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Reinhold Zilch



Handbuch für den Königlich-Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1813
– eine Rekonstruktion von Reinhold Zilch

 



 

2025, 323 S., ISBN 978-3-86464-267-8, 39,80 EUR

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Zum Buchprojekt

Die seit 1794 bis 1939 unter wechselndem Titel jährlich erscheinenden preußischen Staatshandbücher sind eine Schlüsselquelle für Aufbau und Personalstruktur des preußischen Staates. Sie dienen vor allem als verwaltungsgeschichtliche sowie biographische Nachschlagewerke ersten Ranges, die für sehr viele Fragegestellungen zur Geschichte Preußens und darüber hinaus Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert herangezogen werden können. Staatshandbücher gehören zum Kernbestand geschichtswissenschaftlicher Handapparate aller großen wissenschaftlichen Bibliotheken nicht nur Deutschlands. Umso schmerzhafter wird dabei von der Historiographie empfunden, dass in einer Reihe von Jahren mit meist bewegten Zeitumständen keine Bände veröffentlicht wurden. So gibt es neben den kurzen Lücken zum Beispiel für 1849/50, 1866/67 oder 1915 bis 1917 sogar eine elfjährige Unterbrechung zwischen 1807 und 1817. Da dieser Zeitraum mit der napoleonischen Besetzung Preußens, den Befreiungskriegen und den sog. Preußischen Reformen eine besonders bewegte Geschichtsperiode darstellt, ist es von großer Bedeutung, auf der Basis eines Aktenfundes im Geheimen Staatsarchiv Stiftung Preußischer Kulturbesitz eine weitgehende Rekonstruktion des Staatshandbuchs für das Schlüsseljahr 1813 anfertigen zu können.

Dankenswerter Weise unterstützt die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin dieses Projekt ihres Mitgliedes Reinhold Zilch. Aus diesem Grund wird der Band auch in die Reihenzählung der Sozietät mitaufgenommen.

Ausgangspunkt ist der Aktenfund eines handschriftlichen „Finanz-Hand-Buch für das Etats-Jahr 1812/13“, das Juli 1813 abgeschlossen wurde und eine vollständige Übersicht der Etats der preußischen Staatsbehörden enthält. Bei den Ausgabeposten werden nun bei nahezu allen Struktureinheiten die Namen aller aus Staatsmitteln bezahlter bzw. alimentierter Staatsbediensteter vom Chef bis hin zu den Hilfsarbeitern und dem subalternen Personal mit Dienst- und Rangbezeichnung mit ihren Bezügen aufgelistet. Hieraus lässt sich das [bisher fehlende weil nie erschienene] Staatshandbuch für 1813 weitgehend rekonstruieren.

Das Buch sieht vor, alle unter der jeweiligen Verwaltungseinheit genannten Namen zu erfassen und den Text durch ein Inhaltsverzeichnis sowie ein Personenregister zu erschließen. Da, der Sitte der Zeit folgend, in der Quelle alle Personen ohne Vornamen aufgeführt sind, müssen für eine bessere Benutzbarkeit die Dienst- und Rangbezeichnungen mit in den Registereintrag aufgenommen werden, wie das auch in den Staatshandbüchern bei Namensdopplungen der Fall war.

Es ist beabsichtigt, das Buch im Format (18x12 cm) zu veröffentlichen, in dem die Handbücher Anfang des 19. Jahrhunderts gedruckt und veröffentlicht wurden. Das zeitgenössische Format gibt Bibliotheken mit einem Bestand dieser Handbücher die Möglichkeit, den neuen Band problemlos in die Phalanx der bereits vorhandenen Bände einzuordnen.

 

Struktur und Umfang der vorbereiteten Publikation

Die Original-Akte führt auf ca. 400 Seiten Funktionsträger an. Es kann angenommen werden, das rund 5.900 Namen in diesem Dokument genannt werden.

Ein ganz wesentlicher Teil des Quellenwertes der Staatshandbücher liegt in ihrer Vollständigkeit sowohl bei der Erfassung der Behörden als auch der dort Beschäftigten. Wenn nun bei dem diesem Projekt auch Personen aus dem sog. subalternen Bereich aufgenommen werden können, die gewöhnlich nicht in den Staatshandbüchern zu finden sind, dann sprechen dafür trotz des etwas erhöhten Umfangs (ca. 10 Prozent der Namen) vor allem zwei Argumente:

1. erhöht sich der Aussagewert des Bandes wesentlich dadurch, dass auch zahlreiche Angehörige sog. Unterschichten dem historischen Dunkel entrissen werden; der Wert für die auf zunehmendes Interesse in der Öffentlichkeit stoßende lokalgeschichtliche und genealogische Forschung liegt auf der Hand.

2. ist zu erkennen, dass, vor allem im Umfeld des Hofes, eine relativ hohe Anzahl von Frauen einer Erwerbstätigkeit nachging, was neue sozialgeschichtliche bzw. gender-geschichtliche Perspektiven ermöglicht.

Insgesamt wird dieses Buch eine große Lücke in der Geschichtsschreibung zu Preußen schließen. 

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