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Manfred Motel

 

Ewige Chronik – Věčná kronika. Das Böhmische Dorf in Berlin-Neukölln (Rixdorf) in Geschichte und Gegenwart

 

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2015, 346 S., mehr als 200 Fotos u. Abb., ISBN 978-3-86465-039-0, 34,80 EUR

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Botschafters der Tschechischen Republik in Deutschland, Rudolf Jindrák       7                                     

Milí čtenáři tohoto slavnostního sborníku       9

 

Grußwort des Bezirksbürgermeister a.D. Heinz Buschkowsky und Bürgermeisterin Dr. Franziska Giffey          11

Úvodní slovo pro kroniku Česká vesnice v Berlíně-Neukölnnu Rixdorf             13

 

Manfred Motel – Die Ewige Chronik                                              

Vorwort                                                        15

Anmerkungen                                                19

Zur Vorgeschichte in Böhmen                           21

K české prehistorii                                         23

Von der Gründung Berlins zur Gründung Böhmisch-Rixdorfs       25

Nachwort                                                      319

Doslov                                                          321

Dank                                                            323

Weitere wichtige Ereignisse                             325

- Gründungsdaten der Brüdergemeinen in Deutschland       331

- Die Unitäts-Provinzen                                   332

- Prediger                                                      334

Die Dorfschulzen                                            338

Böhmische Kolonien in und um Berlin                339

Die ersten 18 Kolonisten                                 339

Die heutigen Eigentumsverhältnisse                  340

Derzeitige Bischöfe (alphabetisch)                    341

Derzeitige Bischöfe (in der Reihenfolge ihrer Einsegnung)     343

Bildnachweis                                                  345

 

 

Liebe Leserinnen und Leser dieser Festschrift,

es ist mir eine große Ehre, diese Festschrift anlässlich des 275. Jubiläums des sog. Böhmischen Dorfes mit einer Einleitung versehen zu dürfen. Das damalige Böhmisch-Rixdorf, das sich heute im Bezirk Berlin-Neukölln befindet, stellt wirklich etwas Besonderes dar. In der Welt gibt es tatsächlich nicht viele Orte, die eine tschechische Prägung haben. Ganz im Gegensatz zu anderen Nationalitäten wie zum Beispiel den Iren, Italienern, Niederländern, und nicht zuletzt auch den Polen kamen die Tschechen als Auswanderer und Einsiedler relativ selten vor und wenn, dann gründeten sie keine „tschechischen“ Dörfer oder Stadtviertel. Gemeinsam mit dem Dorf im rumänischen Banat bildet jedoch das ehemalige „Böhmisch-Rixdorf“ in Berlin eine leuchtende Ausnahme von dieser „Regel“.

Vor 275 Jahren sind meine Landsleute aus dem ostböhmischen Adlergebirge hierher in die Nähe des königlichen Berlins gekommen. Auf ihren Weg begaben sie sich nicht ganz freiwillig, denn im Falle der religiösen Freiheit wären sie gewiss in ihrer Heimat geblieben, verzagt mussten sie aber keineswegs gewesen sein. Das von ihnen gegründete Dorf legte in der Tat ein Zeugnis von ihrem Mut, Entschlossenheit, Selbstbewusstsein und wahrlich evangelischem Fleiß ab: In ganz Böhmisch-Rixdorf florierte das Handwerk und in der Schule und Kirche wurden außer der tschechischen Sprache und des böhmisch-evangelischen Glaubens auch Kleinode der tschechischen Musik und Literatur gepflegt, welche meistens aus der Feder des letzten Polyhistorikers Johann Amos Comenius stammten.

Die heutigen Rixdorfer haben diese Wurzeln ihres Ortes nicht vergessen, auch wenn Tschechisch in den Gassen von Böhmisch-Rixdorf längst nicht mehr erklingt. Im Gegenteil, das Interesse an der Vergangenheit des Böhmischen Dorfes ist in den letzten 20 Jahren noch gestiegen. Das Museum im Böhmischen Dorf, die Aktivitäten der 1992 gegründeten Comenius-Gesellschaft, die lebendigen Kontakte der hiesigen Herrnhuter Brüdergemeine zu ihren tschechischen Partnern, die Beliebtheit des traditionellen Strohballrollenwettkampfes „Popráci“ und vor allem alle Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläums sind mehr als gute Beispiele dafür, die belegen, dass das Böhmische Dorf in Neukölln bei weitem nicht bloß der Geschichte angehört, sondern dass es nach wie vor einen lebendigen Bestandteil im Leben seiner Einwohner bedeutet.

