Inhalt
Vorwort: Wissenschaftsgeschichte: Erforschtes und Erlebtes 7
Herbert Hörz
Einführung 15
Wissenschaftlerpersönlichkeiten
19
Gerhard Harig (1902–1966) – Leben und Werk in bewegter Zeit 21
Hans Reichenbach in seinen Berliner Jahren im Lichte seines
Briefwechsels und anderer Dokumente 51
Richard von Mises und die Deutsche Akademie der Wissenschaften
zu Berlin 71
In memoriam – Hans Reichardt zum 100. Geburtstag 79
In memoriam Josef Naas (1906–1993) 91
Jubiläum im Schatten des Kalten Krieges – der Beitrag der
Mathematischen Institute zur 150-Jahrfeier der Humboldt-Universität
im Jahre 1960 153
Kurt Schröder (1909–1978):
Akademiemitglied und Universitätsrektor: Eine biographische Skizze 105
Über das wissenschaftliche Werk Friedrich Hernecks 121
Wissenschaftstheorie
und Wissenschaftsorganisation 137
Über Rektoratsantrittsreden von Mathematikern an der Berliner
Universität 139
Jubiläen im Schatten des Kalten Krieges. Der Beitrag der
mathematischen Institute zur 150-Jahrfeier der Humboldt-Universität im Jahre 1960 153
Universitätsgeschichtsschreibung an der Humboldt-Universität
zu Berlin – Friedrich Herneck zum 100. Geburtstag 171
Streiflichter aus der Geschichte der Berliner Universität Unter den
Linden. Jubiläen und Rektoratsantrittsreden 199
Dem Andenken jüdischer Studenten unserer Universität 231
Über die Mathematische Gesellschaft der Deutschen Demokratischen
Republik und ihre Fachsektion Geschichte, Philosophie und
Grundlagen der Mathematik 239
Mosaiksteine 253
Thesen zur Habilitationsschrift (Dissertation B) zum Thema
Richard von Mises und sein Beitrag zur Grundlegung der
Wahrscheinlichkeitsrechnung im 20. Jahrhundert 255
Über den Weg der Frau zur Wissenschaft 265
Aus Konferenzen der Leibniz-Sozietät 275
1.11.2010 „Akademie und Universität“. Diskussionsbeiträge
zur Zusammenarbeit Akademie und Universität 275 Anmerkungen zum Vortrag vom D.B. Herrmann am 13.12.2007
in der Leibniz-Sozietät: Über das Zusammenwirken von Akademie
und Universität in der Urania 277
Personenregister 279
Über die Autorin 291
Vorwort
Wissenschaftsgeschichte: Erforschtes und Erlebtes
Wissenschaftsgeschichte ist für einen, der sich selbst mit einem kleinen Ausschnitt aus der langen Entwicklung wissenschaftlichen Forschens befasst, schon deshalb interessant, weil er Erforschtes mit eigenen Studien und dem selbst Erlebtem vergleichen kann. Das geschieht in verschiedener Hinsicht. Zwar ändern sich die Rahmenbedingungen, unter denen man Forschung betreibt, doch bestimmte Konstanten bleiben. Forschung bedarf der Förderung, der Unterstützung, der Methoden und der personellen, finanziellen und technischen Mittel. Man traf und trifft mit kreativen Ideen auf Verständnis, Ablehnung und Ignoranz. Neues ist eben schwer gegen Bestehendes durchzusetzen. Leidenschaftliches Eintreten für die Belange der Wissenschaft ist gefragt. Man kann also aus historischem Geschehen Kraft schöpfen, um eigene kreative Ideen gegen Widerstände weiter zu verfolgen. Man setzt dazu das von einem selbst und anderen Erforschte in Beziehung zu den eigenen Erfahrungen. Wir lernen aus der Vergangenheit durch Anregungen über das Verhalten in analogen Situationen. Nicht weiter verfolgte kreative Ideen und Fragen früherer Denker regen an, sie aufzugreifen. Vergangene Leistungen sind gegenwärtige Heuristik.
Jeder Wissenschaftshistoriker hat dabei seine eigene Art, das, was früher passiert ist, dem heutigen Publikum darzustellen. Mancher verliert sich in die Schilderung von Einzelheiten. Andere sehen Zusammenhänge und überprüfen die Details ungenügend. Die vorliegenden Studien zur Berliner Wissenschaftsgeschichte von Hannelore Bernhardt vermeiden solche Einseitigkeiten, denn sie verbinden die Ergebnisse akribischer Forschung unter Nutzung von Archivalien mit der Einordnung des personellen Verhaltens und institutionellen Geschehens im erfassten Zeitraum in die damals vorhandenen Rahmenbedingungen. Zugleich werden Beziehungen zur Gegenwart hergestellt.
Man kann die Vergangenheit heroisieren oder herabwürdigen. Aktuelles Geschehen aus seiner Geschichte zu begreifen, verlangt jedoch eine Analyse der Bedingungen, unter denen Leistungen vollbracht und Auffassungen geäußert wurden. Der Einsatz handelnder Akteure zur Überwindung von Schwierigkeiten ist ebenso zu berücksichtigen, wie die passive Duldung untragbarer Zustände. Jede Gegenwart ist gestaltbar und trägt die Tendenzen ihrer Zukunft in sich. Vergangenes ist geronnene Entwicklung und nicht veränderbar. Doch die Darstellung dessen, was erreicht wurde, ist ebenso wichtig, wie die Aufdeckung verpasster Möglichkeiten. Die Geschichte ist stets eine Einheit von objektiven Zyklen und subjektiver Gestaltung. Insofern ist wissenschaftlich erforschte Geschichte generell theoretisch eingefangene Vergangenheit. Das gilt auch für die Wissenschaft selbst, wenn man ihre Entwicklung in konkret-historischen Räumen und Zeiten erforscht, worauf der Titel des Buches verweist.
Wissenschaft ist rationale Aneignung der Wirklichkeit durch Erkenntnisgewinn und darauf fundierte Technologieentwicklung zur Wirklichkeitsbeherrschung. Sowohl das Wirken von Persönlichkeiten, als auch die Einrichtung und Förderung von Institutionen, wie Akademien als Gremien zum Meinungsaustausch hervorragender Gelehrter, gestützt auf Potenzial zur Forschung, als auch Universitäten als Bildungs- und Forschungseinrichtungen, ermöglichen es, Wissenschaft zum Wohl der Menschen zu nutzen. Sie trägt als produktive Kraft direkt oder indirekt zur effektiveren gegenständlichen Gestaltung der Wirklichkeit bei, die sich in der Herstellung materieller und kultureller Güter zur Befriedigung von Bedürfnissen ausdrückt. Als Kulturkraft erweitert sie den Weltfundus der Wissenschaften an neuen Erkenntnissen und bewahrt die Schätze bisherigen kulturellen Strebens durch Bildung und Weiterbildung für weitere Generationen. Als Humankraft bestimmt sie die Ziele des Handelns, um zu solchen Lösungen zu kommen, die der menschlichen Verantwortung adäquat sind.
