John, Matthias (Hrsg. u. Bearb.)

 

Sachinventar zur Sozialgeschichte der Stadt Lunzenau unter Berücksichtigung der örtlichen Arbeiterbewegung

 

2012, [= BzG – Reihe Quellen, Dokumente und Inventare zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Bd. 2], 106 S., ISBN 978-3-86464-010-0, 19,80 EUR

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Zum Inhalt

Kurze Einführung in die Geschichte der Lunzenauer Arbeiterbewegung –
eine Bestandsanalyse

In den Jahren 1848/49 gehörte Lunzenau zu den kleinen regionalen Zentren der Revolution; so riefen zwei Lunzenauer Bürger im Mai 1849 die hiesige Kommunalgarde und den Stadtrat dazu auf, sich ihnen anzuschließen und in Dresden die demokratischen Errungenschaften zu verteidigen (lfd. Nr. 54), nachdem sich die Lunzenauer Bevölkerung schon im April mit Lanzen bewaffnet hatte (lfd. Nr. 23). Tatsächlich wurde dann auch der Beschluss gefasst, die Kommunalgarde nach Dresden in Marsch zu setzen (lfd. Nr. 23). Den Sympathisanten bzw. aktiven Teilnehmern der Revolution wurden freilich nach ihrem Scheitern die bürgerliche Ehrenrechte, insbesondere das Kommunalwahlrecht, aberkannt (lfd. Nr. 25), und erst nach Jahrzehnten wieder zuerkannt (lfd. Nr. 11).

Mitte des 19. Jahrhunderts war zwar noch die Hausweberei vorherrschend, doch existierte hier seit dem Jahre 1857 eine mechanische Weberei, die von dem Unternehmer Vogel begründet wurde. Sieben Jahre später gab es Lunzenau bereits 60 mechanische Webstühle, eine Zahl, die sich innerhalb weiterer sechs Jahre nochmals verdoppelte. Wenige Jahre zuvor hatten hier noch 200 Webermeister und 300 Webergesellen gearbeitet; so war es auch ein Webermeister (Carl Friedrich Hupfer), der im Jahre 1867 mit dem Arbeiterfortbildungsverein die erste selbständige Arbeiterorganisation in Lunzenau ins Leben rief (lfd. Nr. 64). Dieser gehörte dann zugleich zu den Gründungsvätern der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, der auch der hiesige Arbeiterverein beitrat. Einige Jahre später, und zwar 1891, wurde in Lunzenau auch ein Konsumverein gegründet, der fortan im Wirtschaftleben der Stadt eine nicht zu unterschätzende Rolle spielte, worüber sich in den erschlossenen Akten zahlreiche Vorgänge finden lassen (so lfd. Nr. 26, 27, 28 u. 30).

Wie überall in Deutschland war auch in Lunzenau in den Jahren 1878 bis 1890 eine legale Betätigung für die Sozialdemokraten unmöglich. Von allen Versammlungen, die den Aktivitäten der verbotenen Partei zugerechnet wurden, liegen Überwachungsprotokolle vor (lfd. Nr. 60). Darüber hinaus setzten sich übergeordnete mit den örtlichen Behörden in Verbindung, um beispielsweise Auskünfte über einen aus Leipzig ausgewiesenen Sozialdemokraten zu erlangen: Dabei handelte es sich um den früheren Dekorationsmaler und nunmehrigen Redakteur Gottlob Friedrich Ernst Nauert, der sich einige Zeit auch in Lunzenau aufgehalten hatte (lfd. Nr. 46).

Überregionale Bedeutung erlangte vor allem der sozialistische Dichter und Schriftsteller Max Vogler, welcher der Sozialdemokratie sehr nahestand und vor allem mit Wilhelm Liebknecht, aber auch mit anderen bedeutenden Zeitgenossen in regem Gedankenaustausch stand (lfd. Nr. 42 u. 93). Er prägte auch das hier erscheinende, von Carl Friedrich Schneider herausgegebene Lokalblatt „Muldentaler Nachrichten" für kurze Zeit mit.

Nach dem Fall des Sozialistengesetzes wuchs die Arbeiterbewegung auch in Lunzenau in die Breite. Die Zahl der Wählerstimmen bei den Stadtverordneten-, Landtags- und Reichstagswahlen wuchs ständig; so nahm es nicht wunder, dass der Lunzenauer Bürgermeister im September 1907 schon vor den Wahlmännerwahlen zum Landtag resignierend voraussagte, dass die Sozialdemokratie in der III. Abteilung wohl sämtliche Wahlmänner stellen werde. An den hiesigen Stadtverordnetenwahlen beteiligten sich die Sozialdemokraten mindestens seit dem Jahre 1882 (lfd. Nr. 46). Obwohl sie in der Folgezeit bei den Kommunalwahlen mehrere Mandate erringen konnten, wurden sie noch im Jahre 1913 bei der Besetzung der ständigen Ausschüsse stark benachteiligt (lfd. Nr. 30).

