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Laitko, Hubert / Hörz, Herbert (Hrsg.) Akademie und Universität in historischer und aktueller Sicht: Arbeitsteilungen, Konkurrenzen, Kooperationen
2013, [= Abhandlungen der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin, Band 29], 264 S., ISBN 978-3-86464-005-6, 36,80 EUR
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Inhaltsverzeichnis Eröffnung 7 Gerhard Banse
Grußwort des Vorstandes der Rosa-Luxemburg-Stiftung 11 Wolfgang Girnus
Akademie und Universität in historischer und aktueller Sicht 13 Hubert Laitko
Die Berliner Akademie und die Berliner Universität im Wandel der Zeiten – eine Betrachtung aus naturwissenschaftlicher Sicht 87 Lothar Kolditz
Die Berliner Sternwarte und ihre Entwicklung zwischen Akademie und Universität (1700–1945) 103 Dieter B. Herrmann
Bemerkungen zur Wahlpolitik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften nach 1945 111 Gerhard Oberkofler
Zur Forschungskooperation zwischen den Hochschulen und der Akademie. Erfahrungen eines Zeitzeugen und Mitgestalters 133 Ulrich Hofmann
Akademie und Universität – internationale Beziehungen (Diskussionsbeitrag) 155 Claus Grote
Problemrat Philosophie-Wissenschaften. Erfahrungen bei der Koordinierung Wissenschaftsphilosophischer Forschung in der DDR 159 Herbert Hörz
Einfluss von Akademie und Universität auf die Entwicklung der Experimentellen Psychologie in Berlin 211 Jutta Blauwitz, Sven Ebisch & Bodo Krause
Alte Geschichte an der Humboldt-Universität. 1960–1990 229 Armin Jähne
Zum populärwissenschaftlichen Wirken von Akademie und Universität in der Urania / URANIA 243 Lutz-Günther Fleischer
Schlussbemerkungen 263 Herbert Hörz
Eröffnung Gerhard Banse Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Mitglieder, Freunde und Gäste der Leibniz-Sozietät, ich begrüße Sie ganz herzlich zur Jahrestagung 2010 der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin „Akademie und Universität in historischer und aktueller Sicht", die ich hiermit eröffne. Die Jahre 2010 und 2011 sind in Berlin durch Jubiläen bedeutender wissenschaftlicher Institutionen gekennzeichnet. In diesem Jahr begeht die Humboldt-Universität ihr 200jähriges, die Charité – aus der die Medizinische Fakultät der jetzigen Humboldt-Universität hervorging – sogar ihr 300jähriges Gründungsjubiläum. 2011 folgt das 100jährige Gründungsjubiläum der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft – des klassischen Prototyps einer Organisation außeruniversitärer Grundlagenforschung, aus der nach dem zweiten Weltkrieg in den westlichen Besatzungszonen via Neugründung und Traditionsübernahme die Max-Planck-Gesellschaft entstanden ist. Die heutige Veranstaltung ist der Beitrag der Leibniz-Sozietät zum Berliner Wissenschaftsjahr 2010, das diesen Jubiläen Berliner Wissenschaftseinrichtungen gewidmet ist. Auf den ersten Blick bleiben die Akademien außerhalb des Jubiläumskomplexes. Auf den zweiten Blick zeigt sich indes etwas anderes: Vor 300 Jahren wurde auch das Reglement der königlich-preußischen „Societät der Wißenschaften alhier" in Kraft gesetzt. Also auch ein akademierelevantes Ereignis – dem die Leibniz-Sozietät eine Sonderplenarveranstaltung am 3. Juni dieses Jahres widmete, auf denen unsere Mitglieder Siegfried Wollgast und Herrmann Klenner referierten. Ob allerdings erst mit „Societät" und Charité die Wissenschaft nach Berlin kam, kann wohl bezweifelt werden, obwohl eine Ausstellung des o.g. Wissenschaftsjahres diesen Eindruck vermittelt. Unter http://www.hu200.de/ [05/11/2010] findet man im Internet folgende Information: „Ausstellung ‚WeltWissen. 