Ihre humane Zielstellung kann sie jedoch nur erreichen, wenn die wissenschaftlich basierte Steigerung der Effektivität bei der Gestaltung der Natur, der Gesellschaft, des individuellen Verhaltens, der Informationsübermittlung mit Einfluss auf die mental-spirituelle Welt von soziokulturellen Einheiten und ihren Gliedern, auch der Humanitätserweiterung dient. So sind die in der Wissenschaft Tätigen gefordert, ihre gesellschaftliche Verantwortung zur Beförderung der Humanität durch die Bewertung ihrer Erkenntnisse, die Achtung der menschlichen Würde bei Experimenten mit und am Menschen und die Warnung vor Gefahren bei der Verwertung von Erkenntnissen wahrzunehmen. Ihre spezielle Verantwortlichkeit bei der Forschung, bestimmte Erkenntnisse zu erreichen oder Artefakte zu entwickeln, ist dazu in die gesellschaftliche Verantwortung einzuordnen, wenn Wissenschaft als moralische Instanz wirken will und soll.
Wissenschaftsgeschichte zeigt, wie Problemsituationen entstanden und wie persönlich und institutionell auf sie reagiert wurde. Welträtsel, wie die Beziehungen von Kosmos, Erde und Mensch, die Entstehung des Lebens und des Bewusstseins, die Beziehung von Gen und Verhalten, die Entwicklung und der Zerfall sozialer Systeme, das Wirken von Ideologien usw. werden immer nur teilweise wissenschaftlich gelöst. Daran beteiligt sind Personen und Institutionen. Wissenschaftshistoriker zeigen das Leben und Wirken vieler hervorragender Persönlichkeiten, die unter konkret-historischen Bedingungen, eben den Entwicklungsphasen objektiver Zyklen der historischen Prozesse, den Entscheidungsspielraum in ihrem Verantwortungsbereich nutzen, um, im Rahmen der Möglichkeiten, die gesellschaftliche Entwicklung human zu gestalten. Wissenschaftliche Institutionen schaffen (hoffentlich) dafür Rahmenbedingungen, um kreativ arbeiten zu können. Missbrauch von Wissenschaft für unmenschliche Zielstellungen, Gefahrenrisiken durch Einsatz wissenschaftlich begründeter Technologien, moralisches Versagen von herausragenden Gelehrten und antihumane Forschungsziele in Institutionen sind dabei nicht auszublenden.
Die ausgewiesene Wissenschaftshistorikerin Hannelore Bernhardt widmet sich einem für die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften wichtigen Gebiet, indem sie Streiflichter aus der Berliner Wissenschaftsgeschichte, bezogen auf Universität und Akademie, akribisch untersucht. Als Leiterin der Forschungsstelle Universitätsgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin über mehrere Jahre und als ausgewiesene Mathematikhistorikerin, befasst sie sich mit Persönlichkeiten und dem Verhältnis von Theorie und Organisation der Wissenschaft. Die abgedruckten Diskussionsbeiträge als Mosaiksteine zeugen von ihrer aktiven Mitarbeit in der Leibniz-Sozietät. In vielen Gesprächen mit Hannelore B., beim Austausch von Publikationen und beim aufmerksamen Zuhören, wenn sie in Sitzungen der Sozietät sprach, bemerkte ich ihre fundierten Kenntnisse der Berliner Wissenschaftsgeschichte. Dabei entstand der Gedanke, die an verschiedenen Stellen publizierten Arbeiten mit Bezug zur Geschichte der Leibniz-Sozietät, begründet 1700 als Brandenburgische Sozietät der Wissenschaften, später Gelehrtengesellschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) zusammenfassend zu publizieren. Am 23.8.2013 bedankte sie sich bei meiner Frau Helga H. und mir für unsere Anerkennung, die wir für eine ihrer interessanten Arbeiten übermittelt hatten und schrieb: „Es war und ist mein Anliegen, aufzuzeigen, daß wir in der DDR auch auf wissenschaftlichem Gebiet viel geleistet haben und hervorragende Gelehrte tätig waren. Daß das immer wieder nötig ist, beweist u.a. die Bemerkung eines jungen Wiener Kollegen nach meinem Vortrag in Jena, als er mir sagte, endlich war mal etwas Positives über die DDR zu hören, wo man doch immer sagt, in der DDR war alles schlecht. Eure Idee, einige meiner Arbeiten gesammelt zu veröffentlichen, wäre schön und wohl auch sinnvoll.“
Wir einigten uns darauf, dass die „Abhandlungen der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften“ der geeignete Ort für die Publikation seien. Wesentliche Beiträge zu ihrer Geschichte sowie zu den Leistungen herausragender Gelehrter an der Akademie lagen vor. Die Geschichte der Humboldt-Universität (HUB) war mit der Berliner Wissenschaftsakademie eng verflochten. An der HUB wirkten viele Akademiemitglieder und es gab Kooperationsvereinbarungen mit der AdW in ihrer Einheit als Gelehrtengesellschaft und Forschungsgemeinschaft. Für die Publikation war die Zustimmung des Präsidenten Gerhard Banse als Herausgeber erforderlich, die erfolgte. Absprachen mit dem Verleger Dr. Wolfgang Weist fanden statt, der aufgeschlossen dem Projekt gegenüberstand. Ein Antrag an die Stiftung der Freunde der Leibniz-Sozietät, deren aktives Mitglied die Autorin seit ihrer Gründung ist, das Projekt durch einen Zuschuss für die Druckkosten zu fördern, war ebenfalls erfolgreich.
