Zurück zur letzten Seite                    Zur Startseite des Verlages

Mirjam Bitter

Sprache. Macht. Geschlecht: Lyrik und Essayistik von Barbara Köhler

[= ZeitStimmen, Bd. 7], trafo verlag 2007, ISBN (10) 3-89626-412-5,  ISBN (13) 978-3-89626-412-1, 215 S., 26,80 EUR

 => Lieferanfrage

 

 

Kurzbeschreibung

 

Sprache bildet die Schnittstelle zwischen Ich und Welt, begrenzt die erfahrbare Welt und hat als Ort der Repräsentation Macht über die Stellung des Ich in der Welt. Dies hat für das weibliche und das männliche Ich unterschiedliche Auswirkungen, da sich die Bilder und Normen in einer patriarchalen Gesellschaft geformt haben. 
Barbara Köhlers Texte hinterfragen die einseitige Verteilung der Sprachmacht auf das männliche Subjekt und propagieren eine dialogische Sprache, die mit mehr als einem Subjekt rechnet. Subjektivität selbst kann als vervielfältigte, bewegliche gedacht werden, die auf Differenz(en) aufbaut. 
So eröffnen Köhlers Texte neue Sprachräume, leuchten die Zwischenräume zwischen scheinbaren Gegensätzen aus und lassen gewohnte Sprach- und Denk-Grenzen fließender werden. Körper beleben den Sprachraum und Sprache selbst wird verkörpert, Irritationsstrategien hemmen den leichten Lesefluss und weisen auf deren Materialität hin.

Die vorliegende Studie untersucht Lyrik und Essayistik Barbara Köhlers auf die von der Autorin benannte „Macht der Namen“ und „Macht von Satz & Gegensatz“ hin. Indem Essays, Reden und Gedichte aus Barbara Köhlers bisherigen Veröffentlichungen zusammengebracht und -gedacht werden, behandelt dieses Buch die Themen Identität, Kommunikation, Sprachräume und -grenzen in ihren Texten. Untersucht werden zudem Intertextualität, Sprachspiele und andere sprachliche Strategien, die dazu dienen, Sprachschablonen zu verfremden und so der Realität vorzumachen, wie leicht abgeänderte Wiederholung Veränderung bewirken kann.

Im Anhang findet sich ein Gespräch mit der Autorin.

 

Inhaltsverzeichnis

 

1 Einleitung: Themen, Texte, Rezeption

1.1 Rezeption und Kanonbildung

1.2 Sprache, Macht, Geschlecht

 

2 Sprache als Thema der Lyrikerin und Essayistin Barbara Köhler

2.1 Identität durch Sprache?

2.1.1 Das weibliche Ich in der Grammatik des Deutschen

2.1.2 Das postmoderne Subjekt

2.1.3 Wer ist "Wir"?

2.2 Sprache als Kommunikationsmittel

2.2.1 Sprache im Gespräch

2.2.2 Schweigen als "Nachtseite der Sprache"

2.3 Sprachräume

2.3.1 (Sprach)Grenzen und deren Übertretung

2.3.2 Raum zwischen / hinter den Wörtern als Utopie

2.3.3 Körper im Sprachraum

 

3 Sprachliche Strategien

3.1 Intertextualität

3.1.1 Umgang mit der Last der (männlichen) Tradition

3.1.2 Wahlverwandtschaften

3.2 Irritationsstrategien

3.2.1 Die Syntax gleitend machen

3.2.2 Die Wörter beim Wort nehmen

3.2.3 Sprachregister vermischen

 

4 Schluss: Wasser, Augen und andere Spiegel

 

Anhang:

I Bibliographie

II Biographie

III Gespräch mit Barbara Köhler