Zurück zur letzten Seite                    Zur Startseite des Verlages

Klaus Kühnel

 

 

Pilgerorte deutscher Geschichte.

Denkmale. Mythen. Helden.

Verklärung

 

 

 

2018, 249 S., mehr als 70 Fotos, ISBN 978-3-86465-082-6, 29,80 EUR

lieferbar

 

=> Bestellanfrage beim Verlag

 

Zurück zur letzten Seite                   Zur Startseite des Verlages

 

Zum Buch

 

Denkmale sind eine heikle Sache – zumal in Deutschland. Was hier dem einen sein Wohlgefallen ist, ist dem anderen sein Gräuel. Wahrscheinlich gibt es weder eine geschichtlich bedeutsame Person noch eine historische Begebenheit, die von allen Deutschen gleich bewertet wird. Das hängt in erster Linie mit den politischen Ansichten des Betrachters zusammen und – natürlich – mit dessen Toleranzfähigkeit.

Wir Deutsche sind Weltmeister und werden es wahrscheinlich auch bis in alle Ewigkeit bleiben – jedenfalls auf dem Gebiet der Nationaldenkmale: Wir Deutschen besitzen vierundzwanzig Stätten diesen Ranges, während Frankreich und die Türkei sich beispielsweise mit je nur einem zufrieden geben: dem Arc de Triomphe und dem Mausoleum für Atatürk. Dabei wissen wir: Denkmale geben weder Auskunft über die Gegenwart noch über das Ereignis, dem sie gewidmet sind; Denkmale bezeugen einzig den Geist der Zeit ihres Entstehens. So erklärt sich, weshalb in Deutschland eine schier unzählbare und sofort ins Auge stechende Menge nationaler Denkmale an den Zauderer Wilhelm I. und dessen rastlos zur Reichseinigung treibenden Bismarck erinnern, während es für den nur knapp gescheiterten Hitler-Attentäter Georg Elser lediglich – versteckt in einem Konstanzer Garten – eine sehr privat wirkende Gedenkstele gibt. Das hat mit dem staatlich gelenkten Mythos der Heldenverklärung zu tun, der seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland nicht nur „in Mode“, sondern geradezu „Staatsdoktrin“ war. Plötzlich kam ein bisher nicht vorhandener Nationalismus auf, der sich vor allem auch in der Denkmalsgestaltung niederschlug. Wie und warum – auf diese Fragen versucht das Buch Antworten zu geben.

 

 

Inhaltsverzeichnis

Die Gerümpelkammer des Hauses Wettin. Zur Geschichte der Wartburg                                   5

Die wuchtige Protzigkeit. Das Bauernkriegspanorama in Bad Frankenhausen                            27

Potsdamer Sprachengewirr. Schloss Sanssouci                                                                     31

Die Ideologiekathedrale. Berlins Neue Wache in Geschichte und Gegenwart                            39

Für Deutschlands Wiedergeburt. Das Hambacher Fest 1832                                                   53

Ruhmsucht Unsterblichkeit. Die Walhalla auf dem Bräuberg bei Donaustauf                            67

Ein bedeutendes Stück Weltgeschichte. Die Paulskirche in Frankfurt am Main                          87

Das Meisterwerk diplomatischer Falsifikation. Der bescheidene Gedenkstein von Bad Ems         99

Aufgerieben zwischen West und Ost. Deutschlands Garibaldi: Bismarck                                105

Künftigen Geschlechtern zur Nacheiferung. Schinkels „Nationaldenkmal für die Befreiungskriege“ in Berlin-Kreuzberg          119

Das schlechte Gewissen Bayerns. Die Befreiungshalle bei Kelheim                                       123

Anbetungshalle für den Reichseiniger. Das Kyffhäuserdenkmal                                            139

Theater ohne Vorhang. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck in Koblenz                153

Die Kaiserkrone über dem Parlament. Das Reichstagsgebäude in Berlin                                161

Ein Koloss nationalen Überstolzes. Das Leipziger Völkerschlachtdenkmal                              185

Langeweile in bleigrauer Noblesse. Denkmal für die ermordeten Juden Europas                      201

Rudi Dutschke besuchen. Die Sankt-Annen-Kirche in Berlin-Dahlem                                      219

Die Berliner Mauer. Nekrolog auf eine noch immer Vorhandene                                            225

 

Bildnachweis und Danksagung                                                                                        247

Über den Autor                                                                                                             247

 

 

Zurück zur letzten Seite                    Zur Startseite des Verlages