Die örtliche Organisation der Sozialdemokratischen Partei wurde vor, während und nach dem Sozialistengesetz streng überwacht, so mussten der Lunzenauer Polizeibehörde vor 1914 alle personellen Veränderungen im Vorstand des hiesigen Wahlvereins gemeldet und sämtliche Versammlungen angemeldet werden, die dann polizeilich observiert wurden (lfd. Nr. 60, 61 und 62).

Außerdem entstand auch in Lunzenau um die Jahrhundertwende ein ganzes Netz von sozialdemokratischen Vorfeldorganisationen, wie der Gesangsverein „Lyra", der Verein „Freie Sänger", die Ortsgruppe des Arbeiter-Radfahrer-Vereins „Vorwärts" und der Arbeiter-Turn-Verein (lfd. Nr. 64). Ebenso wuchs die gewerkschaftliche Bewegung in die Breite: Allein im Jahre 1903 wurde in Lunzenau eine Zahlstelle des Verbandes der deutschen Schuhmacher und eine des Verbandes der Bau-, Erd- und gewerblichen Hilfsarbeiter Deutschlands errichtet (siehe ebenda). Besonders aufschlussreich ist in dieser Hinsicht eine aus dem Jahre 1921 stammende Übersicht über alle hier bestehenden Filialen der freigewerkschaftlichen Berufsorganisationen (lfd. Nr. 80).

Während des Ersten Weltkrieges verschlechterte sich die wirtschaftliche und soziale Lage der Lunzenauer Bevölkerung zusehends, wie vier entsprechende Berichte aus dem Jahre 1915 belegen (lfd. Nr. 56). Allerdings war in Lunzenau der Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital seit jeher besonders ausgeprägt, so gab es des Öfteren Auseinandersetzungen um Kündigungen, Anträge an die städtische Polizei um Rückführung von Lehrlingen, die aus ihrem Lehrverhältnis ausgebrochen waren (lfd. Nr. 79 u. 80), einen recht hohen Beschäftigungsgrad an jugendlichen Arbeitern, insbesondere in der mechanischen Weberei von Wilhelm Vogel, oder auch Streiks in der Textilindustrie (lfd. Nr. 72, 79 u. 81). Im Fokus stand dabei immer wieder der bereits mehrfach erwähnte Unternehmer Wilhelm Vogel (lfd. Nr. 34, 72 u. 80), der in den achtziger Jahren noch eine Papierfabrik gekauft hatte. In der Folgezeit waren von den 4000 Einwohnern der Stadt bis zu 1000 Personen in seiner Firma beschäftigt. Somit war das Wohlergehen der Lunzenauer Einwohner in hohem Maße von diesem Großunternehmen abhängig.

Der genannte Widerspruch zeigte sich auch in den relativ niedrigen Löhnen, die hierorts gezahlt und über die seitens der Stadt am Vorabend bzw. unmittelbar nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs entsprechende Übersichten zusammengestellt worden (lfd. Nr. 68). Solche Verzeichnisse liegen übrigens zudem für das hiesige Handwerk vor (ebenda). Im Dezember 1914 fertigte der hiesige Stadtrat eine Übersicht darüber an, wie sich die Preise für ausgewählte Grundnahrungsmittel seit Juli d. J. entwickelt hatten (lfd. Nr. 57). Die gesamte Situation spitzte sich dann im Herbst 1918 auch in Lunzenau zu, wie nicht zuletzt aus einem im Oktober durch die Stadtverwaltung verfassten Bericht über die immer angespanntere Versorgungslage der Bevölkerung hervorging (lfd. Nr. 58).

Es nahm daher kein Wunder, dass Lunzenau im November 1918 ebenfalls von der revolutionären Bewegung erfasst wurde: Hierorts bildete sich wie an nahezu allen Orten ein Arbeiter- und Soldatenrat, der im Unterschied zu anderen Städten relativ stark in das politische Leben eingriff und der über sein Wirken auch öffentlich Rechenschaft ablegte (lfd. Nr. 30); dagegen wurde hier auf die Bildung von Bauern- und Landarbeiterräten aus naheliegenden Gründen verzichtet (lfd. Nr. 77).

