Heuer, Lutz

ERICH TÖPPE

(„Karl Otto Müller")
* 24.11.1910, † 27.07.1971

Im Hinterland von Richard Sorge

2013, [= BzG – Kleine Reihe Biographien, Bd. 21], 153 S., zahlr. Abb., ISBN 978-3-86464-034-6, 15,80 EUR

 

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Zum Inhalt


Erich Töppe wurde in Staßfurt als Sohn eines Eisenbahnhilfsarbeiters geboren. Im achten Lebensjahr zogen seine Eltern nach Berlin, in den Arbeiterbezirk Neukölln. Sein politisches Leben begann mit der Aufnahme in den KJVD 1931 und der Mitarbeit in der Gruppe um Olga Benario. Schrittweise wurde er ab 1928 in den Abwehrapparat einbezogen und trat 1931 der KPD bei. Ausgerüstet mit einem Schweizer Pass und genauen Verhaltensweisen fuhr er mit der Bahn nach Moskau. Hier wurde er bereits vom Chef des militärischen Aufklärungsdienstes der Roten Armee, Bersin, erwartet und auf seinen Einsatz in China, insbesondere Schanghai, vorbereitet. In Schanghai nahm er Verbindung zum dortigen Vertreter der sowjetischen Aufklärung auf. Nach diesem Einsatz erhielt er die Order zur Rückkehr.

Am 25. November 1937 wurde er in seiner Moskauer Wohnung vom NKWD verhaftet, da er mit Kommunisten bekannt war, die bereits als „Verräter" festgenommen waren (u.a. Bersin und Borowitsch, 1938 auf Befehl Stalins erschossen). Im Mai 1938 wurde er zu fünf Jahren Lagerhaft in Workuta verurteilt. Nach Ablauf seiner Lagerhaft erfolgte die Zwangsumsiedlung 1946 in die ASSR der Komi. Hier lebte er als Bergarbeiter, qualifizierte sich zum Sprengmeister. 1952 lernte er hier auch seine spätere Frau Eva kennen. 1954 richteten sie an die Botschaft der DDR in Moskau den Antrag auf Heimreise, der etwas später, 1955, bewilligt wurde. Die Familie ließ sich in Saalfeld nieder, wo E. Töppe als Fotograf bei der DEWAG Arbeit erhielt. Später erfolgte der Umzug nach Wildau bei Berlin. Hier wurde Töppe als Dolmetscher beim Schwermaschinenbau „Heinrich Rau" angestellt. Nach dem Besuch der Bezirksparteischule 1958 wurde er Instrukteur der SED-Kreisleitung in Königs-Wusterhausen und ab 1959 Angestellter bzw. Zivilangestellter bei der Bezirksdirektion der Deutschen Volkspolizei Frankfurt/Oder.

Seine Rehabilitierung erfolgte am 11. April 1956 durch die Zentrale Parteikontrollkommission beim ZK der SED. Wie alle anderen von Repressalien in der Sowjetunion betroffenen Menschen, waren seine Erlebnisse aus dieser Zeit ein absolutes Tabu. Erich Töppe starb am 27.07.1971 in Berlin-Ost und wurde am 14. August auf dem Friedhof Friedlander Straße in Berlin-Adlershof beigesetzt.


 

Inhaltsverzeichnis

 

Vorwort 7

Elternhaus und Familie 9

Aufbruch in ein proletarisches Leben 19

Emigrant in Frankreich und der Sowjetunion 50

Gefangener Stalins 53

1945 – Neuanfang im kriegszerstörten Berlin 82

Abschied vom aktiven politischen Leben 118

 

Abkürzungen 129

Quellen- und Literaturverzeichnis 135

Personenregister 139

Über den Autor 147