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Günther H. W. Preuße

 

 

Der Hofapotheker Carl August Hoffmann (24.2.1756-15.3.1833)

 

Eine biografische Begegnung in Weimar

 

 

 

 

Weitere Veranstaltungen von und mit G. H. W. Preuße

Roman, 2017, 200 Seiten, zahlr. Abb., ISBN 978-3-86465-051-2, 16,80 EUR

 

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Johann Wolfgang von Goethe kannte ihn gut, den Hofapotheker Carl August Hoffmann. Nicht allein Jahrzehnte naher Nachbarschaft verbanden den Staatsminister und Dichter mit dem Inhaber und Betreiber der Hofapotheke am Markt.

Er bezog dort viele der von ihm selbst, oder in der Familie benötigten Medikamente. Darüber hinaus so Unentbehrliches wie Papier, Siegellack und Tinte. Der auch heilkundige Goethe experimentierte mit Carl August Hoffmann gemeinsam in dessen Apothekenlabor. Diese besondere Arbeitswelt, das Mischen vielerlei Stoffe, alles Sieden und Glühen, Gerüche und Gerätschaften, aber auch manche markanten Wesenszüge des Hofapothekers verinnerlichte Johann Wolfgang von Goethe so, dass sie dichterisch verwandelt Eingang in einige seiner Werke fanden. Carl August Hoffmann wurde ihm zum Typus eines Apothekers. In den Dichtungen „Hermann und Dorothea“ oder „Faust“ darf man ihn durchaus wiedererkennen. Selbst einige Tagebucheintragungen erwähnen ihn.

Carl August Hoffmann erwarb die Hofapotheke nach Jahren als Provisor im Jahr 1799 von seinem berühmten Vorgänger, dem Stadtarzt und Apotheker Dr. Wilhelm Heinrich Sebastian Buchholz. Für 34 Jahre wurde dann Hoffmann als Apotheker und wissenschaftlich Forschender eine geschätzte Institution Weimars. Seine unmittelbaren Nachfahren führten die Hofapotheke seither bis in die heutigen Jahre.

In einem Zeitsprung gelangen Leserinnen und Leser noch einmal an die Seite dieses zur Geschichte Weimars gehörenden Mannes.

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

Vorwort                                                     7

Salve     Heute                                         11

Vor- und hinter den Toren        zwischen 1780 und 1833          15

Visitation     1800                                    23

Vogelschießen     1806                             37

Unter den Engeln     1807 – im Januar        47

Im Hause des Ministers     14. Januar 1807          63

Memento mori – Memento vivere      an einem Morgen            71

Wacholder     1809                                  77

Kalium sulfuratum purum     Alltag            85

Freude und Ehre     1815                          89

Höfische Festlichkeiten     1818                95

In den Wiesen     irgendwann im Sommer           103

Carl August Hoffmann   über die Jahre gesehen   107

Das Kreditbuch     (alle Jahre)                115

Illuminationen und Serenade    07. November 1825              121

Letzte Wochen     1833 – Februar          125

Frühes Licht     1833                                 137

Was noch geschah...     danach            149

VALE                                                153

 

Zeitstrahl – Weimar (Auswahl)                    181

Personenverzeichnis (Auswahl)                   183

Glossar                                                      189

Hinweise                                                    193

Literatur                                                     194

Dank                                                          197

Autorenporträt                                           199

 

 

Vorwort

Jeder kennt sie – die Namen und Werke der großen dichtenden, denkenden oder musizierenden Genies von Weimar. Man weiß um das Wirken berühmt gewordener Damen und Herren vor langer Zeit. In ihre Alltagskreise gehörten aber auch viele unbekannt gebliebene oder später nur kurz erwähnte Frauen und Männer. Menschen unterschiedlichster Stände und Berufe, ohne die das vielgestaltige Funktionieren dieser Stadt und das Leben bei Hofe kaum vorstellbar gewesen wären. Ihrer wurde seither weniger gedacht, die Spuren vieler verloren sich.

 

In Gesprächen mit Freunden erfuhr ich: Ein Nachfahre des damaligen Hofapothekers, betreibe noch heute die Apotheke am Markt in Weimar. Und noch immer hüte seine Familie das ab 1783 geführte Kreditbuch – worin auch die Bestellungen Goethes notiert wären. Mein Wunsch, dieses Kreditbuch einmal betrachten zu dürfen, lenkte mich auf die Spur zum Hofapotheker Carl August Hoffmann.

