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Barbara Schwantes
125 Jahre Dorfkirche Rahnsdorf. Geschichte eines einzigartigen, denkmalgeschützten Dorf-Ensembles und seiner Kirche
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2013, [= Hausgeschichte(n) aus
Treptow-Köpenick, Bd. 4], 135 S., mehr als 50, teils farb. Fotos u. Abb.,
ISBN 978-3-86465-029-1, 24,80 EUR lieferbar |
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Zum Buch
Im Berliner Stadtgebiet ist dieses bis heute in seiner ursprünglichen Struktur erhaltene, denkmalgeschützte Dorfensemble mit seiner Kirche im Zentrum einmalig. Barbara Schwantes vermittelt mit authentischen Quellenzitaten und historischen Auf nahmen einen tiefen Einblick in die kirchlich geprägte Lebenswelt des Fischerdorfs am Müggelsee. Im Mittelpunkt des Buches steht aber das ausdauernde Ringen des Rahnsdorfer Pfarrers um den Neubau der im Jahr 1872 abgebrannten Kirche. Der Darstellung von Konstruktion, Bau und Ausstattung des im Jahr 1888 schließlich vollendeten neuen Gebäudes folgen eine ausführliche Vorstellung von Stil und Dekoration, die auch die deutlichen Veränderungen aus dem Jahre 1925 umfasst. Ein Exkurs stellt zudem die am Bau beteiligten preußischen Baubeamten vor. Ergänzt wird das Buch durch einen Beitrag von Christa Kliemke zur Restaurierung von Küster- und Schulhaus, das zusammen mit der Kirche in der Dorfmitte eine Einheit bildet und heute – wieder – Mittelpunkt des öffentlichen Lebens der Gemeinde ist.
Inhalt
Grußwort 7 Vorwort 9
1 Zum Dorf und seinen Bewohnern 11 2 Vorgängerbauten der heutigen Kirche und Gemeindeleben 31 3 Chronologie der 15-jährigen Baugeschichte des Neubaus der Dorfkirche 39 4 Baubeschreibung 71 Außenbau 71 Innenraum 84 Die Orgel 88 5 Architektur und Architekten 93 6 Die Zeit nach der Jahrhundertwende 99 7 Bauliche und innendekorative Veränderungen im Jahr 1925 101 8 Der Kirchplatz 109 9 Erhaltung und Renovierung der Kirche in der Nachkriegszeit 113 10 Christa Kliemke: Das alte Schul- und Küsterhaus im Fischerdorf Rahnsdorf 117
Anhang 125 Die Pfarrer der Kirchengemeinde Rahnsdorf 125 Quellen und Literaturverzeichnis 125
Abbildungsnachweis 133
Zur Autorin 135
Grußwort
Diese Dorfkirche und ihre Vorgängerinnen standen schon immer im Zentrum des Rundangerdorfes. Um sie herum hatten die Fischer ihre Häuser gebaut. Obwohl die Fischerfamilien sehr arm waren, sorgten sie auch nach Feuersbrünsten dafür, dass die Kirche immer wieder aufgebaut wurde und im Dorf blieb. Recherchen in den Konsistorialakten der Landeskirche ergaben, dass die Fischerfamilien immer fest im christlichen Glauben verwurzelt waren. Möglicherweise fanden sie sich den Jüngern Jesu besonders verwandt. Sie waren wie die Jünger Fischer und folgten seinem Ruf, ihm nachzufolgen. Diese Verwurzelung der Fischer im Glauben findet sich heute abgebildet in den farbigen Fenstern von Lothar Mannewitz hinter dem Altar. Mit Szenen aus der biblischen Geschichte vom österlichen Fischzug (Johannes 21) ist bewusst eine Beziehung zu den Fischern und ihrem Leben hergestellt. Anderseits symbolisiert diese Geschichte auch, was man in dieser Kirche erwarten darf. So, wie die fischenden Jünger damals erfahren haben, dass der auferstandene Christus ihnen die Netzte füllt, so soll auch heute niemand leer ausgehen, der diese Kirche zu Gottesdiensten, Konzerten, Lesungen, Festen oder zur stillen Besinnung besucht. Wer hier auf das Wort des Auferstandenen hört, ihm vertraut und seine Netze zur rechten Seite auswirft, wird reich beschenkt ans Ufer seines Alltages zurückkehren. Darum ist die Verkündigung des Wortes Gottes durch Gottesdienst, Musik und Kunst und das damit verbundene Nachdenken über Gott und die Welt weiterhin zentrales Anliegen der Kirche. Auch die heutigen Familien im Dorf setzten sich in der Gestalt des Freundeskreises für den Erhalt, die Pflege und Ausstrahlung der Kirche ein und sorgen dafür, dass Menschen von nah und fern sich an diesem Ort willkommen fühlen. Als Gemeinde sind wir überaus froh und dankbar dafür, dass in dieser Weise die Tradition ihre Fortsetzung findet. Ein Denkmal vor der Kirche erinnert darüber hinaus an den Fischer August Herrmann, der viele in Seenot geratene Menschen aus dem Müggelsee rettete. Mit der Kirche im Hintergrund macht das Denkmal deutlich, dass christlicher Glaube immer auch mit dem Einsatz für andere verbunden ist. Als Pfarrerin dieser Gemeinde wünsche ich mir, dass viele Menschen hier immer wieder offene Türen finden und Gelegenheit, sich ihre Netze füllen zu lassen, um so erfüllt auch andere beschenken zu können.
Pfn Claudia Scheufele
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