiser but also many other leading personalities of the era —  Alexander von Humboldt wrote her more than 100 private letters. A famous Italian composer dedicated ta piece of music to her.  A street in Rome bears her name.
This book, in part a riveting story of crime and passion, its also a "who's who" of 19th century Europe: Queen Viktoria, Napoleon III, Pope Leo XIII, Alexander von Humboldt, and the sculptor Christian Daniel Rauch all make appearances. Mingling among the famous are directors of
museums, diplomats, and art dealers— even a  secret agent. At the center of it all is an enduring mystery: What, exactly, had happened to Gaggiotti-Richards at the end of her life to leave her desperate for the kaiser's help. And what, exactly, did she know?

 

Inhalt

Vorwort                                                                                         9

Kapitel 1:           Die Begegnung                                                    15

Kapitel 2:           Biografisches und Gerüchte                                    21

Kapitel 3:          Die Jagden                                                           47

Kapitel 4:          Auf der Insel Rügen                                              87

Kapitel 5:          Die Anerkennung                                                 115

Kapitel 6:          Der Dank                                                            147

Kapitel 7:          Der Neid                                                            165

Kapitel 8:          Der Regen                                                          183

Kapitel 9:          Das wirkliche Porträt                                            217

Kapitel 10:        Der Triumph                                                        223

Kapitel 11:        Das Krankenlager                                                 243

Kapitel 12:        Der Nachlass                                                       249

Kapitel 13:        Die Sammlung                                                     265

Kapitel 14:        Die Brosche                                                        289

Kapitel 15:        Gescheiterte Verkäufe? Wieder in Berlin                 315

Kapitel 16:        Im Wartestand                                                   337

Kapitel 17:        Der große Knall                                                  341

Kapitel 18:        Schlussakkord                                                    363

Tabellarische Übersichten                                                           389

   Tabelle 1:           Vita                                                             389

   Tabelle 2:           Humboldt-Porträts von E. G.-R.in Humboldts Besitz         409

   Tabelle 3:           Werke von E. G.-R. in Humboldts  Besitz          413

   Tabelle 4:           Darstellungen von E. G.-R. von anderer Hand                  415

Quellen                                                                                    417

Gedruckte Literatur                                                                    418

Archivalische Quellen                                                                 427

Über die Autorin                                                                       463

 

 

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