[= Hochschulschriften, Bd. 10], 162 S., ISBN (10) 3-89626-543-1, ISBN (13) 978-3-89626-543-2, 26,80 EUR
Zum Inhalt
Dieser Mietvertrag des Jahres 1398 umschreibt die ambivalente
wirtschaftliche Stellung der Frauen im 14. Jahrhundert besser als seitenlange
Ausführungen über Grenzen und Möglichkeiten weiblicher Erwerbstätigkeit im
Spätmittelalter. Denn die Frau des genannten Hinrich Stoclef mußte, um
jährlich eine Mark zur gemeinsamen Miete beisteuern zu können, nicht nur
selbständig über eigene Geldmittel verfügt haben, sie mußte diesen Vertrag
auch selbst ausgehandelt haben. Insoweit scheinen also ihre wirtschaftlichen
Tätigkeiten nicht unbeträchtlich gewesen zu sein. Doch durfte ihr Mann all das
nicht wissen … Bedeutet das, daß der Beitrag der Ehefrau verschwiegen werden
sollte? Welche Rückschlüsse auf den Stellenwert und die Wertschätzung
weiblicher Arbeitsleistung in der spätmittelalterlichen Gesellschaft lassen
sich daraus ziehen? Diese Studie geht auf meine Magisterarbeit zurück, die im Sommersemester 1988 an der FU Berlin eingereicht worden ist. Für die Drucklegung wurde sie geringfügig überarbeitet. Hauptsächlich die Forschungsdiskussion im ersten Kapitel wurde aktualisiert, so daß auch neuere Fragestellungen berücksichtigt sind. Leider muss nun auch die Drucklegung selbst auf eine über 7-jährige Geschichte zurückblicken. Die Forschungsdiskussion wurde nach 1998 nicht mehr aktualisiert. Renate Dürr |
Vorbemerkung 7
Teil I: Fragestellungen und Methoden 11
I.1. Zum Forschungsstand 11
I.1.1. Frauen im spätmittelalterlichen Zunfthandwerk 11
I.1.2. Das Ehe- und Arbeitspaar 15
I.2. Quellen, Fragestellungen und Methoden 18
I.2.1. Die Quellenlage 18
I.2.2. Die Analyse der Testamente 21
I.2.2.1. Zum Quellencorpus der Hamburger Testamente 21
I.2.2.2. Zur Aussagekraft der Testamente 23
I.2.2.3. Zur Interpretation der Testamente 26
Teil II: Frauen in der Hamburger Stadtwirtschaft des 14. Jahrhunderts 33
II.1. Die Stellung der Frauen im Hamburger Stadtrecht 33
II.1.1. Das Hamburger Stadtrecht 33
II.1.2. Die Geschäftsfähigkeit der Frauen 35
II.1.3. Das Hamburgische Güterrecht 41
II.1.4. Zusammenfassung 46
II.2. Frauenarbeiten im Spiegel der Testamente 1351–1400 46
II.2.1. Das selbst erworbene Vermögen der Frauen 47
II.2.2. Kredit- und Kaufgeschäfte 49
II.2.3. Die Vorbereitungszeit: der Gesindedienst 54
II.2.4. Brauerei und Viehzucht 57
II.2.5. Die wirtschaftliche Stellung der Frauen in der Familie 65
II.2.6. Zusammenfassung 71
II.3. Der Hamburger Rentenmarkt 1346–1385 73
II.3.1. Allgemeine Angaben über den Hamburger Rentenmarkt 73
II.3.2. Die Beteiligung der Frauen auf dem Rentenmarkt 78
II.3.2.1. Der Umfang der Rentenkäufe von Frauen 80
II.3.2.2. Der Umfang der Rentenverkäufe von Frauen 84
II.3.2.3. Handelstätigkeiten von Frauen im Spiegel des Rentenmarktes 90
II.3.3. Zusammenfassung 94
Teil III: Die Bedeutung der Frauenarbeiten für die Hamburger Stadtwirtschaft 97
III.1. Die innerstädtischen Märkte 97
III.1.1. Vorschriften bezüglich des Marktgeschehens 99
III.1.2. Die Weitläufigkeit der innerstädtischen Märkte 103
III.1.3. Frauenarbeiten im Spiegel der Kämmereirechnungen 108
III.1.3.1. Frauen in den Hamburger Ämtern 109
III.1.3.2. Frauen im innerstädtischen Kleinhandel 114
III.1.4. Zusammenfassung 117
III.2. Der Stellenwert der Hausproduktion 118
III.2.1. Allgemeine Bedingungen der Hausproduktion 118
III.2.2. Strukturelle Bedingungen der Hausproduktion 121
III.2.3. Zusammenfassung 126
Schluss: Ergebnisse und Ausblick 127
Anhang 133
Tabellen und Grafiken 133
Literaturverzeichnis 141
Verzeichnis der Tabellen und Graphiken 158
Abkürzungsverzeichnis 160
Über die Autorin 161