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Karl Hartmann
Technologie im Dienste der Menschen? Kritische Überlegungen zum Zeitalter von Industrie 4.0
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2017, [= Abhandlungen der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften, Bd. 50], 225 S., ISBN 978-3-86464-107-7, 29,80 EUR lieferbar
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Inhaltsverzeichnis
Einführung 7 1. Die Suche nach der richtigen Zukunft 9 2. Die vierte industrielle Revolution (wissenschaftlich-technische Revolution) 17 2.1 Um welche qualitativen Züge handelt es sich vor allem? 18 - Die Technologie der Digitalisierung 18 - Biotechnologie und Molekularisierung 26 - Theorie und Praxis der flexiblen Automatisierung 32 - Verflechtung und Verschmelzung der Hochtechnologien untereinander 39 2.2 Der Mensch ist und bleibt die wichtigste Produktivkraft 47 - Die „Philosophie“ der Digitalisierung in vielen Bereichen 61 - Bringt die 4. wissenschaftlich-technische Revolution den erhofften Nutzen ? 65 3. Produktionsverhältnisse in Bewegung. Die neue Macht der Internetmonopole 74 4. Erfahrungen in der Anwendung des Fließprinzips. Der digitale Taylorismus 98 5. Molekularisierung unter den Bedingungen der Digitalisierung 126 6. Gesundheitswesen zwischen Aufbruch und Irrweg 136 6.1. Welche Chancen und Probleme zeigen sich mit der Digitalisierung? 136 6.2. Krankenhäuser und Privatisierung 143 6.3 Universitätsklinika, Herzinstitute und die regionale Gesundheitsversorgung werden weiter benötigt 156 - Herzkliniken bleiben objektiv medizinische Schwerpunkte 160 - Einige Worte zur regionalen Gesundheitsversorgung 164 6.3. Krankenhausnetzwerke und DRG-Organisation 166 7. Zur Humanisierung der digitalen, industriellen und medizinischen Arbeitsprozesse 180 8. Staatliche Regulierung und die unsichtbare Hand des Marktes 191 9. Wer dominiert dieses Jahrhundert? 198 10. Das Ringen um eine menschengerechte Gestaltung der Produktivkräfte in der Gegenwart 203 10.1. Produktivkräfte – Destruktivkräfte 209 11. Exkurs zu „technologische“ Persönlichkeiten 218 Über den Autor 225
Einführung Das 21. Jahrhundert steht zunehmend im Zeichen des Übergangs zur 4. industriellen Revolution, der damit verbundenen Digitalisierung industrieller und anderer gesellschaftlicher Prozesse. Gleichzeitig vollziehen sich vielfältige und widersprüchliche gesellschaftliche Veränderungen, die diese Prozesse vorantreiben, für einen kleinen Teil der Gesellschaft Vorteile bringen sowie für den großen Teil der Gesellschaft zum Nachteil gereichen. Die modernen Hochtechnologien der 4. industriellen Revolution bewirken sowohl neue Chancen für die Produktions- und Lebensweise, aber auch neue Gefahren und Grenzen. Immer mehr Menschen bezweifeln auch, dass die kapitalistischen Marktgesetze sowie die neuen geplanten Wirtschaftsverträge (TTIP) für das weitere positive Vorwärtskommen ausreichend sind. Die Organisation und die Technologie machen ebenso wie andere Bestandteile des menschlichen und industriellen Reproduktionsprozesses eine fortwährende Entwicklung durch. Das betraf den Übergang von der Manufaktur (in der ersten industriellen Revolution) zur mechanischen Fließfertigung in der 2. industriellen Revolution. Hier waren dominierend die Fließfertigung in der Automobilproduktion, und die Entwicklung der chemischen Industrie und der Elektrizität. Die tayloristische Arbeitsteilung wurde zum Wirkungsfeld vieler Industrie- und anderer Branchen. Es waren nicht nur zivile Bereiche, sondern auch eine massenhafte Kriegsproduktion (Geschütze, Panzer, Flugzeuge, Handfeuerwaffen und anderes Kriegsgerät sowie Munition und Giftgase) die zum Gegenstand der Fließfertigung wurden. Ihre Anwendung fanden diese Produkte besonders im 1. und II. Weltkrieg. Eine neue Qualität erreichte die Fließfertigung mit den Veränderungen in der 3. industriellen Revolution. Das zeigt sich zum Beispiel in der Ausdehnung der Fließfertigung auf viele Zweige. Sie reduziert sich nicht auf die Branchen der Industrie, sondern gilt auch für die Landwirtschaft, für den Groß- und Einzelhandel sowie für das Bau- und Verkehrswesen. Gestützt auf die Informations- und Kommunikationstechnik, die Biotechnologie und die Robotertechnik wurde es möglich die moderne Form der Fließfertigung auch auf das Gesundheitswesen auszudehnen. Es sind vor allem die Möglichkeiten der „nichtmechanischen“ Technologien, die diesen Fortschritt in der Anwendung des Fließprinzips ermöglichen. Wenngleich erst nur wenige Anzeichen einer 4. Stufe der industriellen Revolution sich andeuten, so könnten diese ersten Schritte in ihrem Kern eine Art „intelligente“ Forschungs-, Fertigungs- und Behandlungsweise bedeuten. Es sind besonders die Digitalisierung, neue Qualitäten der (flexiblen) Automatisierung sowie die Molekularisierung, die zunehmend das Zentrum dieser Entwicklung ausmachen werden.
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