Die Würdigung ausgewählter Wissenschaftlerpersönlichkeiten durch die Autorin bietet ein interessantes Spektrum an Positionen, Wirkungsmöglichkeiten und Leistungen. Manche lernte ich persönlich kennen, andere studierte ich im Zusammenhang mit meinen Arbeiten zur Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsgeschichte. Letzteres betraf Hans Reichenbach und Richard von Mises. Ihre Auffassungen waren Gegenstand vieler Diskussionen am 1959 gegründeten Lehrstuhl „Philosophische Probleme der Naturwissenschaften“ am Philosophischen Institut der HUB. Eine begründete und differenzierte Auseinandersetzung mit dem Positivismus war zu führen. Theorien, basierend auf mathematischer Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung waren in der philosophischen Auffassung von Gesetz und Zufall zu berücksichtigen, wenn man die stochastische Denkweise ernst nahm. Zugleich war die Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik von dogmatischen Interpretationen, die im Namen des Marxismus erfolgten, zu befreien. Im dialektischen Determinismus entwickelten wir die statistische Gesetzeskonzeption. Die heuristischen Impulse der genannten Denker sollten für die Entwicklung der marxistischen Philosophie aufgegriffen werden. In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass der Abdruck der Thesen zur Habilitationsschrift der Autorin als Mosaikstein, in dem der Beitrag von Richard von Mises zur Grundlegung der Wahrscheinlichkeitsrechnung im 20. Jahrhundert behandelt wird, die Darlegungen seiner Beziehungen zur AdW mit denen seiner wissenschaftlichen Leistungen gut ergänzt und das genannte philosophische Problem direkt tangiert.
Gerhard Harig imponierte mir als Wissenschaftshistoriker. Er schrieb ein positives Gutachten zu meinem Manuskript über die philosophischen Auffassungen von Werner Heisenberg. Das Buch erschien, wie von mir vorgesehen, 1966 zum 65. Geburtstag des Nobelpreisträgers und erlebte schon 1968 eine zweite Auflage. In deren Vorwort konnte ich die positive Bewertung des Buches durch Werner Heisenberg mit dessen Erlaubnis aus seinem Brief zitieren. (Buch und Briefwechsel mit einem aktuellen Vorwort von 2013 sind digital verfügbar: http://www.max-stirner-archiv-leipzig.de/dokumente/Hoerz_Herbert-Werner_Heisenberg.pdf)
Den Mathematiker Hans Reichardt lernte ich an der AdW als einen stets ruhig und sachlich argumentierenden Teilnehmer an Diskussionen kennen, der sich für Grundlagenforschung auf mathematischem Gebiet einsetzte. Das war wichtig. Es gab Auseinandersetzungen um die Rolle der Mathematik, in der manche sie gern der Physik untergeordnet hätten, weil sie ihre Relevanz als Wissenschaft von den möglichen formalisierbaren Strukturen von Systemen aus unterschiedlichen Forschungsfeldern ignorierten oder vor allem nur für ihre praktische Anwendung plädierten.
Magnifizenz Kurt Schröder hatte sich im Senat auch mit dem schon erwähnten Lehrstuhl „Philosophische Probleme der Naturwissenschaften“ zu befassen, da skeptische Stimmen zu seiner Gründung und seinen Aufgaben zu hören waren. Kritisch äußerte sich auch einer, der sich sonst als undogmatisch aufspielender Naturwissenschaftler gab und sich gern selbst philosophisch äußerte. Da der Lehrstuhlleiter Hermann Ley (1911–1990) noch sein Amt als Vorsitzender des Staatlichen Rundfunkkomitees der DDR ausübte, seine Veranstaltungen für die wachsende Zahl an Aspiranten (Doktoranden) aus Philosophie und Naturwissenschaften abhielt, doch nicht ständig an der Universität verfügbar war, hatte ich als sein Stellvertreter die Belange des Lehrstuhls auf entsprechenden Sitzungen zu vertreten. Kurt Schröder hörte sich aufmerksam die Argumentation an. Gegen den Vorwurf, unsere Aspiranten hätten als diplomierte Naturwissenschaftler keine philosophische Vorbildung, erklärten wir, dass sie als Prüfung ein „Philosophicum“ zu bestehen hatten, durchgeführt von Lehrkräften des Instituts, ehe sie zur Promotion zugelassen würden. Die ebenfalls als Vorwurf angeführte Behauptung, die diplomierten Philosophen wären in den Naturwissenschaften ahnungslos, konnten wir entkräften. Jeder unserer Aspiranten hatte einen kompetenten Naturwissenschaftler als Zweitbetreuer für seine Dissertation, der darauf achtete, dass kein naturwissenschaftlicher Dilettantismus im philosophischen Gewand verbreitet würde. Magnifizenz hörte sich unsere Argumente an und fand sie, wie auch andere Mitglieder des Senats, einleuchtend. Der Erfolg gab uns Recht. Wir konnten mit unseren, später zu Professoren berufenen Absolventen, die philosophische Aus- und Weiterbildung von Naturwissenschaftlern, qualitativ verbessern.
Für den Vortrag von Hannelore B. über Friedrich Herneck bedankten meine Frau und ich uns am 16.10.2013 und schrieben weiter: „Wir haben tatsächlich auch privat mit ihm diskutiert, wenn er zu Besuch bei Martin Strauß war, der uns ebenfalls gern eingeladen hat und meistens am Freitag vor dem Mittagessen anrief, um zu fachsimpeln. Es war sicher nicht einfach, das Material für den Vortrag zusammen zu tragen und konzeptionell zu verarbeiten. Wir sehen direkt Herneck nach Deiner Schilderung vor uns. Interessant ist auch der Vergleich mit den Einstein-Biographien.“ Es folgte dann noch die Bemerkung: „Mit Dogmatismus hatten wir uns alle auseinanderzusetzen. Das zeigen meine Helmholtz-Studien in der DDR.“ Herneck hatte sich sehr für diese interessiert. Die Ablehnung einer Arbeit von mir dazu durch einen Fachkollegen konnte er leider nicht verhindern. Wir stellten dazu nur fest: „Doch über Intrigantentum in der DDR und auch heute wäre noch viel zu sagen.“
Wissenschaftsgeschichte ist eben nicht nur eine Heldenstory, sondern zeigt neben Hartnäckigkeit und dem Trotz gegen widrige Umstände viel Leid und Verzweiflung. Manchmal fehlen die Mittel zur Verwirklichung kreativer Ideen. Unterstützer werden gebraucht, um Neues durchzusetzen. Intrigen spielen in der Wissenschaft nicht gerade eine geringe Rolle, wie ich mit meinem wissenschaftshistorischen Studien zu Helmholtz und den „organischen Physikern“ zeigen konnte. Sie waren prinzipiellen Angriffen, wie dem Vorwurf des Atheismus ebenso ausgesetzt, wie persönlichen Diffamierungen und Schikanen.
