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[= Hochschulschriften, Bd. 4], trafo verlag 2005, 226 S., zahlr. farb. Abb., ISBN (10) 3-89626-439-7, ISBN (13) 978-3-89626-439-8, 32,80 EUR
Zum Inhalt
Was ist
der Reiz der erfolgreichen Kultserie" Akte X", die in intellektueller
sowie ästhetischer Hinsicht eines der bemerkenswertesten Formate der aktuellen
Fernsehlandschaft geprägt hat?
Der
vorliegende Band beantwortet diese Frage unter fernsehtheoretischen,
mediensoziologischen und kulturphilosophischen Prämissen aus Sicht der Cultural
und Gender Studies und nennt drei zentrale Aspekte, die die
Differenzqualität und die Attraktivität des Formats ausmachen:
-
"Akte X" befördert eine innovative Geschlechterideologie; die mit
herkömmlichen Geschlechterstereotypen bricht.
-
"Akte X" bedient das gesteigerte Interesse an Wissen und Wissenschaft
in unserer Gesellschaft.
-
"Akte X" reagiert auf die in Wissenschaft und Gesellschaft stetig
zunehmende Erkenntnis einer Unzulänglichkeit des positivistischen Welt- und
Wissenschaftsmodells und reflektiert alternative relationale oder holistische
Modelle – genauso wie sie ein neuartiges Bedürfnis unserer Gesellschaft nach
einer spirituell gefärbten Metaphysik – artikuliert.
Neben
Text- und Diskursanalysen, die Foucaultsche Bio-Politic-, feministische Body-
Politic-/
Technoscience-Impulse sowie eine post-postmoderne Suche nach
Transzendenz gleichermaßen berühren, bezieht die Untersuchung auch die Auseinandersetzung
der Zuschauer mit der Serie mit ein.
Geboten
wird eine facettenreiche Perspektivenvielfalt auf die Serie, die zwischen
postfeministischer Geschlechtertheorie, Medientheorie, Wissenschaftstheorie und
Theologie kreist.
Die
zu tage geförderten Befunde werfen schließlich die Frage auf, ob das Format,
das als "spiritueller Bildungsroman in Fernsehform" bezeichnet werden
kann, nicht als Prototyp einer gänzlich neuen Populärkultur zu bewerten ist.
..."Das
Erstaunen darüber, wie faszinierend, elaboriert und komplex diese popu/äre Femsehserie
ist, auf welch dichte Weise hier alte und gänzlich neue Menschheitsmythen erzählt,
konkrete gesellschaftliche Diskurse und Problembereiche berührt werden, eine
innerhalb der aktuellen Fernsehlandschaft bemerkenswert innovative
Geschlechterideologie repräsentiert, sowie rational und mystisch zugleich die
Sinnfrage gestellt wird, und dies nicht zuletzt auch noch verdammt gute
Unterhaltung darstellt – gab den eigentlichen Anstoß zu dieser
Untersuchung." |
E
inleitung 11
Kapitel 1
Wissen – Geschlecht – Medien.
Forschungsleitende Ausgangssituation und Theoriebezug 19
1.1 Geschlecht als zentrale Analysekategorie einer kritischen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie 19
1.1.1 Allgemein 19
1.1.2 Impetus der hier in Dienst genommenen Wissenschaftstheorie 22
1.1.3 Geschlechtertheoretische Verortung 23
1.1.4 Konstruktion von Natur 24
1.1.5 "Wissenschaft ist Politik mit anderen Mitteln" 26
1.1.6 Cartesianismus und das Ideal der "Aperspektivischen Objektivität" 27
1.1.7 "Dialektik der Aufklärung" und feministische Epistemologie 29
1.1.8 Neukonstruktion von Geschlecht und Natur 32
1.1.9 Exkurs: Doch etwas Neues unter der Sonne? 34
1.2 Zentrale forschungsleitende Frage 35
1.3 Feministische Subjekt- und Erkenntnisphilosophie 36
1.3.1 Allgemein 36
1.3.2 Das poststrukturalistische Dilemma 36
1.3.3 Auswege 37
1.3.4 Die neue Rolle des Körpers 39
1.3.5 Psychoanalytisch-poststrukturalistische Subjekttheorie 42
1.3.5.1 Lacan’s Subjekttheorie 42
1.3.5.2 Feministische Kritik an Lacanianischer Subjekttheorie 47
1.3.5.3 Skizze einer Lösung 50
1.3.6 Problematisierung des psychoanalytischen Subjektmodells 51
1.4 Medientheoretischer Bezug 52
1.4.1 Mediensoziologische Verortung 52
1.4.2 Der Cultural Studies approach 52
1.4.3 Das Populärkulturtheoriekonzept John Fiskes 53
1.4.4 Fiskes Fernsehtheorie 55
1.4.5 Der Cultural Media Gender Studies approach 60
1.5 Blicktheoretische Verortung 61