In den zwanziger/dreißiger Jahren entwickelte sich Lunzenau zu einer Hochburg der Arbeiterbewegung, so errangen die drei Arbeiterparteien (SPD, USPD und KPD) bei den Stadtverordnetenwahlen am 13. November 1921 zwei Drittel aller Mandate (lfd. Nr. 13). Kennzeichnend für das Verhältnis von SPD und KPD in Lunzenau war – im Unterschied zu den vielerorts ausgefochtenen Bruderkampf – ein sehr pragmatischer Umgang miteinander, so gingen die linken Parteien bei den Stadtverordnetenwahlen in den zwanziger Jahren immer wieder Listenverbindungen ein (lfd. Nr. 13 und 14), so unterstützten im Januar 1924 die Kommunisten die Wahl des Sozialdemokraten Vogel zum 1. Stadtverordnetenvorsteher und die Sozialdemokraten ihrerseits die Wahl zweier Kommunisten zu seinem ersten bzw. zweiten Stellvertreter (lfd. Nr. 14 u. 20), so trat die KPD im darauffolgenden Jahr für die Wahl eines sozialdemokratischen Bürgermeisterstellvertreters bzw. im Dezember 1928 sogar für die Wahl eines SPD-Bürgermeister ein (lfd. Nr. 20, 21 u. 44) und so wurde mit Unterstützung der Sozialdemokraten am 27. Januar 1926 ein Kommunist zweiter Vertreter des Bürgermeisters in Polizeiangelegenheiten (lfd. Nr. 16). Als am 1. Mai 1928 auf Betreiben der beiden Arbeiterparteien sogar die rote Fahne auf dem Lunzenauer Rathaus gehisst wurde, liefen die bürgerlichen Vertreter in der Stadtverordnetenversammlung dagegen Sturm, freilich blieb ihnen der Erfolg versagt (lfd. Nr. 33, 34 u. 34).

Allerdings kühlte sich Ende der zwanziger/Anfang der dreißiger Jahre das Verhältnis zwischen den örtlichen Organisationen von KPD und SPD infolge der von der kommunistischen Parteiführung vertretenen Sozialfaschismusthese merklich ab, wenngleich die Lunzenauer Kommunisten auch jetzt nicht ideologische, sondern soziale Fragen in den Mittelpunkt ihrer politischen Arbeit rückten (lfd. Nr. 21 u. 22).

Bereits im Jahre 1926 hatte es in der hiesigen Industrie eine erste Entlassungswelle gegeben (lfd. Nr. 78), wobei Lunzenau auf Grund seiner stark exportorientierten Industrie von der Weltwirtschaftskrise in besonders hohem Maße getroffen wurde. Beide Arbeiterparteien suchten durch eine Vielzahl von Anträgen in der Stadtverordnetenversammlung die größte Not zu lindern, so trat die SPD im Februar 1927 für die Verteilung von Kartoffeln und Kohlen an bedürftige Familien sowie für die Gewährung von Konfirmandenbeihilfen (lfd. Nr. 90) und im März 1929 für die Durchführung von Notstandarbeiten ein (lfd. Nr. 21 u. 34). Die KPD setzte sich ihrerseits mehrfach für die Herabsetzung des Gas- und Strompreises ein (lfd. Nr. 26 u. 31). Ungeachtet dessen waren die Lunzenauer Arbeitslosenzahlen bis in die Mitte der dreißiger Jahre sachsenweit mit die relativ höchsten.

Der Realitätssinn der hiesigen Sozialdemokraten offenbarte sich auch darin, dass sie im Unterschied zu der von ihrer Partei nahezu überall betriebenen „Legalitätspraxis" bemerkenswerterweise darauf verzichteten, an den unmittelbar nach der Machtergreifung durch die National-
sozialisten in Lunzenau stattfindenden Stadtverordnetenwahlen noch teilzunehmen (lfd. Nr. 15).

Nach der faschistischen Machtergreifung wurden alle Arbeiterorganisationen, darunter das hiesige Arbeiter-Kultur- und Arbeiter-Sportkartell, verboten. Ihre sämtlichen Gelder und Gegenstände, insbesondere die der SPD, des Arbeitersamariter-Bundes und des Arbeiter-Turnvereins „Vorwärts", wurden beschlagnahmt (lfd. Nr. 36, 66, 84, 88 u. 89). Das Vermögen wurde dann unter Zwangsverwaltung gestellt, wobei es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit dem eingesetzten Treuhänder kam (lfd. Nr. 88).