Als Botschafter der Tschechischen Republik in Deutschland freut es mich sehr solche Verbindungen beobachten zu können und somit auch in Berlin ein Stück Heimat zu haben. Dem Böhmischen Dorf, wie auch allen seinen Einwohnern und Freunden wünsche ich alles Gute und dieser Festschrift viele interessierte Leser!

Rudolf Jindrák

Botschafter der Tschechischen Republik in Deutschland

 

Milí čtenáři tohoto slavnostního sborníku,

je mi velkou ctí, že mohu uvést tento sborník u příležitosti 275. výročí tzv. České vesnice v Berlíně-Neuköllnu. Bývalá obec Böhmisch-Rixdorf představuje něco neobyčejného. Ve světě se nenachází mnoho míst, které by měly tak výrazný český otisk. Na rozdíl od Irů, Italů, Nizozemců a v neposlední řadě také Poláků se Češi v dějinách nevyskytovali často v roli vystěhovalců a osadníků. Pokud přece jen, pak zakládali zřídka vlastní obce či městské čtvrti. Někdejší vesnice Böhmisch-Rixdorf však spolu s českými vesnicemi v rumunském Banátu tvoří výjimku z tohoto pravidla.

Před 275 lety sem, před brány tehdejšího královského Berlína, přišli moji krajané z oblasti Orlických hor. Na cestu z Čech se pravděpodobně nevydali dobrovolně, vyhnala je náboženská nesvoboda, nicméně nepropadli beznaději a malomyslnosti. Naopak, o jejich odvaze, pevnosti, sebevědomí a pravé evangelické píli podává svědectví celá tato jimi založená vesnice. V Böhmisch-Rixdorfu kvetla řemesla  a ve škole a sboru se kromě češtiny a bratrské víry pěstovaly i klenoty české hudby a literatury, které namnoze pocházely z pera posledního z polyhistorů, Jana Amose Komenského.

Tyto kořeny svého bydliště dnešní Rixdorfští zdaleka nezapomněli, třebaže čeština v rixdorfských uličkách již dávno nezní. V posledních dvaceti letech zde můžeme dokonce pozorovat nárůst zájmu o minulost České vesnice. To dokládá zřízení Muzea České vesnice, aktivity zdejší Komenského společnosti, živé kontakty místní evangelické bratrské církve s jejími českými protějšky, obliba tradičního závodu v rolování slámy „Popráci“ a především všechny akce uspořádané
k výročí České vesnice. Tyto skutečnosti dávají více než dobrý příklad toho, že Česká vesnice nepatří pouze minulosti, nýbrž tvoří stále živoucí prvek v životě místních lidí.

Jako velvyslance ČR v Německu mne proto nesmírně těší, že mohu pozorovat tato vzájemná pouta mezi oběma zeměmi, a že i v Berlíně mohu najít kousek své vlasti.

České vesnici a všem jejím obyvatelům a příznivcům přeji vše dobré a tomuto sborníku mnoho zaujatých čtenářů!

Rudolf Jindrák

Velvyslanec České republiky v Německu

 

 

Grußwort

Das Böhmische Dorf – auch Böhmisch-Rixdorf genannt – bildet zusammen mit Deutsch-Rixdorf den historischen Kern unseres Bezirks und ist weit über Neukölln hinaus bekannt. Die ersten Bewohner waren evangelische Glaubensflüchtlinge aus Böhmen. Bis heute steht Rixdorf für die erfolgreiche Integration von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen.

Als die sogenannten Exulanten ab 1737 auf Einladung von König Friedrich Wilhelm I. nach Rixdorf kamen, ließ dieser für die Kolonisten in kurzer Zeit ein Zeilendorf errichten. Es bestand aus neun Doppelgehöften, in denen je zwei Familien wohnten. Teile von Deutsch- und Böhmisch-Rixdorf sind bis heute erhalten geblieben – so etwa die historische Rixdorfer Schmiede, die Bethlehem-Kirche und der Böhmische Gottesacker. Noch heute wohnen im Böhmischen Dorf Nachfahren der damaligen Exulanten – in der inzwischen elften Generation.