1.5.1 Feministische Blicktheorie 61
1.5.2 Geschlechterideologische Umbrüche 64
1.5.3 Konsequenzen für die Medienanalyse 65
1.5.4 Das für Akte X herangezogene Blickanalysemodell 66
Kapitel 2
Fernseh- und genregeschichtliche Situierung der Serie Akte X 67
2.1 Fernsehgeschichtliche Situierung 67
2.2 Konkretisierung der forschungsleitenden Fragestellung 68
2.3 Epistemologisch-geschlechterideologische Entwicklung in für Akte X relevanten generischen Vorläufern 68
2.3.1 Allgemein 68
2.3.2 "Ratiocination" 69
2.3.3 "Nur über ihre Leiche" 71
2.3.4 Paradigmenwechsel 74
2.3.4.1 Allgemein 74
2.3.4.2 Kriminal-Detektion 75
2.3.4.3 Horror 78
2.3.4.4 Science-Fiction 81
2.3.4.5 Magie/Mystery 82
Kapitel 3
Analyse der Fernsehserie Akte X 85
3.1 Allgemein 85
3.1.1 Zuschauerprofil 86
3.1.2 Popularitätsverlauf 87
3.1.3 Stardoppel-Effekt 88
3.1.4 Analyse-Material 88
3.2 Format 88
3.3 Thematik 89
3.3.1 Zusammenfassender Überblick 89
3.3.2 Zentrale Diskurs- und Mythologiebezüge 92
3.4 Die Charaktere Mulder + Scully 95
3.4.1 Special Agent Fox Mulder 95
3.4.2 Special Agent Dr. Dana Scully 96
3.4.3 Mulder + Scully 97
3.4.4 Nomen est omen? 99
3.4.5 Epistemologie 99
3.4.6 Geschlechterverhältnis 103
3.5 Blickökonomie in Akte X 106
3.5.1 Allgemeine Analyse 106
3.5.2 Dekonstruktion der phallozentrischen Blickökonomie 107
3.5.3 (Nicht)Inszenierung von Begehren 109
3.5.4 Modus der Inszenierung 110
3.6 Generische Analyse 110
3.6.1 Akte X als Hybridgenre 110
3.6.2 Schnittmenge: Wissen 112
3.6.3 Parameterverschiebung: Akte X als "Spiritueller Realismus" 115
3.6.4 Trailer 118
3.7 Epistemologisch-geschlechterideologische Diskursanalyse 119
3.7.1 Vorbemerkung 119
3.7.2 Cartesianische Transzendenz und Geist-Körper-Synthese 120
3.7.3 Szientifizistische Transzendenz versus Magie 122
3.7.4 Epistemologische Be- und Entmächtigung des Körpers 123
3.7.5 Relationale Epistemologie: Donna Haraways Cyborgs und Kojoten 125
3.7.5.1 Technoscience als utopisches Programm 125
3.7.5.2 Die Figur der Cyborg 126
3.7.5.3 Verkörpertes Wissen 127
3.7.5.4 Kojote-Geschichten 128
3.7.6 Relationale Epistemologie in Akte X 128
3.7.6.1 "Science Fiction" oder Fiktionen der Wissenschaft? 132
3.7.6.2 Spiegel und Möglichkeit: Technoscience-Welten in Akte X 132
3.7.7 Neue Mythologien in Akte X 133
3.7.7.1 Neue Heilsgeschichte? 133
3.7.7.2 Christliche Metaphorik in Akte X versus ‘Liebe in Zeiten der Reproduktionstechnologien’ 134
3.7.7.3 Medizinisch-wissenschaftsbezogene Mythen 136
3.7.7.4 Mythen neuer Medien/Informationstechnologie 137
3.7.8 Der ganzheitliche Mensch – Akte X als "Spiritueller Bildungsroman in Fernsehform" 138
3.7.8.1 Geschlechterverhältnis im "spirituellen Bildungsroman in Fernsehform" 140
3.7.8.2 Ganzheitliche Medizin- Körperbilder 140
3.8 Textualität 141
3.8.1 Selbstreflexivität 141
3.8.1.1 Selbstreferentielle Meta-Ebene 142
3.8.2 Intertextualität 143
3.9 Medienhandeln der Fans im Netz 143
3.9.1 Fantexte und -äußerungen 143
3.9.2 "Postfordianisches Fernsehen" 146
Kapitel 4
Wissen – Geschlecht – Blicke in Akte X: ein popkultureller Paradigmenwechsel? 149
4.1 Geschlechterideologie 149
4.2 Geschlechterideologie und Epistemologie 150
4.3 Blicktheoretische Wertung 151
4.4. Paradigmenwechsel? 153
4.5 Populärkulturtheoretische Reflexion der Befunde 154
4.5.1 Allgemein 154
4.5.2 Akte X als neuer Typus von Populärkultur? 158
4.6 Kulturphilosophische Reflexion der Befunde 163
Kapitel 5
Neue Wege: Weisheitsaspekte in Akte X 169
5.1 Weisheit in feministisch-theologischer Indienstnahme 169
5.1.1 Weisheitstraditionen 169
5.1.2 Biblische Quellen 170
5.1.3 Weisheit als Patriarchatskritik 171
5.1.4 Aufhebung der Dualität 172
5.1.4.1 Ethos und Weisheit 173
5.1.5 Versuch einer Definition von Weisheit 174
5.2 Weisheitsaspekte in Akte X 174
5.3 Wertung 175
Anmerkungen 177
Bibliographie 191
Andere Quellen 202
Index (pop)kultureller Referenzen 202
Anhang 205
Zuschauer-Daten 211
Bildnachweis 221
Über die Autorin 225