In Lunzenau wurden auch zahlreiche ehemalige KPD- und SPD-Funktionäre bzw. Mitglieder in Schutzhaft genommen (lfd. Nr. 89), wobei die Auswahl nach den den Polizeibehörden vorliegenden Mitgliederlisten erfolgte (lfd. Nr. 82). Der Lunzenauer Arthur Dorsch wurde durch die SS sogar in Sonderhaft genommen, aus der er erst im August 1934 entlassen wurde (lfd. Nr. 89). Auch nach der Haftentlassung „erfreuten" sich die ehemaligen Schutzhäftlinge der besonderen Aufmerksamkeit durch die Lunzenauer Polizei, die pedantisch kontrollierte, ob sie ihre Wohnung nach 20 Uhr auch nicht mehr verließen oder ob sie ihrer Meldepflicht stets nachkamen (lfd. Nr. 85, 87 u. 90).

Immer wieder ergingen Anweisungen zur „Bekämpfung marxistischer Umtriebe" an die hiesige Polizeibehörde, so im Juli 1935, als sie darüber berichten sollte, ob sich ehemalige Mitglieder der Arbeiterparteien gegenüber den Behörden und Parteidienststellen aufsässig verhielten (lfd. Nr. 87), oder im Mai/Juni 1937, als sämtliche Unterlagen, die über die Mitglieder (Verzeichnisse) oder auch nur über einzelne Personen der verbotenen Arbeiterparteien bzw. -organisationen Auskunft gaben, an die zuständige Staatspolizeistelle abgegeben werden sollten (ebenda).



 

Inhaltsverzeichnis

 

Inhalt

I. Kurze Einführung in die Geschichte der Lunzenauer

Arbeiterbewegung – eine Bestandsanalyse 7

II. Kurze Geschichte des Lunzenauer Stadtarchivs 13

III. Quellennachweis 17

Verwendetet Abkürzungen 17

1. Überörtliche Wahlen 18

2. Gemeinde- und Ratswahlen 22

3. Gemeindevertretung 26

4. Innere Angelegenheiten 38

5. Polizei, politische Vorgänge 44

6. Vereine und Gesellschaften 54

7. Industrie und Gewerbe 57

8. Arbeiterverhältnisse und Notstand 60

9. Errichtung der faschistischen Diktatur 72

10. Sozialwesen 81

11. Max Vogler 83

Literatur 85

Register zum Quellennachweis 87

Sachregister 87

Personenregister 103

Presseregister 107

 

Register zum Quellenverzeichnis

Vorbemerkung:

Bei den Zahlen hinter dem jeweiligen Stichwort, Namen- bzw Ortsangaben handelt es sich um die entsprechenden laufenden Nummern (von
1 bis 93) im vorstehenden Sachinventar

 

Sachregister

 

A

Abberufung

- Antrag auf […] des Bürgermeisters durch KPD Aberkennung 20

- der bürgerlichen Ehrenrechte für Teilnehmer an Maiereignissen 11, 25

Aktionsausschuss 30

Anmeldung

- von Versammlungen 46

Anarchisten 50, 57, 59

Anträge

- der kommunistischen Stadtverordnetenfraktion 20, 21, 22, 34, 35, 36, 49, 90

- der KPD auf Abberufung des Bürgermeisters 20

- der sozialdemokratischen Stadtverordnetenfraktion 21, 20

- des sozialdemokratischen Wahlvereins 24

Arbeiter-

- Esperanto-Gruppe 31

- fürsorge 80

- Hilfe, Internationale 34, 85

- kündigung 80

- presse 37, 38, 40

- Radfahrer-Bund „Vorwärts" 29, 34, 51, 65

- Samariterkolonne 20, 34, 63, 84

- und Soldatenrat 30, 39, 58

- Sport-Kartell 66, 84

- Turnverein „Vorwärts" 21, 29, 32, 33, 34, 35, 36, 59, 88

- verein 64

- wahlkomitee 64

- wahlverein 64

- Wassersportverein 20, 33, 66

- Wohlfahrt 34

- Zählung 69, 70, 71

Arbeits-

- beschaffungsmaßnahmen 22

- bücher 80

- einsatz von Ausländern 73

- kräfte 78

- lose (Beschäftigung durch die Stadt) 26

- losen-Rat 31

- losenunterstützung 31, 48

- losigkeit 58

- Nachweis 80

- Vermittlunsamt 47

- Zeit 58

Armen-

- angelegenheiten 19

- Brotverteilung an […] 19

- sachen 23

- unterstützung 48

ASP (Alte Sozialdemokratische Partei)

- Wahlergebnis 6

Auseinandersetzung von KPD mit NSDAP 84

Aussperrung

- Metallarbeiter 21,34

 

