[= Autobiographien, Bd. 25], 2006, 230 S., ISBN (10) 3-89626-582-2, ISBN (13) 978-3-89626-582-1, 24,80 EUR
Zurück zur letzten Seite Zur Startseite des Verlages
|
Anstelle eines Geleitwortes
|
Gegenstand der Pharmakologie ist die Erforschung von Arzneimitteln und ihre Nutzbarmachung für die Medizin. Für diese medizinische Disziplin hat Peter Oehme fast fünf Jahrzehnte in Lehre und Forschung gewirkt. In die wissenschaftliche Dynamik dieses Zeitraumes war er mit seinen Arbeiten zum Neuropeptid Substanz P und deren Funktion im Stress- und Adaptationsgeschehen international führend eingebunden. Dreh- und Angelpunkt dieser Forschungsarbeiten war das von ihm 1976 in Berlin-Friedrichsfelde gegründete Institut für Wirkstoffforschung (IWF) der Akademie der Wissenschaften der DDR. Dieses Institut, in seinem funktionellen Zusammenwirken von experimentellen Pharmakologen, Synthesechemikern und Bioinformatikern war nicht nur für die DDR, sondern auch für Gesamtdeutschland, ein Unikat. Der Wissenschaftsrat der Bundesrepublik Deutschland bezeichnete deshalb 1991 das IWF als „ein geglücktes Beispiel für interdisziplinäre Forschung" und empfahl die Fortführung der Arbeiten. Die weitere Entwicklung war für das IWF-Nachfolgeinstitut, das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), ein „rocky way" – ehe es sich auf dem renommierten Berlin-Bucher Medizincampus in einem modernen Laborneubau etablieren konnte. Heute ist das FMP das größte deutsche Institut der pharmakologischen Grundlagenforschung und knüpft mit seinem interdisziplinären Profil und seiner Zielstellung, die Grundlagenforschung näher an die Anwendung zu bringen, an IWF-Traditionen an. Peter Oehme beschreibt in seiner Autobiografie die wissenschaftlichen und politischen Ereignisse bewusst aus der Sicht des Handelnden und Betroffenen. Obwohl die ungenutzten Chancen im Einigungsprozess für eine gesamtdeutsche Wissenschaftslandschaft kritisch dargestellt werden bleibt der Autor nicht dabei stehen, sondern sieht die deutsche Einheit als einen Prozess, den es weiter zu gestalten gilt. Insgesamt gibt das Buch eine lebendige und spannende Beschreibung eines Wissenschaftlerlebens in Deutschland. Es ist nicht nur eine empfehlenswerte Lektüre für Mediziner verschiedener Fachrichtungen, sondern auch für all jene, die sich für disziplinäre und interdisziplinäre Wissenschaftsgeschichte – einschließlich der in der DDR – interessieren.
|
Anstelle eines Geleitwortes 7
Vorwort 9
Kindheit und Jugend
1 „Mein Leipzig lob ich mir" 11
2 Ein Sachse in Berlin 15
3 Studium der Humanmedizin 21
Die ersten Berufsjahre in der Charité
4 Einstieg in die Pharmakologie 27
5 Pharmakologie oder Klinik 36
6 Moleküle oder der ganze Mensch? 42
Zeit der Entscheidungen
7 Der Prager Frühling 1968 – Hoffnungen und Enttäuschungen 49
8 Arzneimittel und Gesellschaft 55
9 Der Auszug aus Berlin-Buch 61
Die Jahre in Berlin-Friedrichsfelde im Institut für Wirkstofforschung
10 Die ersten Schritte 65
11 Konsolidierungsphase 70
12 Newcomer IWF 75
13 Entdeckungen zum Neuropeptid Substanz P 78
14 Die Mühen der Ebene 82
15 Quo vadis Substanz P? 89
16 Weltweite Beziehungen für Substanz P 96
17 Zwischen Scylla und Charybdis 104
Die Wendezeit
18 Resignieren oder Aufbegehren? 115
19 Bewegte Wendezeit 120
Die deutsche Einheit – Chance für eine gemeinsame deutsche Wissenschaftslandschaft
20 Die Evaluierung durch den Wissenschaftsrat 127
21 Wissenschaft oder Politik? 131
22 The rocky way 140
Zehn Jahre später
23 Rückkehr nach Berlin-Buch 149
24 Bilanz und Rückbesinnung 153
Anhang
Anlage 1: Theoretische und klinische Aspekte der Sucht. Meine Begegnungen mit der Suchtforschung 171
Anlage 2: Niedrich, H., Gedicht anlässlich der Habilitation von P. Oehme und E. Göres 181
Anlage 3: Erfahrungen aus einem Akademie-Industrie-Komplex 183
Anlage 4: Persönliche Reflexionen zu den Vorzügen und Grenzen des Beitrages der medizinisch-wissenschaftlichen
Gesellschaften zur medizinischen Forschung in der DDR 189
Anlage 5: Brief des Ministerpräsidenten de Maizière an P. Oehme vom 29.6.1990 195
Anlage 6: Einigungsvertrag, Artikel 38 197
Anlage 7: Brief von E. Ackermann an P. Oehme vom 10.2.1992 199
Anlage 8: Reflektionen über das IWF in Berlin-Friedrichsfelde aus Berlin-Bucher Sicht im Jahr 2000 201
Peter Oehme, wissenschaftlicher Werdegang 203
Auswahl bibliographischer Daten
1 Neuropharmakologie 205
2 Peptidforschung 207
3 Klinische Pharmakologie 218
4 Experimentelle Pharmakologie 220
5 Wirkstofforschung 224
6 Suchtforschung, Opioide 225
7 Wissenschaftsgeschichte 227
Personenregister 229
Sachwortregister 235
Zurück zur letzten Seite Zur Startseite des Verlages