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Hans-Peter Klausch

Hermann Bode (1911–1944). Ein Braunschweiger Stadtverordneter im Kampf gegen Faschismus und Krieg

2003, ISBN (10) 3-89626-417-6, ISBN (13) 3-89626-417-6, EUR 29,80

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Zum Inhalt

“Bode wird von seinem Einheitsführer als zeitweilig bester Mann der Kompanie bezeichnet. Er genieße bei Kameraden fast die Stellung eines Vorgesetzten und sei eine Führerpersönlichkeit. [...] Geistig stehe er weit über dem Durchschnitt.”
Mit diesen Worten wird der Braunschweiger Arbeiter Hermann Bode in dem Todesurteil charakterisiert, das die NS-Militärjustiz am 9. Juni 1944 gegen ihn und fünf seiner Mitstreiter vollstrecken ließ. Hermann Bode, mit zwanzig Jahren der wohl jüngste Stadtverordnete (1931–1933) der Weimarer Republik, gehörte zu jenen Widerstandskämpfern, die trotz Folter, Gefängnis und Konzentrationslager immer wieder aufs Neue den Kampf gegen ein Regime aufzunehmen, das im Umgang mit seinen Gegnern keinerlei Skrupel kannte und auf dem Höhepunkt seiner Macht vom Nordkap bis Nordafrika, vom Atlantik bis zur Wolga herrschte.

Strafgefängnis Wolfenbüttel, KZ Dachau und der Truppenübungsplatz Heuberg als Ausbildungsstätte der Bewährungstruppe 999 – das waren Stationen auf dem Lebensweg Hermann Bodes. Mit einer Einheit der letztgenannten Truppe, besser bekannt als “Strafbataillon 999”, gelangte er schließlich nach Griechenland. Von der Wehrmacht im Küstenschutz und zur Partisanenbekämpfung eingesetzt, wurde er hier zum Wegbereiter einer der bedeutendsten militärischen Widerstandsorganisationen “der unteren Linie” (Günther Weisenborn), des “Verbandes der deutschen Antifaschisten auf dem Peloponnes”.

Die vorliegende Biographie eines unteren Funktionärs der KPD stützt sich auf eine Vielzahl von Zeitzeugenberichten und Dokumenten aus unterschiedlichsten in- und ausländischen Archiven, darunter viele bislang unbekannte und unveröffentlichte Quellen. Dabei ist die Abhandlung über den Braunschweiger Kommunisten Hermann Bode eingebettet in eine faktenreiche Darstellung der lokalen und regionalen, nationalen und internationalen politischen und militärischen Konstellationen, in deren Rahmen Hermann Bode agierte. So liefert das wis senschaftlich fundierte und gleichwohl gut lesbar geschriebene Buch über einen fast vergessenen Sohn der Stadt Braunschweig nicht nur einen wichtigen Beitrag zum opferreichen Kampf der Braunschweiger und der niedersächsischen KPD in den Jahren 1933–1945. Es leistet darüberhinaus einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des antifaschistischen Widerstandes, den deutsche Hitlergegner im besetzten Griechenland im Zusammenwirken mit Partisanen der Griechischen Volksbefreiungsarmee (ELAS) und britischen Offizieren der “Special Operations Executive” (SOE) geleistet haben.

Autor des Buches ist der Oldenburger Historiker Dr. Hans-Peter Klausch, bekannt durch Buch- und Zeitschriftenpublikationen zum antifaschistischen Widerstand, zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager und zu den Straf- und Bewährungseinheiten der Wehrmacht. Er arbeitet zur Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Niedersächsischen Staatsarchiv
Oldenburg innerhalb eines Forschungsprojektes zur Geschichte der Juden im westlichen Niedersachsen.
 

Inhaltsverzeichnis

Zur Einführung 7

1. Die Jahre der Weltwirtschaftskrise (1929–1932) 9

2. Haft und Verfolgung in der Vorkriegszeit (1933–1939) 33
 2.1 “Vorbereitung zum Hochverrat” 33

 2.2 Die Haft im Strafgefängnis Wolfenbüttel 50

 2.3 KZ Dachau 56

3. Die Kriegsjahre 1939–1943 63
 3.1 Wieder in Braunschweig

 3.2 Die Einberufung zur Bewährungstruppe 999 70

 3.3 Ausbildung auf dem Heuberg 73

 3.4 Der Weg nach Amalias 85

 3.5 Hermann Bode und die illegale Organisation im
IV./Festungs-Infanterie-Bataillon 999 96
 3.6 Die große “Säuberung” vom Oktober 1943 107

4. Das Kriegsjahr 1944: Dem Aufstand entgegen? 119
 4.1 Exkurs: Die Entsendung Werner Illmers in die Berge 119

 4.2 Hermann Bode und die “Mai-Zeitung” 135

 4.3 Ein illegaler Treff 148

 4.4 Der Verrat und seine Folgen 156

 4.5 Vor dem Kriegsgericht 164

 4.6 Die letzten Stunden 172

Nachwort: Der “Verband der deutschen Antifaschisten
auf dem Peloponnes” 183

Quellen- und Literaturverzeichnis 201
Abbildungsnachweis 219

Abkürzungsverzeichnis 221

Personenregister 226

 

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