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Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Band 163
Kritische Rohstoffe –
große Bedeutung und geringes |
2024, [= Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd. 163], 178 S., ISBN 978-3-86464-269-2, 22,80 EUR lieferbar
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Inhaltsverzeichnis
Gerhard Pfaff, Reinhard O. Greiling, Axel Müller: Vorwort 7 Gerda Haßler: Eröffnung 17 Christoph Hilgers, Benjamin Busch: Rohstoffbewusstsein und geostrategische Rohstoffsicherung 21 Knut Ansgar Hirsch, Hans-Jürgen Weyer: Der Bürgerdialog Rohstoffe – wissenschaftsbasierte Aufklärung der Bevölkerung 57 Fiarra Pudritzki, Steffen Kolb: Die Geothermie und Lithium: Mediale Darstellung von Geothermie in Südwestdeutschland mit einem Ausblick auf Lithiumförderung 65 Bastian Joachim-Mrosko: Sehen-Staunen-Anfassen-Experimentieren-Verstehen: Möglichkeiten der Schaffung von öffentlichem Bewusstsein in der jungen Generation 95 Kate Taylor Smith, Frances Wall, Rob Pell, GREENPEG Project Team: Umwelt- und soziale Auswirkungen der Anwendung von konventionellen und neuen Rohstofferkundungstechniken – Fallstudien aus dem GREENPEG EU-Projekt 109 Hennes Obermeyer. Gips als kritischer Baurohstoff 125 Gerhard Pfaff: Rohstoffe, kritische Rohstoffe, strategische Rohstoffe 139 Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 171 Aus dem Vorwort Von der Europäischen Union (EU) als kritisch definierte Rohstoffe sind unverzichtbar für moderne Technologien unter anderem zur Realisierung der Energiewende. Die Verfügbarkeit kritischer Rohstoffe kann jedoch durch politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Ereignisse stark beeinträchtigt werden. Deshalb hat sich die EU bis 2030 das Ziel gesetzt, 10% des EU-Verbrauchs dieser Rohstoffe innerhalb des eigenen Territoriums abzubauen. Gleichzeitig sinkt in der Bevölkerung die Akzeptanz für den lokalen Rohstoffabbau. Ziel des 3. Rohstoffkolloquiums war es daher, die Gründe des geringen öffentlichen Bewusstseins für dieses Thema zu analysieren und mögliche Wege zu einer größeren Akzeptanz für den Bergbau aufzuzeigen. In ihrer Eröffnung verwies Gerda Haßler auf die beiden vorangegangenen Veranstaltungen zu kritischen Rohstoffen, deren Vorträge in den Bänden 154 und 159 der Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin publiziert wurden. Sie ging auch auf die Mitglieder des Arbeitskreises Geo-, Montan-, Umwelt-, Weltraum- und Astrowissenschaften (Geo MUWA) ein, die in interdisziplinärer Zusammenarbeit für die Organisation und Durchführung des Kolloquiums unter Einbeziehung weiterer Wissenschaftler und wissenschaftlicher Institutionen verantwortlich waren. In ihren Ausführungen nahm sie auf die Anwendungen von kritischen Rohstoffen in Bereichen wie erneuerbare Energien, Elektromobilität, Elektronik und Raumfahrt Bezug. Als Beispiele nannte sie die Elemente Lithium, Kobalt, Nickel, Gallium, Titan, Wolfram und Kupfer, die essentiell für den Umbau der Wirtschaft in Bezug auf Klimaneutralität sind. Neue Lagerstätten für Metalle wie Kupfer, Kobalt und Nickel werden zukünftig benötigt. Der gesellschaftlich erforderliche Abbau von Lagerstätten ist jedoch immer ein Eingriff in das jeweilige Ökosystem und in das soziale Umfeld der lokalen Bevölkerung. Um negative Einflüsse auf die Umwelt und soziale Effekte von Bergbau zu minimieren oder zu kompensieren, werden die staatlichen Umweltauflagen für die Lagerstättenerschließung und den Abbau kontinuierlich verbessert. Die Bergbaubetriebe sind aufgefordert, umweltfreundlichere Technologien anzuwenden, ihre Aktivitäten mit der Bevölkerung zu kommunizieren und nach Beendigung des Abbaus die Lebensräume wiederherzustellen. Trotz ihrer Bedeutung für unsere moderne Lebensweise sind kritische Rohstoffe und Rohstoffe generell in der öffentlichen Wahrnehmung oft unterrepräsentiert. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Rohstoffe nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft von zentraler Bedeutung sind. Daraus leitet sich eine unterschätzte Dringlichkeit und ein mangelndes Erkennen von Handlungsbedarf ab. Gerda Haßler kam in ihrer Einleitung zu folgenden wichtigen Erfordernissen: 1. Wir müssen das Bewusstsein über kritische Rohstoffe in der Bevölkerung schärfen. Bildungseinrichtungen, Medien und Unternehmen sollten gemeinsam Informationskampagnen starten, um die Öffentlichkeit über die Bedeutung dieser Rohstoffe aufzuklären. 2. Europa muss sich verstärkt um die Förderung, Verarbeitung und Rückgewinnung kritischer Rohstoffe vor Ort bemühen. Sichere Lieferketten sind entscheidend, um unsere Klima- und Digitalziele zu erreichen. Wir sollten die Abhängigkeit von einzelnen Ländern verringern und gleichzeitig nachhaltige Lieferketten aufbauen. 3. Der Bürgerdialog über Rohstoffe sollte auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, was eine wissenschaftsbasierte Aufklärung erfordert. Nur so kann die Bevölkerung fundiert informiert und bezüglich der Akzeptanz für nachhaltigen Umgang mit kritischen Rohstoffen sensibilisiert werden. |