300 Jahre Wissenschaften in Berlin’, 24.09.2010–09.01.2011, Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin Die Ausstellung zeigt exemplarisch die Berliner Wissenschaftsgeschichte und stellt sie in Bezug zur Welt, denn erst im Wechselspiel von lokaler Prägung und weltweiter Vernetzung wird in Berlin seit 300 Jahren Wissen hervorgebracht." Doch zurück zur heutigen Veranstaltung. Auf Bitte des Präsidiums, das die Jahrestagung 2010 als Beitrag zum Wissenschaftsjahr plante, hat unserer Mitglied Hubert Laitko „Vorüberlegungen zur Konferenz über das Verhältnis von Akademie und Universität" entwickelt, die er im November 2009 im Wissenschaftlichen Beirat der Leibniz-Sozietät vorstellte. Darin schlug er eine zweitägige Veranstaltung vor, die einerseits das Verhältnis zwischen Akademie und Universität, andererseits zwischen Akademie und außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen zum Gegenstand haben solle. Das Präsidium der Sozietät ist diesem Vorschlag gefolgt – allerdings mit einem Unterschied: Die beiden thematischen Komplexe werden nicht an zwei hintereinander liegenden Tagen behandelt, sondern mit einem zeitlichen Abstand von ca. einem Jahr; der erste Komplex in diesem Jahr, heute, der zweite Komplex als Jahrestagung 2011, mit der Thematik „Beziehungen von akademischer und außerakademischer Forschung" wahrscheinlich im November des kommenden Jahres. Mit der Abwicklung der Akademieinstitute 1991 ist in Deutschland wieder fast komplett der bis 1945 bestehende Normzustand wiederhergestellt worden, bei dem Akademien als Gelehrtengesellschaften ohne eigene Forschungseinrichtungen den Institutionen der universitären Forschung und Lehre und der außeruniversitären Forschung gegenüberstehen. Welche Rolle spielen die Universitäten heute aus Akademiesicht? Wenn Akademien darauf abzielen, eine Art geistig integrierender Instanz der Gesamtwissenschaft zu sein, dann sind Beziehungen zwischen Akademie und Universitäten – von uns exemplarisch auf Berlin bezogen – ein Gegenstand, mit dem sich akademische Diskurse aufmerksam befassen sollten. Ich bedanke mich bei der Vorbereitungsgruppe dieser Jahrestagung unter Leitung des Ehrenpräsidenten Herbert Hörz (der u.a. noch die Sozietäts-Mitglieder Karl-Heinz Bernhardt, Wolfgang Küttler, Hubert Laitko und Heinz-Jürgen Rothe angehörten) ganz herzlich für die Konzipierung und Organisierung dieser Veranstaltung.
Klappentext Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften stellte sich auf der Jahrestagung 2010 der historisch interessanten und aktuell umstrittenen Beziehung von Akademien zu Universitäten. Letztere entstanden als Lehreinrichtungen, orientierten sich jedoch schon im 19. Jahrhundert auf die Einheit von Forschung und Lehre. Akademien widmeten sich vor allem der Forschung. Arbeitsteilungen, Konkurrenzen und Kooperationen bestimmen das historische und aktuelle Bild dieser Beziehungen. Auf der Basis von historischen Forschungen werden die Konturen im einleitenden Beitrag nachgezeichnet. Studien zu Einrichtungen mit herausragenden Persönlichkeiten, zu bestimmten Fachgebieten und zur Wissenschaftsorganisation präzisieren als Fallbeispiele bestimmte Thesen. Die Akademie der Wissenschaften der DDR verband das klassische Wirken einer Gelehrtensozietät mit über 300-jähriger Tradition, aus der die Leibniz-Sozietät hervorging, mit einem Institutsverbund, der aktuelle Forschungen auf allen Gebieten durchführte. Das konstruktive Zusammenwirken der Akademie mit Universitäten zum gegenseitigen Nutzen schildern aktive Gestalter solcher Prozesse als Zeitzeugen, durch Archivmaterialien belegt. Haben Wissenschaftsakademien noch einen begründeten Platz in der modernen Wissenschaftslandschaft? Es gibt zwar keine eindeutige Antwort, doch gute Argumente dafür und dagegen, wie die Beiträge zeigen. Sie regen weitere Untersuchungen an. Sowohl die Abschaffung von Akademien, als auch eine Fokussierung der Lehre auf die Universitäten und der Forschung auf die Akademien, würde die sich aus der Kooperation ergebenden Potenzen zum Schaden der Wissenschaftsentwicklung vernachlässigen. Sie reichen von der gegenseitigen Befruchtung in der Forschung über die Unterstützung bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses bis zur Popularisierung neuer Erkenntnisse. Über Brüche in der Entwicklung, hemmende und fördernde Beziehungen zwischen Politik und Wissenschaft, Fehlorientierungen und Intrigen wird hier ebenfalls berichtet. Jeder an der Wissenschaftsentwicklung Interessierte findet in den Beiträgen Bedenkenswertes. |