Ein nicht gerade ruhmreiches Kapitel in der Geschichte der Wissenschaften ist der Weg der Frau zur Hochschulbildung, zu akademischen Graden und Berufen. Es ist interessant, sowohl die Argumente und diffamierenden Äußerungen, als auch die wohlwollenden Meinungen von Hochschullehrern zur Kenntnis zu nehmen, die in dem kurzen und doch so inhaltsreichen Beitrag „Über den Weg der Frau zur Wissenschaft“ dargelegt sind. Es galt und gilt weiter diskriminierende Rollenklischees im Kampf um die Gleichberechtigung der Frauen in der Wissenschaft zurückzuweisen, denn „geistige Befriedigung ist Menschenrecht, nicht Männerrecht“, wie der Theologe von Soden betonte.
Unter der Überschrift „Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsorganisation“ folgen Beiträge, die wiederum anregen, Erforschtes und Erlebtes zu vergleichen. Mathematiker als Rektoren der Berliner Universität haben sich zu verschiedenen Zeiten in dem Zeitraum von etwa 90 Jahren nicht nur zu Wissenschaft und Bildung geäußert. Die Reden widerspiegeln, wie die Autorin betont, den Geist der Zeit, die gesellschaftlichen Verhältnisse und die Stellung des Gelehrten bis zu einem gewissen Grade. Einerseits wird denen Referenz erwiesen, die als Herrschende den Universitätsbetrieb ermöglichen, und andererseits auf Herausforderungen der Zeit an die Universität eingegangen. Traditionsbewusstsein schimmert durch. Man wird angeregt, über die aktuellen Aufgaben der Universitäten ebenso nachzudenken, wie über die vorhandenen Probleme. Wie steht es mit der Autonomie der Universitäten, wenn Geldgeber über Drittmittel das Forschungs- und Ausbildungsprofil bestimmen? Wie weit ist disziplinäre Zersplitterung schon gediehen, die sich als Hemmnis für erforderliches inter-, multi- und transdisziplinäres Herangehen erweist? Man könnte weitere Fragen nicht nur aus diesen Reden, sondern auch aus den weiteren Beiträgen der Autorin ableiten.
Über die Mathematische Gesellschaft der DDR wird berichtet. Wissenschaftliche Gesellschaften der DDR waren meist an die AdW gebunden. Sie gehörten zum Verantwortungsbereich des Vizepräsidenten für Plenum und Klassen. 1989 übernahm ich dieses Amt. Eine wissenschaftshistorisch interessante Frage ist: Wie sieht es mit der Geschichte der verschiedenen Wissenschaftlichen Gesellschaften der DDR nach der Wiedervereinigung aus? Wichtige Teilstudien existieren. Eine Darstellung des gesamten Prozesses mit seinen Widersprüchen und konkreten Verhaltensweisen von Entscheidern wäre sicher wünschenswert.
Wenn über das Jubiläum im Schatten des Kalten Krieges 1960 berichtet wird, dann tauchen nicht nur Erinnerungen an die eigene aktive Teilnahme daran auf, sondern man ist mit der politisch-ideologischen Instrumentalisierung von Feiern in der Gegenwart konfrontiert. Eine wissenschaftliche Analyse solcher Prozesse wäre angebracht. Durch Wissenschaftshistoriker späterer Zeiten wird sie sicher erfolgen. Anregend dazu sind die Streiflichter aus der Berliner Universitätsgeschichte und die Darlegungen zu ihrer Geschichtschreibung, an der die Autorin selbst in ihrer entsprechenden Amtszeit maßgeblich mitgewirkt hat.
Berührt und betroffen ist man von dem Beitrag, der dem Andenken jüdischer Studenten gewidmet ist. In meiner Tätigkeit als Dekan der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität 1968 hatte ich mit einem Kollegen zu reden, der sich mit dem Wirken jüdischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Universität befasste. Wir fanden einen Kompromiss, um Bedenken gegen diese Arbeit aus dem Hochschulministerium, die eine einseitige Darstellung vermuteten, auszuräumen. Das gelang uns. Bei Kontakten mit manchen Kollegen in der Sowjetunion bedrückte mich deren antisemitische Haltung, geäußert bei Treffen, wo Alkohol im Spiel war. Doch ich fand bei Anderen Unterstützung, als ich scharf dagegen protestierte. Latenter Rassismus, manchmal aufbrechender Antisemitismus, Angriffe gegen Unterkünfte von Asylsuchenden zwingen uns, vergangenes Unrecht aufzuarbeiten und darüber nachzudenken, um gegenwärtiges zu bekämpfen und zukünftiges zu vermeiden.
Ich wünsche dem Buch interessierte Leserinnen und Leser. Vielleicht beschäftigen sich andere an der Wissenschaftsgeschichte Interessierte mit den ebenfalls aufgeworfenen Fragen und geben entsprechende Antworten darauf. Dann wäre die vorliegende Publikation nicht nur eine Quelle von wichtigen Informationen und eine Anregung zum Nachdenken, sondern erfüllte ebenfalls die heuristische Funktion, das Weiterdenken zu fördern und eventuell Forschungen zu weiteren Studien auszulösen. Das wäre sicher im Sinne der Autorin.
Berlin, Juni 2014
Herbert Hörz
Ehrenpräsident der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin
Einführung
Es bedarf vieler Mosaiksteinchen, um das weite Feld auszulegen, das die Geschichte der Wissenschaften in ihren vielfachen Verästelungen umfaßt. Viele Teile dieses Feldes werden je nach Inhalt und Zielstellung in unterschiedlicher Weise bearbeitet und erforscht, wenngleich Zusammenhänge und Bedingtheiten oft eng beieinander liegen. Größere Steinchen repräsentieren Perioden, markiert etwa durch Jubiläen, bedeutende wissenschaftliche Entdeckungen, die Tätigkeit eines hervorragenden Gelehrten oder auch durch äußere, die Entwicklung der Wissenschaft beeinflussende oder sogar dominierende Ereignisse.
Um im Bild zu bleiben, steht z. B. das konzeptionelle Areal, das den Bereich der Institutionalisierung und Wissenschaftsförderung umfaßt, neben jenem, das die vielseitigen Aspekte des Lebens und Wirkens der Protagonisten wissenschaftlicher Einrichtungen sowie das große Gebiet immer neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse überdeckt. So wächst die Zahl der Mosaiksteinchen ständig, sie wechseln sozusagen in Form und Farbe einander ab, je nach der Sicht auf Geschehen und Ereignisse, je nach politischen, philosophischen, ökonomischen und sicher auch persönlichen Einsichten und dem Verständnis der mit Wissenschaft Befaßten.
