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Ekkehard Wiest

Berlin 1812. 
Preußens Haupt- und Residenzstadt am Vorabend der Befreiungskriege

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trafo verlag 2007, 113 S., zahlr.Abb. und Tab., ISBN (10) 3-89626-554-7, ISBN 978-3-89626-554-8, 24,80 EUR

 

Inhalt

Quellen und Literatur

Vorbemerkung und Dank

 

I     Das Berliner Adressbuch von 1812

 

II   Berlin 1812 aus der Vossischen Zeitung

1    Vorgeschichte: Berlin 1806-11 

2    Öffentliches Leben und Politik  

3    Wirtschaft und Gesellschaft    

4    Bildung und Kultur    

5    Der ganz gewöhnliche Alltag   

6    Ausklang: Januar bis März 1813   

III  Stadtregionen und Stadtbezirke   

1    Berlins Stadtgestalt 1812    

2    Straßen, Gassen und Plätze 

3    Die Stadtbezirke in Zahlen   

IV  Gliederung der Berufe   

1    Die Adressbuchberufe

2    Berufe der privaten Wirtschaft  

3    Berufe des öffentlichen Dienstes

4    Die Berufe in Zahlen  

V  Schichtung der Gesellschaft  

1    Gesellschaftsschichten 

2    Die soziale Stellung der Stadtbezirke  

3    Die ökonomische Stellung der Stadtbezirke  

4    Soziale Stellungen der Berliner Straßen  

5    Ökonomische Stellungen der Berliner Straßen   

6    Gebäudeeigentümer, Ruheständler, Adlige und Frauen   

VI  Soziökonomisches und öffentliches Leben in den Regionen       

1    Stadtmitte  

2    Weststadt  

3    Nordstadt  

4    Oststadt     

5    Südstadt    

Fußnoten

 

Tabellen

1    Haushaltsvorstände, Betriebsstätten und Wirtschaftsquotient  

2    Soziale Schichten und Sozialquotient

3    Berufe der privaten Wirtschaft  

4    Berufe des öffentlichen Dienstes

5    Gebäude und Gebäudeeigentümer

6    Partikuliere, Pensionäre, Privatiers und Rentiers   

7    Die Berufe von Frauen und Adligen   


Vorbemerkung und Dank

Seit vielen Jahren ziehen mich Adressbücher, jene sperrigen, mühsam zu erschließenden Datenspeicher, unwiderstehlich an. Wie keine anderen historischen Quellen bieten sie methodisch einheitlich fließende, überörtlich vergleichbare, detaillierte und weitgehend verlässliche Informationen von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen (sozioökonomischen) Zuständen deutscher und anderer europäischer Städte: So auch das Berliner Adressbuch des Jahres 1812.

Zweite Hauptquelle der Untersuchung ist die Vossische Zeitung des gleichen Jahres. Mit rund 10 000 verkauften Exemplaren pro Auflage war sie eines der größten politischen Journale des deutschen Sprachraums. Sie erschien dreimal in der Woche und hatte Korrespondenten in allen bedeutenden europäischen Hauptstädten. Die Feststellung eines ihrer Journalisten: Zeitungen sind das nützlichste Mittel, mit dem nützliche Wahrheiten unters Volk gebracht werden können (1), hätte zur Devise des Blattes getaugt. Allerdings konnte seine Redaktion wegen der im Kriegsjahr 1812 verschärften Zen-surauflagen nicht immer mit jener Wahrhaftigheit berichten, die wohl in ihrem Sinne gewesen wäre.

Ausarbeitung und Niederschrift der vorliegenden Untersuchung haben eineinhalb Jahre in Anspruch genommen. Das ist eine kurze Zeit verglichen mit dem Vierteljahrhundert, das ich damit zugebracht habe, Adressbücher von vier ehemaligen süddeutschen Residenzstädten aus den Jahren von 1811 bis 1980 mit insgesamt 760 000 Einzeladresisen zu bearbeiten: 17 Bände meiner Vaterstadt Darmstadt und 11 Bände von Karlsruhe, München und Stuttgart. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen in dem 2003 von der Hessischen Historischen Kommission herausgegebenen Band Gesellschaft und Wirtschaft in Darmstadt - Die Entwicklung von 1800 bis 1980 vor.

Von allen 29 Adressbüchern, die ich bislang ausgewertet habe, hat mir der Berliner Band von 1812 die größte Freude und die geringsten Schwierigkeiten bereitet. Das lag einmal an der vorzüglichen Organisation des Verzeichnisses, die ich in dieser Qualität bei keinem anderen Adressbuch vor 1875 kennengelernt habe. Das lag zum anderen aber auch an den vielfältigen Unterstützungen, die ich während meiner Beschäftigung mit der Materie von zahlreichen Personen erfahren habe.

Mit Hilfsbereitschaft und Engagement für meine Anliegen haben Archivdirektor Dr. Klaus Dettmer und der Leiter der Kartenabteilung, Andreas Matschenz, sowie zahlreiche Archivmitarbeiterinnen und -mitarbeiter meine Besuche im Landesarchiv Berlin begleitet. Seine reichen Erfahrungen hinsichtlich Berliner Kartenmaterials machte mir Dr. Günther Schulz nutzbar. Klaus und Marion Wegener haben mich bei meinen Hauptstadt-Aufenthalten freundschaftlich umsorgt. Jens Ehmke schrieb die DV-Programme und fertigte die Schaubilder und Tabellen an. Mit Anregung und Kritik hat meine Frau Helga die Untersuchung in allen Phasen unterstützt und, ebenso wie Norbert Hirt, manche Formulierungshilfe geleistet. Dr. Kurt Wernicke vom Luisenstädtischen Bildungsverein hat den Weg zum Inhaber des trafo Verlags, Dr. Wolfgang Weist gewiesen, der meine Abhandlung veröffentlichen wird.
Allen Helfern sage ich für ihre vielfältigen Zuwendungen herzlich Dank.

Besonders erfreulich war die Begegnung mit Professor Dr. Karl Schlögel, der im vergangenen Herbst von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt mit dem Siegmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa ausgezeichnet wurde. Eher zufällig geriet ich an seine im Jahr 2003 erschienene faszinierende Darstellung Im Raume lesen wir die Zeit, die sich auf den Seiten 329 bis 346 mit historischen Berliner Adressbüchern befasst. Um ein Vorwort zu meiner Untersuchung befragt, ließ Professor Schlögel sich nicht lange bitten.

Darmstadt, im Herbst 2005                             

Ekkehard Wiest