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Wissenschaftsphilosophie
als interdisziplinäres Projekt Kolloquium zum 70. Geburtstag von Herbert Hörz
(am 25. 09. 2003)
Lothar Kolditz: Eröffnung
John Erpenbeck: Laudatio auf Herbert Hörz
Peter
Fleissner: Effektivierung und Humanisierung
Heinz
Engelstädter: Philosophische Werttheorie und Friedensforschung
Hans-Peter
Brenner: Biopsychosoziale Einheit Mensch - Konsequenzen für die moderne
Hannelore Bernhardt: Hermann von Helmholtz im
wissenschaftshistorisch-philosophischen Werk von Herbert Hörz
Erwin Marquit: Dialectical
Materialism in Physical Theory
Herbert Hörz: Wissenschaftsphilosophie als interdisziplinäres Projekt
Aus der Klasse für Naturwissenschaften
Wolfgang Böhme: Nachweis von speziellen Zusammenhängen zwischen Teilsystemen von komplexen dynamischen Systemen - Beispiel: Southern Oscillation und Witterung in Mitteleuropa
Klaus Hartmann: Neue Technologien zur Reduzierung des CO2-Gehaltes von Rauchgasen aus Kraftwerken und anderen CO2-haltigen Gasströmen
Werner Krause, Gundula Seidel und Frank Heinrich: Multimodalität im Denken am Beispiel mathematischer Anforderungen
Wilfried Schröder: Solare Variabilität und Polarlichter (Ein Problem der historischen Geophysik)
Bernd Wilhelmi: Industrielle Anwendungen der Nichtlinearen Optik. Einige physikalische, technische und wirtschaftliche Aspekte
Wissenschaftliche
Mitteilungen
Hannelore
Bernhardt: Richard von Mises und die Berliner Akademie der Wissenschaften
Heinz
Kautzleben: Laudatio auf Helmut Moritz
Liebe
Mitglieder, Freunde und Gäste der Leibniz-Sozietät, verehrter Jubilar!
Wir
sind zusammengekommen, um unseren Präsidenten Herbert Hörz zum 70. Geburtstag
mit einem Kolloquium zu ehren. Ich begrüße Sie dazu sehr herzlich, besonders
begrüße ich alle Vortragenden und nenne als den am weitesten Angereisten Erwin
Marquit aus Minnesota USA. Für das Kolloquium wurde aus dem großen
Angebotsspektrum eine, wie mir scheint, harmonische Auswahl getroffen, was wir
vor allem der Umsicht und dem Einsatz von Helga Hörz verdanken. Infolge
Erkrankung zweier Referenten musste kurzfristig das ursprüngliche Programm noch
einmal geändert werden. Es war nicht leicht, die vielfältigen Vortragsangebote
und Themenstellungen in angemessener Form zu berücksichtigen. Es ist das Echo
auf die reichhaltige wissenschaftliche Tätigkeit von Herbert Hörz. Seine
Arbeit und die daraus hervorgegangenen Impulse sind zu einem Baum mit mächtiger
Krone angewachsen.
Actio
aequat reactionem. Dieser Grundsatz — er stammt von Newton — gilt
nicht nur für die Naturwissenschaften, sondern hat allgemeine Bedeutung. Auf
unseren Fall angewendet, ergibt sich folgende Interpretation: Die Hörzsche
actio verursacht reactiones, die wir in einem Kolloquiumstag keineswegs
unterbringen konnten. Deshalb erfolgte eine Zweiteilung in einen
reichhaltigen Festband, den Wolfgang Eichhorn zum Geburtstag bereits überreichte,
und in das Festkolloquium Wissenschaftsphilosophie als interdisziplinäres
Projekt. Der Festband, dessen Zustandekommen wir dem Einsatz von Gerhard Banse
und Siegfried Wollgast verdanken, hätte dieselbe Überschrift tragen können.
Im Sinne der variatio wurde dafür die unendliche Wissenschaft gewählt als
Synonym für die Verbindung zwischen den Wissenschaftsdisziplinen, die das Hörzsche
Wirken in Vergangenheit und Gegenwart auszeichnet. Dabei wird ein großes Gebiet
mit einer Gedankenfülle und Gedankentiefe überstrichen, die beim Ausloten
wiederum nach dem obigen Prinzip Rückwirkungen und Diskussionen generieren. So
bedingt die
gegenseitige Befruchtung Erkenntnisgewinn und ein Voranschreiten, das nicht
immer geradlinig und sofort offenkundig sein muss, sondern auch verschlungene
Pfade nehmen kann wie die Evolution selbst. Der Festband ist ein bleibender
Stein im großen Gebäude der unendlichen Wissenschaft, der Leistung
dokumentiert. Wir wollen unbeirrt auf diesem Weg weiter schreiten.
Die Leibniz-Sozietät hat eine Wirkung, die nicht zu übersehen ist, was nur den
ärgern kann, der Anderes gehofft und erwartet hatte. Auf die actio folgte auch
hier die reactio. Dabei zeigt sich, wie unterschiedlich die Facetten sein können,
in denen dieses Prinzip auftritt. Den neuerdings wütenden Angriff auf die
Leibniz-Sozietät begegnen wir mit weiterer Arbeit und sachlicher Ar-
gumentation. Das ist der Stil von Herbert Hörz, wie er aus seinen Berichten zu
den Leibniz-Tagen hervorgeht, besonders zum Leibniz-Tag 2003 mit seiner Antwort
auf den unsachlichen Angriff des Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften.
Die
Leistungsfähigkeit unserer Mitglieder und Freunde wird sich auch wieder auf
diesem Kolloquium zeigen, das ich hiermit eröffne.