B

Baugenossenschaft Wohnungshilfe 36

Beihilfe

- Miet-, Kohlen- und Brot[…] an Erwerbslose 34

Benennung

- von Straßen nach bekannten Sozialdemokraten 34

Bericht

- über Betriebsverlagerungen 73

- über die Lage des hiesigen Handwerks 68

- über die soziale Lage 55, 56, 78

Beschäftigung

- jugendlicher Arbeiter 72

Beschlagnahmen 36, 66, 84, 88, 89

Betriebsräte-

- gesetz 76

- proteste 20

Bewaffnung

- der Bürger [1849] 23

Brotpreise 56

Bund

- Internationaler […] der Opfer des Krieges und der Arbeit 32

Bürger-

- rechtsgesuch 42

Bürgermeister

- Unterstützung der Kommunisten für sozialdemokratischen Kan-
didaten 20, 21, 44

- Wahl des Kommunisten Drescher zum 2. Vertreter des […] 16

 

D

Denunziation

- eines ehemaligen Schutzhäftlings 89

 

E

Ehrenrechte

- Aberkennung der […] 11, 25

- Wiedereinsetzung in die bürgerlichen […] 11

Eiserne Front 84

Entlassungen

- von Kommunisten 36

- von Schutzhäftlingen 82, 84, 89

- durch Webfabrikanten Vogel 34, 80

Erbbaurecht

- für Arbeiter-Turnverein „Vorwärts" 88

Erhebung

- über Bedarf an Arbeitskräften 57

- über Gewerbe am Ort 69, 70, 71

- über Kinderarbeit 68

- über Löhne am Ort 68

Erklärung

- zum politischen Verein 65

Ermäßigung

- der Gaspreise 21, 36

Erwerbsverhältnisse 55, 56

Erwerbslosen-

- ausschuss 30, 84

- beihilfen 31

- eingabe 34

- fürsorge 30

- not 35

- Notgemeinschaft zur Unterstützung der […] 20

- unterstützung 20, 21, 34

- versammlungen 34

 

F

Flugblätter

- Beschlagnahme von […] 84

- Fund von […] 89

- Verbot von […] 50, 53, 57, 84

- illegale Verbreitung von […] 84, 87

Freidenkerverband 52, 84

Fürsorge-

- angelegenheiten 32, 36

- unterstützung 31

Funktionäre

- Verzeichnis der kommunistischen […] 82

- Verzeichnis der sozialdemokratischen […] 60

 

G

Genehmigungsbescheide für Versammlungen und Aufmärsche 59, 84

Gewerbe-

- Zählung 69, 70, 71

Gewerkschafts-

- kartell 20, 21, 49

Gleichschaltung

- des Naturheilvereins 36

- der Stadtverordnetenversammlung 21

Grundstücke

- der Kommunisten 66

- Nutzung des Sportplatzes durch Arbeiter-Turnverein 20, 21, 30, 32, 34, 36

Gründung

- des Arbeitervereins mit sozialistischer Tendenz 64

- des Arbeiterwahlvereins 64

- des Gesangvereins „Freie Sänger" 64

- des Gesangvereins „Lyra" 64

- des Ortsausschusses der Arbeiterwohlfahrt 34

- der Ortsgruppe des Arbeiter-Radfahrerbundes „Solidarität" 64

- der Allgemeinen Schuhmacher-Unterstützungskasse 64

- der Zahlstelle des Verbandes der Bau-, Erd- und gewerblichen
Hilfsarbeiter 64

- der Zahlstelle des deutschen Schuhmacherverbandes 64

 

H

Handwerk

- wirtschaftliche Lage 68

Haushaltungslisten 41

Haussuchung 84

 

I

Indiskretionen

- durch KPD-Organ „Der Kämpfer" 37

Industriebetriebe

- Zählung der [...] 69, 70, 71

 

J

Jugendorganisationen

- kommunistische Jugend 59, 84

- radikale Jugend 57

Jugend, kommunistische 59, 84

 

K

Kampfbund gegen den Faschismus 52

Kartell

- Gewerkschafts[…] 20, 21, 49

Kinder-

- arbeit 68, 80

- ausbeutung 80

- erholungsheime 90

- reichenhäuser 34

Kleinrentnerhilfe 90

Kohle- und Kartoffelversorgung von Bedürftigen 30, 32

Kolportage

- sozialistischer Literatur 47

Konsumgenossenschaft 24, 26, 27, 28, 30, 64, 67, 68, 72, 84, 85

- Erhebung der Umsatzsteuer von der […] 24, 27

KPD

- Arbeit in nationalsozialistischen Organisationen 87

- Misstrauensantrag in der Stadtverordnetenversammlung 22

- Rundschreiben zur illegalen Arbeit 84, 85, 87

- Schmuggel von Materialien 87

- Zurückziehung der Kandidatenliste 14

Kündigung

- Vermittlungsversuche bei […] 80

 