Der Mode entsprechend hießen damals viele Männer Friedrich, Moritz, Johann, Carl oder August... Nicht wenige Carl August. Zum Beispiel der Landesherr. Aber eben auch Herr Carl August Hoffmann.

Jener Mann, der sich, versehen mit dem Privileg des Herzogs, bis 1833 in seiner Apotheke am Markt um die Gesundheit der Weimarer am Hof und in der Stadt mühte. Er war der erste von dann fünf einander folgenden Apothekern seiner Familie in Weimar. Was von ihm ist bezeugt und noch authentisch erinnerbar?

 

Die bis heute am Marktplatz gelegene Hofapotheke ist eine kleine, etwas unbeachtete historische Stätte Weimars. Schaffensort vortrefflicher Apotheker. Zeitenlang das Laboratorium Goethes. Eine stille pharmazeutische und kulturelle Institution der Stadt, deren Geschichte zurückreicht bis in die Jahre Luthers. Der historische Ort in seiner heutigen baulichen Gestalt birgt noch gegenständliche Relikte aus frühen Jahrhunderten: Den Schlussstein des Originalhauses, einen Bronzemörser vom Jahr 1649, auch die Herzoglichen Privilegien. Und: das alt-ehrwürdige Kreditbuch mit zahlreichen Tageseintragungen des Hofapothekers.

 

Weimarer Bürger, Studenten, Touristen oder Wallfahrer auf den Spuren der Klassiker betreten Tag für Tag die Schwelle dieses Hauses. Einer Arznei wegen. So war es immer. Nur wenige wissen von den einstigen Protagonisten dieser Hofapotheke, ihrer Stellung in der Stadt und ihrem Tun. Vor allem von Professor Carl August Hoffmann und seinem Wirken zwischen Herzog, Geistlichkeit und anderen Größen der Stadt.

Zwei Loth Carlsbader Salz in Portionen orderte der Geheimrat Goethe am 13. Januar 1807 beim Apotheker. Gelegentlich auch Papier, Siegellack und Tinte... Herder bedurfte der Spanischen Fliege... Herzog Carl August bezog ein Wasser gegen Mundgeruch.

 

Bei meinen Nachforschungen öffneten sich kleine Fenster in das Tun und Treiben einiger Menschen jener Jahre zwischen Hofapotheke am Markt, Schloss, Schweinemarkt und dem Haus am Frauenplan. Schreibend fand ich im großen Ganzen noch unerzählt Kleines. So fügten sich Gefundenes, Protokolliertes und Erdachtes, wie aufgesammelte Kalenderblätter zu augenscheinlichen Geschichten.

 

Günther H. W. Preuße

im Sommer 2017

 

 

 

Zeitstrahl – Weimar

(Auswahl)

1756        C. A. Hoffmann wird in Chemnitz geboren

1780        C. A. Hoffmann kommt als Provisor in die Hofapotheke zu Dr. Buchholz

1789        erste eigene Publikation aus wissenschaftlichen Arbeiten und Untersuchungen

1799        Friedrich Schiller wählt Weimar zu seinem Wohnsitz als freier Schriftsteller

1799        C. A. Hoffmann erwirbt nach dem Tode von Dr. Buchholz die Hofapotheke

1799        Herzog Carl August verleiht Hoffmann den Titel Professor

1799        C. A. Hoffmann stimmt der Errichtung einer zweiten, in der Vorstadt gelegenen Apotheke zu

1806/07   Krieg Frankreichs gegen Preußen und Russland

1806         Schlacht bei Jena-Auerstedt, Besetzung Weimars durch Napoleon und seine Truppen

1811        Professor Hoffmann wird Deputierter der Bürgerschaft

1813/15   Befreiungskriege

1813/Okt.   Völkerschlacht bei Leipzig

1815        Im Ergebnis des Wiener Kongresses wird das kleine Herzogtum zum Großherzogtum erhoben und Carl August zum Großherzog.

               Er gibt 1816 als erster deutscher Fürst seinem Land eine eigene Verfassung.

1817        Feier zum 300jährigen Jubiläum des Reformationsfestes

1818        Prinz Carl Alexander wird geboren

1821        Der Turmbau neben der Bibliothek wird vollendet

1823        Die neue Grablege der Herzoglichen Familie wird fertiggestellt

1825        das Schauspielhaus brennt nieder

1828        Großherzog Carl August stirbt

1830        Großherzogin Luise stirbt

1832        Goethe stirbt am 22.März 1832 in seinem Haus am Frauenplan

1833        C. A. Hoffmann stirbt am 15. März

 

 

 

 

 

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