Viel ist über Sinn, Zweck und Nutzen der Wissenschaftsgeschichte gedacht und geschrieben worden. Ganz im Sinne der Sentenz von Goethe, wonach die Geschichte der Wissenschaft die Wissenschaft selbst ist und die Geschichte des Individuums das Individuum, meinte Emil du Bois-Reymond (1818–1896) in einem Vortrag über die Geschichte der Wissenschaft im Jahre 1872, daß eine gute Möglichkeit, eine Wissenschaft zu vermitteln, darin bestehe, ihre Geschichte darzulegen, denn auf diese Weise lehre man die Wissenschaft selbst. Die Studenten sollten erfahren, wie (naturwissenschaftliche) Kenntnisse gesucht und gefunden werden; denn wer Wissenschaft als etwas ständig Werdendes begriffen hat, werde sich verpflichtet fühlen, selbst weiter zu forschen.
In ähnlichem Sinne meinte Friedrich Herneck (1909–1993) im Jahre 1984, die Geschichte der Naturwissenschaften sei auch heuristisch wertvoll, da sie den Forschern Wege in die Zukunft zeigen, ihnen Impulse für die weitere Arbeit geben könne. „Wissenschaftsgeschichte ist auch Zukunftsforschung“, heißt es in seiner Festrede auf der Helmholtz-Konferenz an der Humboldt-Universität anlässlich des 150. Geburtstages von Hermann von Helmholtz (1821–1894). Zudem sei „der Einblick in das Wechselspiel von Erkenntnis und Irrtum, durch das der Weg der Naturwissenschaft seit ihren Anfängen gekennzeichnet wird, eine treffliche Schule der Dialektik“.
Gewiß, Geschichte wird von Individuen unterschiedlichen Charakters und unterschiedlicher weltanschaulicher Überzeugungen erlebt, erlitten, geprägt und gestaltet. Insofern tragen Zeitzeugenberichte, wie sie hier vielfach dargeboten werden, immer auch subjektive Züge. Umso wichtiger ist es, unbestreitbare, dokumentarisch nachweisbare Ereignisse und Entwicklungen in Zeit und Raum so darzustellen, wie sie sich wirklich oder der Wahrheit nahe zugetragen haben, bzw., um mit Brecht zu sprechen, nicht nur die wirklichen Dinge, sondern wie die Dinge wirklich sind, aufzuzeigen. Solcherart Vorgehen scheint vor allem gegenwärtig notwendig, um entgegen nicht selten anzutreffender fehlerhafter oder gar böswilliger Bewertungen der in der DRR vollbrachten vielgestaltigen, auch im internationalen Canon oft hoch anerkannten wissenschaftlichen Leistungen jener Jahre zwischen 1945 und 1990 ins wahre Licht zu rücken. Es waren Friedensjahre, in denen von Deutschland kein Krieg ausging, in denen Bedingungen für erfolgreiches wissenschaftliches Arbeiten gegeben waren.
Die ausgewählten Beiträge entstammen dem Zeitraum von 1989 bis 2013. Einzige Ausnahme sind die Thesen der Dissertation B (Dr. sc.), die ebenso wie die dazugehörige, mehr als 300 Seiten umfassende Arbeit „Richard von Mises und sein Beitrag zur Grundlegung der Wahrscheinlichkeitsrechnung im 20. Jahrhundert“ (1984) unveröffentlicht sind und die meine mathematik- und wissenschaftshistorischen Ambitionen früherer Jahre markieren, für die aber immer noch Interesse bekundet wird. Die archivgestützte biographische Skizze über Leben und Werk von Gerhard Harig als meinem Mentor auf dem Weg zur Wissenschaft war anläßlich seines 100. Geburtstages Bedürfnis und Verpflichtung.
Der Beitrag über Hans Reichenbach in Berlin ist aus einem Forschungsprojekt der DFG (Universität Osnabrück) hervorgegangen, an dem ich Mitte der neunziger Jahre mitarbeiten konnte, und das die Kommentierung des Briefwechsels von Reichenbach zum Inhalt hatte. Seine Auffassungen als Student und Mitglied der freistudentischen Bewegung jener Jahre wie sie hier dokumentiert werden, erfahren gerade heute anläßlich des 100. Jahrestages des Ersten Weltkrieges hohes Interesse und stehen für die wenigen Beispiele des Aufbegehrens gegen den Kriegstaumel, der große Teile der akademischen Intelligenz erfaßt hatte, und der sich auch in den Rektoratsantrittsreden widerspiegelt.
Der 100. Geburtstag des Nestors der Wissenschaftsgeschichte an der Humboldt-Universität, Friedrich Herneck, war Anlaß, seine Biographie, sein engagiertes Wirken und seine umfangreichen Darstellungen vor allem zur Entwicklung der neueren Naturwissenschaften um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Erinnerung zu bringen.
Mehrere Beiträge beschäftigen sich mit herausragenden Vertretern der Berliner Akademie der Wissenshaften und ihr zugeordneter Institutionen, mit Mathematikern, die gleichermaßen als Akademiemitglieder und Hochschullehrer an der Universität einflußreich und erfolgreich tätig waren. Ihre Biographien machen – freilich nur im Rahmen einer Skizze – Schicksale und Lebensumstände etwa ab dem Jahr 1930 sichtbar, Wege, die zur Wissenschaft und zu wissenschaftlichen Erfolgen führten. Dabei werden auch Gegebenheiten des progressiven Wissenschaftsbetriebes in der DDR deutlich, wie dies z. B. in den Ausführungen Kurt Schröders zu Amtsantritt als Rektor zum Ausdruck kommt.
Weitere Arbeiten ranken sich um die Geschichte der Institution Humboldt-Universität, geschuldet auch meiner Tätigkeit als Leiterin der Forschungsstelle Universitätsgeschichte über mehrere Jahre. Daß dabei Mathematik und Naturwissenschaften im Vordergrund stehen, sei der Mathematikerin zugebilligt. Einige Beiträge sind im Zusammenhang mit Jubiläen entstanden, von denen Friedrich Herneck einmal sinngemäß sagte, sie seien nicht für die Vergangenheit, sondern für die Zukunft wichtig. So bedeutet Wissenschaftsgeschichte zu betreiben, ganz und gar nicht, im Staub der Vergangenheit zu wühlen, wenngleich den vorgelegten historischen Arbeiten in großem Umfang bislang unbekanntes bzw. nicht ausgewertetes Archivmaterial zugrunde liegt. Die vielfach eingestreuten, originalen Zitate bedürfen m. E. nur bedingt einer Interpretation, sie sind oft eindeutig in ihrer Aussage. Schlußfolgerungen aus dem Dargelegten mag der Leser selbst ziehen. Daß einige Arbeiten in innerem Zusammenhang stehen, erweisen verschiedentlich geringfügige Wiederholungen von Überlegungen und Ausführungen zur Wissenschaftsgeschichte.