L

Ladenöffnungszeiten 72, 74

Lage

- Erwerbs […] 55

Lebensmittelteuerung 72

Lehrlinge

- Rückführung von […] 79, 80

Lohn-

- kampf 81

- tarife 68, 78

- verhältnisse 68

- verhandlungen 79, 81

 

M

Mai-

- ereignisse [1849] 11, 23, 25, 54

Maifeier

- Beflaggung zur […] 33, 34, 43

- Maßnahme der KPD zur […] im Jahre 1933 84

- Programme zur […] 61

- Überwachung der […] 62

- Veranstaltung der […] 84

- Verlauf der […] im Jahre 1934 89

Mitgliederverzeichnisse 60, 61, 64, 65, 82

Mütterberatungsstelle 90

 

N

Naturalienverteilung

- an Bedürftige 90

Naturheilverein „Gesundheit" 21, 36

Not

- standsarbeiten 21, 34

- maßnahmen 20

 

P

Polizeiberichte 87

Preise

- der Grundnahrungsmittel 57

- des Brots 56

Presseveröffentlichungen

- des KPD-Organs „Der Kämpfer" 37, 38, 45

- des SPD-Organs „Volkszeitung für das Muldental" 38, 40

 

R

Rat

- Arbeiter- und Soldatenrat […] 20, 30, 39, 58

- Arbeitslosen […] 20, 31

- Bauern- und Landarbeiter […] 77

- Erwerbslosen […] 21

Ratsmitglieder 16, 17, 18

Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold 34

Revolutionsvorbereitungen

- der KPD 84

Rot-Front-Kämpfer-Bund 52, 59, 84

Rote Hilfe 20, 21, 33, 34, 35

Rote Jungfront 52

Rundschreiben

- der Gestapo [1933–1934] 84, 86

- der KPD 85

- des sächsischen Innenministeriums [1933–1934] 84, 85

 

S

Schreibweise

- des KPD-Organs „Der Kämpfer" 38, 45

- des SPD-Organs „Volkszeitung für das Muldental" 40

Schutz

- gefangene 82, 84, 89

- haft 82, 83, 84, 89

- haftanordnung 82

- haftentlassung 82, 84, 89

Sonntagsruhe

- im Handelsgewerbe 74

Soziale Lage 55, 56, 78

Sozialistengesetz 46

Sozialunterstützung 33

SPD

- Benachteiligung 12, 30

- Eigentumsbeschlagnahme 84

- Nichtteilnahme an Stadtverordnetenwahlen (März 1933) 15

- Stadtverordnete 11, 12, 13, 14, 15

- Stadtverordnetenvorsteher 14, 20

Stadtverordnete

- Benachteiligung der sozialdemokratischen […] 12, 30

Stadtverordnetenfraktion

- Anträge der kommunistischen […] 15, 16, 20, 21, 22, 34, 35, 49, 90

- Anträge der sozialdemokratischen […] 20, 21, 24, 32

- Proteste der kommunistischen […] 21, 22

Stadtverordnetenmandat

- Niederlegung eines [….] 13

Stadtverordnetensitzung

- Einsatz eines Überfallkommandos in […] 22

Stadtverordnetenwahl

- Einspruch gegen die Gültigkeit der […] 15, 21

Streik-

- Aussperrung bei […] 21, 34

- in Fabrik von Lindemuth 81

- meldung 62

- Vermittlung 81

- in mechanischer Weberei Vogel 79

 

T

Teuerung

- von Lebensmitteln 71

Treuhänder

- Einsetzung eines […] 36, 66

- Verwaltung des Vermögens der Arbeiterorganisationen durch […] 36, 66, 88

 

U

Übernahme

- eines beschlagnahmten Grundstücks 88

Übersicht

- über ortsansässige Betriebe 71, 73

- stillgelegte Betriebe 78

- über die Brotpreise (Oktober 1914) 56

- über hiesige Filialen gewerkschaftlicher Berufsorganisationen 80

- über Funktionäre der KPD 82

- über Funktionäre der SPD 60, 61, 62

- über Verbraucherpreise für Grundnahrungsmittel 57

- über Vereine 64

- über ausländische Zivilarbeiter 73

Überwachung

- von ehemaligen Schutzhäftlingen 85, 87, 90

- von Versammlungen 60, 61, 62, 65, 84

Unterstützung

- der provisorischen Regierung (Mai 1849) 23, 54

Unterstützungskasse

- Allgemeine Schuhmacher […] 64

Unterstützungsmaßnahmen

- für Rentner und Erwerbslose 20

USPD

- Maßnahmen gegen die […] 62

- Ungültigkeitserklärung der Stadtverordnetenwahlen wegen […] 13

 

