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  Leena Bröll / Julius Erdmann / Björn Egbert (Hrsg.)

 

Bildung auf Distanz: (Medien-)Technologie, Politik


und Lebenswelten in aktuellen Lernprozessen

 

2022, [= e-culture, Band 29], 228 S., zahl. Tab., Graf. und Abb., ISBN 978-3-86464-245-6, 26,80 EUR

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Editorial der Herausgeber


Die wissenschaftliche Schriftenreihe e-Culture wurde zu Beginn des Jahres 2004 auf Initiative des International Network on Cultural Diversity and New Media (CultMedia) gegründet. Anliegen des internationalen Netzwerks ist die Analyse der Veränderungen kultureller Praxen (etwa Nutzungsmuster, Nutzungsmotivationen und Nutzungssituationen), die im Zusammenhang mit der Anwendung digitaler und interaktiver Medien stehen. Der Wandel der Medienlandschaft wird hierbei im Verbund veränderter Formen der Kommunikation, neuer technologischer Anwendungsoptionen, der Neuausrichtung von Medieninstitutionen und Medieninhalten betrachtet. Die rasante Entwicklung und Ausbreitung insbesondere netzbasierter Kommunikation führt zu einem umfassenden Kulturwandel in allen Lebensbereichen der Gesellschaft, welcher sich in kulturellen Trends und Metaphänomenen wie der Mediatisierung der Alltagswelt und der Globalisierung kultureller Kommunikation und Wahrnehmung ausdrückt und sich auf individuelle Dimensionen der Mündigkeit, der Verantwortung und des Handelns auswirkt. Das entsprechende Forschungsfeld muss im Diskurs unterschiedlicher Fachdisziplinen behandelt werden.
Das interdisziplinäre Netzwerk CultMedia konzentriert sich auf die philosophische und kulturwissenschaftliche, auf die psychologische und sozialwissenschaftliche, auf die fachdidaktische und bildungswissenschaftliche sowie auf die kommunikations- und informationswissenschaftliche Ebene dieser Entwicklungen. Der Fokus der Untersuchungen liegt dabei stets auf der Auseinandersetzung mit der Frage, wie die Möglichkeiten und Auswirkungen digitaler Medien, ihrer Technologien und Infrastrukturen hinsichtlich neuer Formen der Information, Kommunikation und Kooperation im Bereich der ‚Kultur des Alltäglichen‘ einzuschätzen sind.
Die wissenschaftliche Schriftenreihe e-Culture dient der zugehörigen Dokumentation und Vorstellung von Forschungs- und Arbeitsergebnissen im Bereich Neue Medien und Kultur. Sie stellt einen interdisziplinären Diskursraum für auf diesem Gebiet Tätige dar – innerhalb wie außerhalb des CultMedia-Netzwerks.

Der vorliegende 29. Band Bildung auf Distanz: (Medien-)Technologie, Politik und Lebenswelten in aktuellen Lernprozessen enthält Beträge der CultMedia-Jahrestagung 2021, die am 14. September 2021 in digitaler Form als online-Konferenz in Kooperation mit dem Arbeitskreis Pädagogik der Leibniz Sozietät der Wissenschaften zu Berlin stattfand. Mit der Wahl der Ausrichtung in digitaler Form wurde der anhaltenden Covid-19-Pandemie Rechnung getragen, die zugleich den Anlass bzw. gewissermaßen Katalysator zur inhaltlichen Ausrichtung der Konferenz darstellte. Damit wurde jedoch keineswegs inhaltliches Neuland betreten, sondern vielmehr ein Diskurs des Network on Cultural Diversity and New Media fortgesetzt, denn bereits im Jahr 2013 fand eine Jahrestagung mit dem Fokus auf virtuelle Räumlichkeit statt, bei der unter dem Titel „Virtualisierung und Mediatisierung kultureller Räume. Die Neuen Medien – Gewinne, Verluste, Gefahren“ eben diese Charakteristika und damit einhergehende Chancen und Risiken erörtert wurden. 2021 wurde diese Auseinandersetzung fortgesetzt, indem nun das primäre Augenmerk auf Bildungsprozesse innerhalb der digitalisierten Bildungslandschaft gelegt wurde. Innerhalb thematisch abgegrenzter Sessions wurden Beiträge geboten, diskutiert und neue Erkenntnisse zu zentralen Schwerpunkten gewonnen, die im Rahmen dieses Bandes dokumentiert und der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden:
- MEDIENTECHNOLOGIE ALS MITTEL UND INHALT DER BILDUNG
- SOZIALE, PSYCHISCHE UND POLITISCHE ERSCHEINUNGEN DER DIGITALEN BILDUNG
- BILDUNG FÜR DIGITALISIERTE LEBENSWELTEN


