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Gerhard Oberkofler



Österreichs Spitzendiplomatie vor Ort. Das Beispiel Chile 1973

Gewidmet dem 50. Jahrestag des Sturzes der Regierung Allende

2023, [= Gesellschaft - Geschichte - Gegenwart, Bd. 44], 87 S., ISBN 978-3-86464-257-9, 13,80 EUR

 

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Historikerinnen und Historiker tun sich oft schwer, den geschichtlichen Prozess als Ganzes zu erkennen und darzustellen. Was nicht in den von privaten oder staatlichen Archiven gehüteten Akten schwarz auf weiß steht, hat nicht stattgefunden oder verliert sich im Orkus der mündlichen Überlieferung. Der Autor dieser Broschüre, selbst jahrzehntelang Archivar, hat in vielen Archiven in Österreich, in der Schweiz, in der Tschechoslowakei und in Deutschland die papierene Zeugenschaft der Zeit kennengelernt. Immer wieder sind ihm dabei kaum vorstellbare Manifestationen der Unmenschlichkeit bis hin zu einem aus dem Jahr 1944 überlieferten ärztlichen Protokoll über die „verschärfte Vernehmung“ eines polnischen Studenten fern der Front in einem Innsbrucker Gefängnis begegnet („Schwellung in der rechten Scheitelgegend mit blutender Hautdurchtrennung von 1,2 cm Länge, haselnußgroße Schwellung unmittelbar links vom linken äußeren Augenwinkel. Streifenförmige Blutunterlaufungen in der Umgebung von 5 und 3 cm Länge … Durchtrennung der Kopfschwarte über dem rechten Scheitelbein“). Im ukrainischen Charkow hat die dorthin vorgedrungene deutsche Wehrmacht erstmals „Todeswagen“ eingesetzt, um größere Gruppen von Menschen jeden Alters durch eingeleitete Auspuffgase zu ermorden. Das Verbrennen von Menschen mit Napalm war eine vom US-Imperialismus angewandte massenhafte Folter. Noam Chomsky schreibt, es hätten ihm schier die Worte gefehlt, als er den völkermörderischen Aufruf zur Bombardierung von Kambodscha („Alles, was fliegt, auf alles, was sich bewegt“) von Richard Nixon und Henry Kissinger gelesen hat. Weltweit hungern Millionen von Kindern und jeder neue Tag bedeutet für diese hungernden Kinder ein Martyrium. In den Minen des Kongos, wo etwa die Hälfte der weltweit bekannten Kobalt-Reserven lagern, verrichten unzählige schwarze Kinder Sklavenarbeit für die Rohstoffkonzerne des Westens. Ungezählt sind die Opfer der Rüstungsindustrie, die deutsche Rüstungsindustrie macht Profite wie vor dem zweiten Weltkrieg. Das System des Imperialismus nimmt diese menschliche Tragödie in Kauf, eine reiche Minderheit kreuzigt die Massen von Armen, unterdrückt und beutet sie aus.
In unserer Gesellschaft bedienen Botschaften wie Auslandskorrespondenten der ideologisch vorherrschenden Zeitungen den Staatsapparat ihrer Heimatländer. Tritt das in den Residenzen beschäftigte Personal für den Frieden ein? Der Blick auf die archivalische Hinterlassenschaft der österreichischen Botschaft in Santiago de Chile in den Monaten vor dem vom Westen unterstützten faschistischen Putsch (1973) macht deren Doppelmoral erschreckend deutlich.

Gerhard Oberkofler, Wien



Inhaltsverzeichnis


Vorwort 7
I. Gerechtigkeit und Menschenwürde ist der Inhalt der chilenischen Volksfrontpolitik. Faschistische Kräfte schießen diese revolutionäre Bewegung unter Präsident
Salvador Allende nieder 9
II. Herkunft und Umfeld des österreichischen Spitzendiplomaten in Santiago de Chile (1972–1974) 17
III. Österreichs Botschafter Adolf Hobel in Santiago de Chile berichtet über die letzten Monate der Präsidentschaft von Salvador Allende. Als Träger des Großen
Silbernen Ehrenzeichens der Republik Österreich bejubelt er den faschistischen Militärputsch vom 11. September 1973 23
III.1 Über Chile als „Rechtsstaat“ 25br> DDokumente zu III.1 25
III.2 Über die Parlamentswahlen im März 1973 und ihre Ergebnisse 32
Dokumente zu III.2 25br>III.3 Über Ökonomische Prozesse 37
Dokumente zu III.3 39
III.4 Über die Schule und die Katholische Kirche 40
DDokumente zu III.4 43
III.5 Helfershelfer des faschistischen Militärputsches am 11. September 1973 49
Dokumente zu III.5 50br>IIV. Zur Reaktion Österreichs auf den faschistischen Militärputsch in Chile 64
V. Anstelle eines Epilogs eine philatelistische Notiz 74br>Namenregister 81
ÜÜber den Autor 85


 

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