V

Verbot

- des Arbeiter-Sport- und Arbeiter-Kultur-Kartell 66, 84

- von Broschüren 53, 57, 84

- von Flugblättern 50, 53, 57, 84

- der Gemeinschaft proletarischer Freidenker 84

- eines Hungermarsches 52

- der sozialistischen Jugendorganisationen 84

- von Jugendweihen 84

- einer Rede 61

- von Veranstaltungen der KPD 84

- von Versammlungen 59, 84

- von Zeitungen und Zeitschriften 53, 57, 84

Verein

- Arbeiter[…] 19, 64

- Arbeiter-Radfahrer-[…] „Vorwärts" 65

- Arbeiter-Turn- […] „Vorwärts" 21, 29, 32, 33, 34, 35, 59, 88

- Arbeiterwahl[…] 12, 64

Vereinsverzeichnisse 64, 65, 80, 82

Verordnung

- über Ausübung von Ehrenämtern (1933) 22

- über Bekämpfung politischer Ausschreitungen (1931) 84

- zum Schutz des deutschen Volkes (1933) 84

- über Unterlassung der Wahl von Betriebsvertretungen (1933)  84

- über kommunistische Versammlungen und Druckschriften (1934) 85

Versammlung[s]-

- anmeldungen 46, 64, 84

- auflösung 61

- berichte 52

- KPD-[…] 60

- überwachung 60, 61, 62, 65

- verbote 59

- verhinderung 60

Versammlungseinberufer

- Strafverfahren gegen […] 60

Versorgungslage 58

Verteilung

- von beschlagnahmten Eigentum der Arbeiterorganisationen 88

- von Kohlen an Bedürftige 20

- von Kohle und Kartoffeln an Erwerbslose bzw. Bedürftige 30, 32, 90

- von Kartoffeln an Bedürftige 34

- von Lebens- und Heizmitteln an Klein- und Sozialrentner 34

Verzeichnis

- Abgabe an Gestapo 87

- des Arbeiter-Radfahrer-Bundes „Solidarität" 65

- des Gesangvereins „Lyra" 62

- der KPD und SPD 82

- des sozialdemokratischen Ortsvereins60, 61, 64

- der örtlichen Vereine 64

Vogler

- Biographie 93

- Bürgerrechtsgesuch 42

- Ehrung 34

- Gedenktafel 21

- Gedichte 93

- Grabmal 21

- Wahl als Stadtverordneter 21

Volksbildungsabende 34

Volksbegehren 6, 9, 10

Volksentscheid 9, 10

Volksküche

- Aufhebung 92

- Einrichtung 92

- „ketzerische" Reden in […] 58

Volkswohlfahrt

- Arbeit von Kommunisten in der […] 87

 

W

Waffen

- Ablieferung 23, 25

- Verteilung 23

Wahl-/Wahlen

- beisitzer 4

- Einspruch der KPD gegen Gültigkeit der Stadtverordneten[…] 15, 21

- ergebnisse 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 13, 14, 15, 16, 17, 18

- kandidatenvorschläge 13, 14, 15. 16, 17, 18

- komitee 4

- zum Landtag 6, 7

- Listenverbindungen von SPD/USPD und KPD bei […] 13, 14

- Reichspräsidenten[…] 8

- zum Reichstag 1, 2, 3, 4

- zum Stadtrat 16, 17, 18

- zur Stadtverordnetenversammlung 11, 12, 13, 14, 15

- zur sächsischen Volkskammer 5

- Verzicht der SPD auf Teilnahme an […] 15

- vorschläge (SPD-USPD-KPD) 13, 14, 15, 16, 17, 18

Wahlliste

- Zurückziehung der kommunistischen […] 14

Wahlmänner

- Wahl von Sozialdemokarten zu […] 87

Wahlrecht

- Aberkennung des […] 11

- Anträge zum […] 12

- Wiedereinsetzung in das […] 11

Wahlverhalten

- ehemaliger SPD- und KPD-Mitglieder 87

Wahlvorsteher

- Berücksichtigung der KPD bei der Wahl vom […] 15

Wiedereinsetzung

- in die bürgerlichen Ehrenrechte 11, 25

Wohlfahrts

- Ausschuss 90

 