Einwanderer und Einheimische lebten trotz ihrer kulturellen und religiösen Unterschiede und mancher Konflikte in guter Nachbarschaft zusammen. Dieses Bemühen um ein tolerantes Miteinander hat bis heute Bestand und ist gerade in Neukölln, wo inzwischen Menschen aus über 160 Nationen leben, ein prägendes Merkmal politischen Handelns. Die Geschichte von Deutsch-Rixdorf und Böhmisch-Rixdorf liefert den Beweis, dass die Bewahrung der eigenen kulturellen Identität und der Austausch mit neuen Nachbarn sehr wohl miteinander vereinbar sind.

Die Chronik Ewige Chronik – Věčná kronika. Das Böhmische Dorf in Berlin-Neukölln (Rixdorf) in Geschichte und Gegenwart von Manfred Motel erscheint im Rückblick auf die 275-Jahr-Feier des Böhmischen Dorfes im Jahr 2012. Mit zahlreichen Fotos und Abbildungen vermittelt sie einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Dorfes und seiner Bevölkerung. Darüber hinaus ist dieses Buch ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine Berlin und der religiös verfolgten Böhmen insgesamt.

Wir danken allen, die sich für die Veröffentlichung dieser Chronik eingesetzt haben. Unser besonderer Dank gilt dem Autor Manfred Motel für seine langjährige ehrenamtliche Recherchearbeit. Sie war die Voraussetzung für das vorliegende Buch, das diesen Teil der Neuköllner Geschichte nunmehr einem breiteren Publikum und vor allem auch den tschechischen Leserinnen und Lesern erschließt.

 

Heinz Buschkowsky                             Dr. Franziska Giffey

Bezirksbürgermeister a. D.                   Bezirksbürgermeisterin

 

 

 

Úvodní slovo pro kroniku Česká vesnice v Berlíně-Neukölnnu Rixdorf

Česká vesnice – nazývaná též Český Rixdorf – tvoří spolu s Německým Rixdorfem historické jádro naší městské části a je známá nejen v Neuköllnu. Její první obyvatelé byli evangelÍci, kteří z náboženských důvodů uprchli z Čech. Dodnes je Rixdorf symbolem úspěšné integrace lidí s odlišnou kulturou a náboženstvím.

Když od roku 1737 přicházeli na pozvání krále Bedřicha Viléma I. do Rixdorfu takzvaní exulanti, nechal pro ně král brzy zřídit vesnici. Ta sestávala z ulice s devíti dvojitými dvory, v nichž bydlely vždy dvě rodiny. Některé části Némeckéh a Českého Rixdorfu jsou dodnes zachovalé – například historická rixdorfská kovárna, betlémský kostel či český hřbitov. Dodnes bydlí v české vesnici potomci někdejších exulantů – dnes již jedenáctá generace.

Přistěhovalci a místní tu spolu žili v dobrém sousedství navzdory kulturním a náboženským rozdílům i mnohým konfliktům. Snaha o tolerantní soužití tu je patrná dodnes a právě v Neukölnu, kde dnes žijí představitelé více než 160 národů, je zásadním znakem politického jednání. Historie Německého Rixdorfu a Českého Rixdorfu je důkazem toho, že zachování vlastní kulturní identity a kontakt s novými sousedy jsou vzájemně dobře slučitelné.

„Kronika Česká vesnice v Berlíně-Neukölnu Rixdorf“ od Manfreda Motela vychází v návaznosti na oslavy 275. výročí České vesnice v roce 2012. Pomocí četných obrázků a podrobných rejstříků zprostředkovává komplexní pohled na historii vesnice a jejího obyvatelstva. Tato kniha je navíc důležitým příspěvkem k historii Ochranovského bratrského sboru v Berlíně a nábožensky pronásledovaných Čechů obecně.

Děkujeme všem, kteří se zasadili o vydání této kroniky. Zvláště děkujeme jejímu autorovi Manfredu Motelovi za jeho dlouholetou dobrovolnou výzkumnou práci. Ta byla předpokladem pro vznik  knihy, která nyní představuje tuto část historie Neuköllnu širšímu publiku a především ji zpřístupňuje také českým čtenářům. 

