historischer Roman, [= Edition Obst & Ohlerich, Bd. 2], trafo verlag 206, 334 S., ISBN (10) 3-89626-570-9, ISBN (13) 978-3-89626-570-8, 19,80 EUR
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Mitte
des 12. Jahrhunderts verließen Tausende ihre angestammte Heimat, um im Namen
des Herrn das Heilige Land für die Christenheit zurück zu gewinnen. Große
Namen wie Richard Löwenherz, Sultan Saladin und König Barbarossa sind mit den
Kreuzzügen des Mittelalters untrennbar verbunden. In Torsten Müllers Roman “Der Ritter des Herrn” wird die Entwicklung eines dieser Kreuzfahrer nachgezeichnet. Der junge und lebenslustige Walter von Westereck wächst in einem Kloster auf. Eines Tages verliebt er sich in ein adliges Fräulein, wodurch er sich ihren eifersüchtigen Halbbruder Wilfried von Lauenau zum mächtigen und unversöhnlichen Feind macht. Walter muss das Kloster verlassen, wird Knappe an Hof seines Vaters und später ein erfolgreicher Turnierreiter.
Aber
die Vergangenheit holt ihn ein. Seine Familie wird grausam ermordet, der Besitz
wird geplündert, die Dame seines Herzens entführt. Die Spur seines Erzfeindes
führt nach Palästina. Angetrieben von unbändigem Hass, schwingt sich Walter
zum Anführer eines ansehnlichen Kreuzfahrerheeres auf und verfolgt den Mörder.
Aus dem fröhlichen und sinnesfrohen Ritter wird ein rachsüchtiger, nach
Vergeltung dürstender Jäger.
Spannend
und fern jeder Idealisierung lässt der Autor Torsten Müller ein
wirklichkeitsnahes und farbenprächtiges Panorama dieser bewegten Epoche
entstehen. Er zeigt die tragische Entwicklung eines Menschen, der gegen sein
Naturell gezwungen wird zu hassen. Überwältigt von diesem Gefühl, richtet er
sich schließlich in seinem Hass ein und weder Liebe noch Religion erweisen sich
als stark genug diese Isolation zu durchbrechen.
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