Es war und ist mein ausdrückliches Anliegen, mit meinen Arbeiten über wissenschaftliches Leben in der DDR zu berichten, ohne Höhen und Tiefen auszusparen. Als Beispiel dafür soll insbesondere meine an letzter Stelle stehende Arbeit über die Mathematische Gesellschaft der DDR gelten.
Ich bin der Leibniz-Sozietät zu großem Dank verpflichtet, daß sie mir mit einem Band ihrer Abhandlungen und auch mit finanzieller Unterstützung die Möglichkeit geboten hat, einige ausgewählte Publikationen als Ergebnisse langjähriger wissenschaftshistorischer Tätigkeit interessierten Lesern noch einmal vorlegen zu können.
Hannelore Bernhardt
Berlin, Juni 2014
Personenindex
A
Ackermann, Anton 40
Albring, Werner 81
Alexandrov, Pawel, auch Alexandroff 94, 170, 331
Alexandrov,Pawel S., auch Alexandroff 102
Archimedes, von Syrakus 125
Arco, Grorg Graf von 62
Ash, Mitchel 206
Asser, Günter 251, 252
Aster, Ernst von 59
Atiyah, Michael 245
Auth, Joachim 110, 113
B
Bacon, Francis 46
Bardeleben, Heinrich von 274, 441
Becker, Carl Heinrich 179
Behmann, Heinrich 65
Bernhardt, Hannelore 62, 65, 71, 84, 94, 105, 109, 113, 213, 222, 229, 234, 280,
448
Bernoulli, Mathermatikerfamilie 125
Bernštejn, Sergej 262, 430
Beumler, Alfred 237
Bieberbach, Ludwig 59, 69, 107
Bier, August 213
Biermann, Kurt-R. 79, 106, 191, 252
Blaschke, Wilhelm 88, 93, 94, 171
Bleuel, Hans Peter 223, 236
Blücher, Gebhard Leberecht von 211
Bobach, Karl 24
Boeckh, August 145, 146, 210
Bohlmann, Georg 262, 430
Böhme, Hans-Joachim 82
Bohr, Nils 43, 127
Bois-Reymond, Emil du 175, 215
Bolz, Lothar 43
Born, Max 43, 127
Bourbaki 80, 119
Brauer, Alfred 170, 171, 172, 331
Braun, Alexander 216
Brian, Denis 129
Broggi, Ugo 262, 430
Brouwer, Alfred 150, 164, 325
Bruch, Rüdiger vom 177
Bruch, Rüdiger vom 60, 191, 207
Brugsch, Theodor 226
Brühl, Gustav Ernst 240
Bruno, Jordano 55
Bruns, Heinrich 262, 431
Bucharin, Nikolai 25
Bucky, Peter A. 131
Bumm, Ernst 213
C
Cardano, Geronimo 46
Carnap, Rudolf 63, 64, 65, 192
Cartan, Élie 111
Cassirer, Ernst 59, 65
Chaitin, Gregory John 267, 435
Chinčin, Alexanrdr J 259, 427
Church, Alonzo 266, 434
Clark. Ronald W. 129
Clebsch, Rudolf Friedrich Alfred 243
Cogon, Eugen 28
Copernikus, Nikolaus 198
Cori, Carl Ferdinand 192
Correns, Erich 100
Courant, Richard 163, 164, 168, 324, 325, 329
Cournot, Antoine Augustin 263, 431
Cramér, Gabriel 259, 427
D
Dahms, Hans-Joachim 63
Danneberg, Lutz 52, 62
Daude, Paul 214
de Gaulle, Charles 162, 323
Dehl, Holger 29
Deißmann, Adolf 221
Denjoy, Arnaud 167, 328
Des Coudres, Therodor 22
Dieckmann, Johannes 229
Diels, Hermann 211, 215
Diepgen, Paul 179
Dijksterhuis, Eduard Jan 124
Dinghas, Alexander 151
Dirichlet, Lejeune Dirichlet, Johann Peter Gustav 145
Dirichlet, Lejeune-Dirichlet, Johann Peter Gustav 87, 106, 119, 145
Doob, Joseph Leo 259, 427
Dörge, Otto Martin Karl 265, 433
Driesch, Hans 22
Dubislav, Walter 62
du Bois Reymond, Emil 122
du Bois-Reymond, Emil 124
Durand, Pierre 49
E
Ehresmann, Charles 167, 328
Einstein, Albert 44, 54, 61, 65, 66, 67, 68, 75, 123, 124, 125, 127, 128, 129, 130, 131, 132, 134, 193, 199, 200, 279, 447
Ellis, Robert Leslie 263, 431
Engels, Friedrich 42, 93, 195
Engel, Wolfgang 249, 254
Erdmann, Johann Eduard 275, 442
Erman, Wilhelm 181
Ertel, Hans 72, 75, 102
Erxleben 270, 438
Euler, Leonhard 79, 106, 119, 125, 254
F
Faltings, Gerd 246
Fechner, Gustav 262, 263, 431
Feigl, Georg 107
Feller, William 259, 266, 427, 434
Fichte, Johann Gottlieb 55, 93, 144, 146, 214
Finger, Otto 200
Fink, Heinrich 233
Fischer, Emil 124, 213
Fischer, Eugen 183, 223, 236
Förste, Joachim 110
Fraenkel, Abraham 164, 165, 169, 325, 326, 330
Franck, James 168, 329
Frank, Herbert 82
Frank, Philipp 192
Fréchet, Maurice 163, 229, 259, 324, 427
Freudenthal, Hans 151, 169, 172, 330
Fried, Erich 233
Friedmann, Dieter 124
Friedrich, Walter 47, 77, 179
Frobenius, Georg Ferdinand 52, 178
Frühling, Louis 229
Fuchs, Lazarus 143, 144, 148, 149, 153, 154, 217
G
Gadamer, Hans-Georg 32
Gähler, Siegfried 91
Gähler, Werner 91
Galilei, Galileo 47
Gauß, Carl Friedrich 87, 119, 145, 252
Geier, Manfred 63
Girnus, Wilhelm 158, 180, 230, 319
Gnedenko, Boris 165, 259, 326, 427
Gneisenau, August Graf Neidhardt von 211
Göber, Willi 125, 180
Gödel. Kurt 222
Göring, Hermann 95
Grau, Conrad 71
Grell, Heinrich 83, 158, 159, 163, 164, 165, 170, 172, 245, 252, 279, 280, 319, 320, 324, 325, 326, 331, 447, 448