Der Diskurs der Jahrestagung war dabei im Selbstverständnis des Network on Cultural Diversity and New Media gekennzeichnet durch wechselseitige Überlegungen zu technisch-technologischen, ökonomischen, sozialen, politischen sowie kulturellen Chancen und zugleich ernstzunehmenden Herausforderungen, die im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung und insbesondere unter Berücksichtigung der Covid-19-Pandemie entstehen bzw. bereits vorhanden sind. Diese Wechselwirkungen werden im Dokumentationsband innerhalb obenstehender Schwerpunkte analysiert, diskutiert sowie zugehörige Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt und verschiedenen Disziplinen zugänglich gemacht.
Der zentrale Inhalt der CultMedia-Jahrestagung bestand in der Untersuchung der Auswirkungen der Digitalisierung von Bildung bzw. des Distanzlernens auf individueller, institutioneller und gesellschaftlicher Ebene. Die Beiträge und Diskussionen der Tagung und dieses Bandes verdeutlichen, dass aktuelle Tendenzen der digitalen Bildung nicht als Substitution vorhandener Bildungsstrukturen bzw. Bildungstraditionen oder Bildungsmedien verstanden werden dürfen. Sie führen vielmehr zu massiven Veränderungen, die per se nicht als positiv oder negativ beurteilt werden können, sondern situativ zu beurteilen sind und vielseitige Fragestellungen bzw. Herausforderungen, beispielweise auf ökonomischer, sozialer und kultureller Ebene, mit sich bringen.
Darauf wird mit den in diesem Band enthaltenen Beiträgen auf autoren- bzw. kontextspezifische Weise eingegangen. Die Beiträge, welche im Rahmen der Jahrestagung diskutiert wurden und sich in diesem Band aus einzelnen Facetten zu einem Gesamtbild zusammenfügen, machen die Komplexität des Themas in vielfältiger Art deutlich. Dies ist nicht nur der Fülle der Abhandlungen, sondern insbesondere der Tatsache zu verdanken, dass sich das International Network on Cultural Diversity and New Media und der Arbeitskreis Pädagogik der Leibniz Sozietät der Wissenschaften zu Berlin aus Mitgliedern unterschiedlicher Fachdisziplinen und insbesondere verschiedenster Nationen zusammensetzen.

Die Herausgeber
im Juni 2022

 

 

 

Inhaltsverzeichnis


Editorial der Herausgeber                                                                           9

Einleitung                                                                                              13
Leena Bröll, Julius Erdmann und Björn Egbert


I MEDIENTECHNOLOGIE ALS MITTEL UND INHALT DER BILDUNG                   25


Fernlernen – eLearning – Home-Schooling: Reflexionen über technik-
basierte Lehr-Lern-Arrangements in kritischer Absicht                                 27
Gerhard Banse

WebGIS meets E-Learning – Werkzeuge für digital unterstützte
geographische Exkursionen                                                                     43
Dominik Kremer

Einsatz von digitalen Medien für die fachinhaltlich und -methodisch
orientierte Hochschullehre – am Beispiel eines Flipped Classroom-Seminars         55
Katja Dorothée Würfl


II SOZIALE, PSYCHISCHE UND POLITISCHE ERSCHEINUNGEN DER
DIGITALEN BILDUNG                                                                            71

Spielend durch die Krise? – Der Anstieg der Online-Aktivitäten von
Jugendlichen während der Corona-Pandemie, Merkmale von Internet-
Abhängigkeit und Strategien der Prävention                                            73
Martina Kainz

Schulische Ordnung, Temporalität und sinnliche Wahrnehmung in der
digitalen Lehre                                                                                   89
Maria Schlechter


Digital Education: The Covid-19 Pandemic Impact on the Higher
Education Sector                                                                               101
Bernd Meier und Viktor Jakupec

Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes (der Nutzung) digitaler
Technologien im Bildungsprozess an Universitäten (im Kontext der
Corona-19-Pandemie)                                                                        115
Jitka Mráčková und Karel Mráček

Kultuspolitik auf Reset – Bildungsentwicklung als partizipatives online
Planspiel denken                                                                              131
Dirk Plickat

Isolation statt Interaktion? – Herausforderungen im Online-Studium.
Ideen für ein Studium „nach Corona“                                                   143
Leena Bröll und Aline Haustein

Grenzen und Risiken digitalen Lernens im Spiegel von Lobbyaktivitäten      153
Tim Engartner und David Falkenstein

Das Stresserleben von Grundschulkindern und dessen Prävention
im Unterricht – Eine Untersuchung vor dem Hintergrund der
Digitalisierung von Unterricht und der Corona-Pandemie                       163
Ksenia Hintze, Björn Egbert und Mirko Wendland


III BILDUNG FÜR DIGITALISIERTE LEBENSWELTEN                              177

Digitale Zusammenarbeit in Arbeitsteams – Erfahrungen und
Ausblicke aus der Corona-Zeit                                                          179

Ivonne Preusser und Annette Hoxtell

Bildung als Imperativ                                                                     193
Xabier Insausti

Wie viel Distanz verträgt Bildung? – Was wir von Aristoteles zum
Präsenz- und Fernunterricht lernen können                                       201
Christian Zelger

Digitale Kompetenzentwicklung in der Lehrerbildung: Codequalität
beurteilen lernen am Beispiel der Programmierung des Calliope Mini        211
Christian Hulsch


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