Z

Zivilarbeiter

- ausländische […] 73

Zwangsverwaltung

- des Vermögens des Arbeiterturnsportvereins 88

 

 

Personenregister

 

B

Barthel, Paul – Zigarrenfabrikant und führender Lunzenauer Sozialdemokrat 4, 12, 30, 61, 65

Bauer, Otto – führender österreichischer Sozialdemokrat 53

Bebel, August – Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands 4, 34

Bernstein, Eduard – führender sozialdemokratischer Theoretiker 53

Borchardt, Julian – Vertreter der radikal-sozialistischen Minderheit 53

Braun, Otto – sozialdemokratischer preußischer Ministerpräsident 8

Brüning- Reichskanzler 84

Burghardt, Paul – der KPD nahestehender Lunzenauer Einwohner 87

Burghardt, Johann – Sohn von Vorstehenden und der KPD nahestehend 87

 

D

Dorsch, Arthur – ehemaliger Schutzhäftling aus Lunzenau89

Drescher – kommunistischer Stadtrat u. 2. Vertreter des Bürgermeisters in Lunzenau 14,16, 20

 

E

Ebert, Friedrich – sozialdemokratischer Reichspräsident 34

 

H

Haase, Hugo – Vorsitzender der sozialdemokratischen Partei 53

Heydrich, Reinhard – politischer Polizeikommandeur 85

Hölz, Max – Kommunist mit anarchistischen Tendenzen 52

 

K

Kautsky, Karl – führender sozialdemokratischer Theoretiker 53

Knorr, Paul – Kolporteur von sozialistischer Literatur in Lunzenau 47

 

L

Liebknecht, Karl – führender Vertreter der radikal-sozialistischen Minderheit 53

Lindemuth, Gotthard – Lunzenauer Strumpffabrikant 81

 

M

Matthes, Karl Gottlob Heinrich – Schuhmachermeister und Stadtverordneter 11

Meister – Inhaber einer örtlichen Schuhfabrik 78

Most, Johann – führender deutscher Anarchist 50

 

N

Nauert, Gottlob – auf Grund des Sozialistengesetzes ausgewiesener Redakteur 46

Neubauer, Friedrich – ehemaliger kommunistischer Zeitungsverteiler in Lunzenau 84

Nitzsche – sozialdemokratischer Stadtverordneter in Lunzenau 13

Nitzschke, Karl Ludwig – Lunzenauer Stadtverordneter 11

 

Q

Quellmalz – kommunistischer Stadtverordneter in Lunzenau 13

 

R

Rühle, Otto – Vertreter der radikal-sozialistischen Minderheit 53

Ryssel, Karl – sozialdemokratischer Reichstagskandidat 1

 

S

Scheidemann, Philipp – führender Vertreter der sozialdemokratischen Mehrheit 57

Schmerbitz – Lunzenauer Kommunist u. 2. Vertreter des Bürgermeisters 20

Schöpflin, Georg – sozialdemokratischer Reichstagskandidat 1

Schreiber, Richard – ehemaliger Schutzhäftling aus Lunzenau 84

Seidel, Paul – Inhaber einer ortsansässigen Baufirma 20

Stein, Edwin – Inhaber eines örtlichen Steinbruchbetriebs 78

Stollle, Karl Wilhelm – sozialdemokratischer Reichstagskandidat 1

Streune, Ernst – Geschäftsführer und führender Sozialdemokrat in Lunzenau 4, 60

 

T

Thälmann, Ernst – Vorsitzender der KPD 8, 85

Trotzki, Leo – führender russischer Sozialdemokrat 53

 

V

Vogel – sozialdemokratischer Stadtverordnetenvorsteher 16, 20

Vogel, Wilhelm – Inhaber einer mechanischen Weberei in Lunzenau 34, 72, 80

Vogler, Max- sozialistischer Dichter u. Schriftsteller 11, 21, 34, 42, 93

 

W

Wächtler, Hellmuth – anarchistischer Bestrebungen verdächtiger Malergehilfe 59

Walther, Theodor – Inhaber einer Lunzenauer Filzstiefel- u. Pantoffelfabrik 78

 

 

Presseregister

F

Freiheit 50

 

H

Hamburger Echo 60

 

K

Der Kämpfer 37, 38, 45#

 

L

Leipziger Volkszeitung 53

 

N

Nepszawa 57

 

S

Sächsische Arbeiterzeitung 4

 

V

Volkszeitung für das Muldental 10, 38, 40