Grell. Heinrich 158, 163, 167, 319, 324, 328
Grelling, Kurt 62
H
Haase, Ruth, verh. Schröder 106
Hager, Kurt 193, 229
Hahn, Otto 124, 127
Hajos, Györy 173, 174
Haller, Rudolf 52
Hamburger, Hans 93
Hamel, Georg 72, 73, 77, 78, 102, 259, 427
Handel, Gottfried 22, 23, 30, 32, 43
Hardenberg, Karl August Freiherr von 211
Harig, Gerhard 21, 22, 23, 24, 25, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 94, 95, 109, 179, 249
Harnack, Adolf 210, 217
Hartke, Werner 117
Hartkopf, Werner 71, 72
Hasse, Helmut 72, 75, 80, 88
Havemann, Robert 180
Heffter, Arthur 222
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich 93, 198, 214
Heisenberg, Werner 42, 43, 123, 127, 199, 200
Heizmann, Katharina verh. Harig 23, 25
Hellmann, Gustav 178
Helm, Georg 262, 263, 431
Helmholtz, Hermann von 124, 127, 144, 175, 198
Hermann, Armin 129, 131
Herneck, Friedrich 43, 104, 121, 122, 123, 124, 125, 126, 127, 128, 130, 131, 132, 133, 134, 135, 136, 175, 180, 181, 183, 186, 192, 193, 194, 195, 196, 197, 198, 199, 200, 201, 230
Hertz, Heinrich 127
Hertz, Paul 65
Herzberg, Guntolf 199
Hessen, Boris 25
Hilbert, David 59, 106, 150, 252, 254, 262, 430
Hille, Carl Einar 167, 328
Hirzebruch, Friedrich 256
His, Wilhelm 213
Hitler, Adolf 96, 223, 225, 227, 235
Hobsbawn, Eric 40
Hofmann, Josef Ehrenfried 168, 329
Hollitscher, Walter 49
Honecker, Margot 247
Hooke, Robert 47
Hopf, Eberhard Friedrich Ferdinand 169, 330
Hopf, Heinrich 167, 172, 328
Hoppe, Willi 183, 225, 226
Horn, Ewald 181
Hörz, Herbert 43
Hufeland, Christoph Wilhelm 230
Humboldt, Alexander von 22, 23, 79, 125, 127, 159, 185, 207, 209, 226, 252, 320
Humboldt, Wilhelm Baron von 164, 168, 325, 329
Humboldt, Wilhelm von 145, 206, 213, 216, 231
I
Iglisch, Rudolf 265, 433
Infeld. Leopold 129
J
Jacobi, Carl Gustav Jacob 87, 145, 279, 447
Jacobi, Erwin 32
Jähnert, Gabi 213
Jahn, Rudi 28
Jarnik, Vojtech 168, 329
Jessen, Martha, verh. Naas 96
Joffe, Abraham F. 24
Johnson, Hewlett 228
K
Kamke, Erich 107, 108, 243, 265, 266, 433, 434
Kamlah, Andreas 52, 62
Kant, Immanuel 55, 59, 60, 61, 93, 131
Kármán, Theodor von 74
Kaschuba, Wolfgang 176, 206
Kasdorf, Gerhard 249
Kauffeldt, Alfons 95
Kepler, Johannes 47, 248
Kienle, Hans 72, 75
Kiepert, Ludwig 146
Kipp, Theodor 218
Kirchhoff, Arthur 273, 441
Klare, Hermann 84
Kleene, Steven Cole 173, 174
Klein, Felix 73, 80, 243, 273, 441
Klein, Helmut 187, 227, 230, 231
Knopp, Konrad 107, 243
Koch, Helmut 82, 88
Koch, Martin 192
Köhler, Wolfgang 59
Kohlrausch, Eduard 223, 237
Kolmogorov, Andrej N., auch Kolmogoroff 62, 71, 166, 259, 262, 264, 267, 327, 427, 430, 432, 435
Kopernikus, Nikolaus 47
Köpke, Rudolf 177
Kosel, Gerhard 48
Kossack, Heinz 187
Krause, Friedhilde 35, 38
Kraus, Karl 121, 192
Kreuz, Lothar 183, 225, 226
Kronecker, Leopold 87, 119
Krüger. Gerhard 180
Krüger, Wilhelm 179, 183, 223, 224, 225
Kuhn, Thomas S. 48
Kummer, Ernst Eduard 87, 119, 143, 144, 145, 146, 153, 154
Kurosch, Alexander G. 102
Kuznecov, Boris G. 128, 130
L
Laemmel, Rudolf 262, 430
Laitko, Hubert 25
Lampe, Emil 146
Lange, Helene 272, 275, 439, 443
Lanius, Karl 103
Laue, Max von 59, 124, 196, 197, 200
Lau, Ernst 100
Lehmann, Johannes 86
Leibniz, Gottfried Wilhelm 71, 79, 145
Lenin, Vladimir I. 25, 34, 42, 43, 131, 132, 133, 134, 135, 193, 195, 199
Lenz, Fritz 236
Lenz, Max 157, 177, 178, 210, 211, 212, 213, 217, 318
Levitzberg, Jacob 164, 325
Lewin, Kurt 65
Lewis, Clarence Irving 65
Ley, Hermann 23, 30
Linse, Ulrich 56
Litt, Theodor 22, 32
Lobeck, Uwe 121
London, Fritz 25, 52, 54, 62, 65
Loo-Keng, Hua 166, 327
Löther, Rolf 122
Lunatscharski, Anatoli W. 131, 134
Lurié, Salomon J. 46
M
Mach, Ernst 42, 43, 124, 133, 134, 193, 197, 199
Manteuffel, Karl 254
Markow, Walter 21
Markschies, Christoph 206
Martin-Löf, Per 259, 267, 427, 435
Marx, Erich 22
Marx, Karl 42, 93, 134, 194, 195
Matthes, Klaus 82, 159, 246, 320
Maxwell, James Clerk 22, 200
Meiner, Felix 62, 63
Meitner. Lise 124, 127
Mette, Alexander 39, 179, 180, 181, 182, 190
Meusel, Alfred 23, 28, 31
Meyer, Eduard 220
Mises, Richard von 62, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 107, 113, 114, 151, 259, 260, 261, 262, 263, 264, 265, 266, 267, 280, 427, 428, 429, 430, 431, 432, 433, 434, 435, 448
Mittenzwei, Werner 40
Mittermaier, Carl Josef Anton 209
Möbius, Paul Julius 269, 273, 275, 437, 441, 443
Möglich, Friedrich 68, 69
Mohrmann, Walter 184, 186, 187, 239
N