 

Heinz Buschkowsky                             Dr. Franziska Giffey

Starosta městské čvrti v d.                     Pani starosta městské čvrti

 

 

Vorwort

Der natürliche, nur im wahren Falle der Not
aufzugebene Trieb des Menschen ist der,
den Himmel schon auf dieser Erde zu finden und
ewig Dauerndes zu verflößen in sein irdisches Tagewerk.

Johann Gottlieb Fichte, 1808

 

Manfred Motels Ausgaben der Chronik des Böhmischen Dorfes in Berlin-Neukölln bieten den Lesern einen zeitlich geordneten historischen Überblick der Lokalgeschichte und gehören zu den Standardwerken über Rixdorf. Bereits erste Aufsätze von Manfred Motel in den frühen achtziger Jahren erlangten beträchtliche Aufmerksamkeit. Zwei seiner Publikationen sind zu erwähnen:

Manfred Motel: Das Böhmische Dorf in Berlin. Die Geschichte eines Phänomens, Freunde Neuköllns e.V. (Hg.), Verlag Günter Darge, Berlin 1983. 104 Seiten, Format: 21 x 15 cm.

Manfred Motel: Chronik von Rixdorf. Eine Festgabe aus dem Böhmischen Dorf zum hundertsten Jahrestag der Stadtwerdung von Rixdorf., Förderkreis Böhmisches Dorf in Berlin-Neukölln e. V. (Hg.), Berlin 1999. 120 Seiten, Format: 21 x 14,8 cm.

Die hier nun vorliegende aktuelle Publikation Ewige Chronik – Věčná kronika. Das Böhmische Dorf in Berlin-Neukölln (Rixdorf) in Geschichte und Gegenwart ist das Lebenswerk von Manfred Motel (geb. 1942 in Rixdorf). Mit dem Wissen über das Leben des Autors bekommt man auch einen Schlüssel zur Bedeutung seines Werkes, in dem Dorfgeschichte und Dorfarchitektur, Kirchengeschichte und religiöses Leben, Tradition und Dorfalltag mit dem Weltgeschehen verknüpft werden. Dieses Buch ist keine erweiterte Auflage der zuerst genannten Chroniken, es bietet neue umfassendere und vielschichtigere Informationen in Text und Bild. Die letzten dreißig Jahre der Dorfchronik sind gelebte und gleichzeitig geschriebene Dorfgeschichte von Manfred Motel in der Rolle eines Heimatforschers. Motel war vierzig Jahre lang Beamter, die letzten 30 Jahre war er im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten tätig.

Diesem Buch liegt Manfred Motels Haltung zugrunde, das Dorf mitzugestalten, es zu schützen und gleichzeitig weiterzuentwickeln, und das nicht erst als Gründungsmitglied des Förderkreises Böhmisches Dorf in Berlin-Neukölln (1984). Der Stil der Publikation ist biographisch gehalten. Auch in und mit der Chronik gestaltet Motel Dorfpolitik. So wurde sie immer wieder bei kulturellen und religiösen Festen zitiert und war gleichzeitig ein Forum für Aufzeichnungen derselben. Die Aufzeichnungen der letzten dreißig Jahre haben so viel Gewicht, dass sie die zweite Hälfte des Buches ausmachen. Alle Informationen in diesem Buch prüft Motel auf ihre Relevanz anhand zweier Fragen, erstens: Was nützt die Information dem Böhmischen Dorf? und zweitens: Wie nützt sie der Herrnhuter Brüdergemeine? An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass Herrnhuter Brüdergemeine ein Eigenname ist mit der historischen Schreibweise ohne d (von Gemeinschaft).