Naas, Josef 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 102, 103, 109
Nathan, Otto 129
Nernst, Walter 178, 212, 222
Neumann, John von 71, 75, 76, 102, 107, 111, 151, 253, 280, 448
Neurath, Otto 63
Newton, Isaac 125, 252
Noack, Kurt 94, 99
Noether, Emmy 81, 158, 164, 165, 167, 319, 325, 326, 328
Norden, Eduard 221
O
Olshausen, Robert Michael von 275, 443
Ostwald, Wilhelm 124, 125, 127, 132, 133, 134, 193, 197, 275, 443
P
Paszkowski, Wilhelm 211
Paterna, Erich 181
Pawlow, Iwan P. 193
Penck, Albrecht 178, 219
Perrin, Jean 211
Pieper, Herbert 254
Planck, Max 44, 52, 56, 57, 58, 59, 124, 151, 178, 192, 197, 213, 217, 218, 273, 441
Plato 55
Poincaré, Henri, 134
Pollaczek-Geiringer, Hilda verh. von Mises 168, 329
Pollak, Leo Wenzel 192
Prandtl, Ludwig 73, 109
Preyer, William Thierry 274, 442
Pringsheim, Ernst Georg 192
Prokop,Siegfried 36
Purkert, Walter 254
Q
Quételet, Lambert, Adolf Jacob 262, 431
R
Regener, Erich 56, 66
Reger, Max 211
Reichardt, Hans 79, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 160, 169, 171, 172, 173, 174, 279, 321, 330, 447
Reichenbach, Hans 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 266, 434
Richthofen, Ferdinand von 217
Riehl, Alois 52
Riemann, Bernhard 82, 101
Ritschl, Rudolf 168, 329
Roegele, Otto Bernhard 238
Roethe, Gustav 178
Rompe, Robert 32
Rousseau, Jean Jacques 55
Rudorff, Adolf 146
Rüger, Adolf 187
Russell, Bertrand 65, 150
S
Schafarewitsch, Igor R. 102
Schäfer, Lothar 52, 62
Scheel, Helmut 98
Scheler, Werner 71, 109
Schilp, Paul Arthur 65
Schleifstein, Josef 24
Schlicker, Wolfgang 223, 236
Schlick, Moritz 56, 60, 63, 64
Schlieffen, Alfred von 211
Schmetterer, Leopold 173, 174
Schmid, Hermann Ludwig 91, 99, 100
Schmidt, Erhard 59, 72, 75, 81, 102, 103, 107, 109, 118, 144, 149, 150, 151, 154, 170, 178, 211, 222, 260, 331, 428
Schmidt. Erhard 150
Schmidt, Erich 178, 211
Schmidt, Günter 110
Schmidt, Raymund 62
Schmoller, Gustav 178, 213
Schneck, Peter 179, 191
Schnelle, Gertraude 270, 438
Schnorr, Claus Peter 267, 435
Scholz, Heinrich 158, 319
Schottlaender, Rudolf 183
Schreiber, Peter 244, 254
Schröder, Kurt 79, 82, 99, 100, 102, 103, 105, 106, 107, 108, 109, 110, 111, 112, 113, 114, 116, 117, 118, 119, 144, 151, 152, 153, 155, 163, 166, 169, 170, 179, 191, 222, 227, 228, 243, 248, 252, 254, 279, 324, 327, 330, 331, 447
Schröders. Kurt 110, 112, 154
Schrödinger, Erwin 107, 127, 151
Schröter. Karl 83, 100, 158, 164, 319, 325
Schubring, Gerd 107
Schumacher, Ernst 47
Schur, Issai 52, 80, 81, 107, 151, 170, 171, 331
Schwartz, Laurent 162, 163, 172, 323, 324
Schwenderer, Simon 216
Seckel, Emil 221
Seeberg, Reinhold 219, 220
Seelig, Carl 128
Sefrin, Max 230
Seitz, Wilhelm 22
Senft, Rudolf 23
Siddiqi, Mohamed Razinddin 168, 329
Siegmund-Schultze, Reinhard 72
Simmel, Georg 52
Skolem, Thoralf 172
Soden, Hermann Hans Karl Freiherr von 273, 441
Sokrates 55, 217
Solger, Friedrich Ernst Albert 59
Solotuchin, Pjotr W. 227
Spinoza, Baruch 55, 131
Stadler, Friedrich 52
Stalin, Josef W. 41
Stengel, Friedemann 35
Straßmann, Fritz 127
Streisand, Joachim 184
Stroux, Johannes 71, 72, 73, 74, 76, 97, 103, 226
Struik, Dirk J. 101
Stumpf, Carl 178, 213, 217
Sulanke, Rolf 248
T
Tarski, Alfred 169, 330
Tartaglia, Nicolo 46
Taut, Heinrich 195
Thiele, Vera gab. Reichardt 80
Tobies, Renate 243
Tornier, Erhard 265, 433
Treder, Hans-Jürgen 128
Trendelenburg, Friedrich Adolf 147, 216
Tutschke, Wolfgang 92
Tutzke,Dietrich 179
U
Uhrig, Robert 95, 96
Ulbricht, Walter 48, 97, 173, 196
Ulrich von Wilamowitz-Moellendorf, Ulrich von 219
V
Vaihinger, Hans 62
van der Waerden, Bartel Leedert 167, 328
Venn, John 263, 431
Verschuer, Otmar Freiherr von 236
Virchow, Rudolf 216, 231, 234
Vom Brocke, Bernhard 25
W
Wald, Abraham 259, 266, 427, 434
Wandel, Paul 97, 179
Weierstrass, Karl 87
Weierstraß, Karl 149
Weierstraß,Karl 119, 143, 144, 146, 147, 149, 153, 154, 215, 216, 231
Weigert, Fritz 22
Wendel, Günter 25
Westphal, Wilhelm 172
Weyl, Hermann 102
Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von 218
Winkler, Rose-Luise 26
Winzer, Otto 97
Wipf, Hans-Ulrich 52
Wirzberger, Karl-Heinz 82, 198
Wittgenstein, Ludwig 64
Wittich, Dieter 135
Wolzogen, Ernst von 275, 443
Wußing, Hans 248, 249
Wyneken, Gustav 53, 54, 55
Y
York, Hans David Ludwig von Wartenberg 211
Z
Ziegler, Christiane-Mariane von 269, 437
Ziegler, Wilhelm 237
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