Die Ewige Chronik ist keine Wissenschaft – sie schafft Wissen, so lautet der Tenor Manfred Motels. Die Dorfchronik von Manfred Motel mit ihren kontinuierlich geführten Aufzeichnungen verdient wirklich den Namen Chronik. Die Exulantensiedlung aus dem Jahre 1737 (Kulturdenkmal von europäischem Rang) ist ein Ort des Ankommens. Die Dankbarkeit darüber, dass Friedrich Wilhelm I. den Vorfahren eine „Heimat“ schuf, zeigt sich im Aufstellen des Denkmals Friedrich Wilhelm I., König in Preußen, im Jahr 1912. Der Bildhauer Alfred Reichel, ein Schüler von Reinhold Begas (Neptunbrunnen), hat das Denkmal entworfen. Die drei evangelischen Kirchengemeinden des Dorfes (alle Nachfahren der böhmischen Exulanten) Herrnhuter Brüdergemeine, Reformierte Bethlehemsgemeinde und Böhmisch-lutherische Bethlehemsgemeinde (bis 2005), finanzierten gemeinsam das Denkmal. Die Dankbarkeit ist auch in Manfred Motels Verehrung des Hauses Hohenzollern und in seinen seitenlangen Danksagungen in der Chronik zu spüren. Das Trauma der Flucht scheint geheilt – so sieht es auch Manfred Motel, dessen Gedanken, Überzeugungen, Prinzipien aus einem konservativen traditionellen Bewusstsein herrühren und einen hohen sozialen und zukunftsweisenden, sogar „ewigen“ Anspruch verfolgen.

Die Chronik spiegelt Zusammenhänge und Erkenntnisse gelebter Geschichte eines böhmischen Nachfahren in neunter Generation. Motels haben zwei Kinder und drei Enkelkinder. Beate und Manfred Motels Leben ist geprägt von den Aktivitäten der Herrnhuter Brüdergemeine. Bei allen Bräuchen und Riten, die das Jahr strukturieren, sind sie dabei. Die Musik, das Mitwirken im Bläserchor (sie spielt Tenorhorn und er spielte Trompete) und im Kirchenchor (sie sang im Bass und er im Tenor) ist ihnen sehr wichtig. Beate Motel leitete fast 30 Jahre lang das Büro der Gemeinde und ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des Museums im Böhmischen Dorf. Das kleine Museum ist seit dem Jahr 2005 im ehemaligen Schulhaus (1753–54) der Böhmen in der Kirchgasse 5 untergebracht. Zudem leitet Beate Motel die Geschäftsstelle der Deutschen Comenius-Gesellschaft e.V., die sich auch in ihrem Wohnhaus, Richardstraße 80 befindet. Das Kolonistenhaus, in dem Motels wohnen, ist eines der Gehöfte des Zeilendorfes, das nach dem großen Brand 1849 wieder ursprünglich, mit dem Giebel zur Straße hin, aufgebaut wurde. Es befindet sich gegenüber dem Comenius-Garten und steht für einen kleinen Teil des Dorfes, das die damalige Architektur bis heute repräsentiert.

Der Hussitenkelch, der einige Giebel im Dorf ziert und im Neuköllner Wappen als Symbol der eingewanderten Böhmen aufgenommen wurde, ist auch ein Sinnbild für Gastfreundschaft, die im Hause Motel gelebt wird. Hier werden Kontakte aus Gesellschaft, Politik und Kirche gepflegt. Zum Bekanntenkreis gehören Politiker wie Richard von Weizsäcker (Bundespräsident a.D.), Hans-Jochen Vogel (Bundesminister a.D.) und Fürst Karl von Schwarzenberg (ehemaliger tschechischer Außenminister). Die zwei Grußwörter im Buch können somit als kleine Freundschaftsdienste des Bürgermeisters Heinz Buschkowsky und des Tschechischen Botschafters Rudolf Jindrák gesehen werden. Krankheit zwingt Manfred Motel zum Aufgeben seines Schreibens an der Ewigen Chronik. Das Pressearchiv des Böhmischen Dorfes hat Motel dem Comenius-Garten (Richardstraße 35) übertragen.

Danken möchte ich zuallererst Beate und Manfred Motel, die viel Zeit und Energie in diese Publikation gesteckt haben, für ihr Vertrauen, ihren Humor und den vielen Kaffee in ihrem offenen Haus. Außerdem bedanke ich mich bei Henning Vierck, Albert Schönleber und Ulrich Krystek für die Lektoratsarbeit und Begleitung. Zum Schluss richtet sich mein Dank an alle Sponsoren: An Unitas Fratrum, Verein für Geschichte und Gegenwartsfragen der Brüdergemeine e.V., das Bezirksamt Neukölln von Berlin und die Herrnhuter Brüdergemeine Berlin für ihre freundliche Unterstützung, ohne die die Publikation in dieser Form nicht zustande gekommen wäre.

 

Vielen herzlichen Dank!

Beate Klompmaker

 

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