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Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945
- Ein biographisches Lexikon 

 

Lexikon in 12 Bänden


Hgg. v. d. Geschichtswerkstatt der Berliner Vereinigung ehemaliger Teilnehmer am antifaschistischen Widerstand, Verfolgter des Naziregimes und Hinterbliebener (BV VdN) e.V.

 

Band 9
Fieber, Hans-Joachim: [Widerstandsgruppen und Gesamtpersonenregister], 264 S., ISBN (10) 3-89626-359-5, ISBN (13) 978-3-89626-359-9, Berlin 2004, 30,00 EUR

 

Widerstand gegen das NS-Regime

    

 

Inhaltsverzeichnis


Vorwort ........................................ 7
Decknamenverzeichnis ..... .............11
Gesamtpersonenverzeichnis ........... 25
Bildnachweise ............................. 261
Über die Autoren ......................... 263

 

 

Link zum Personenregister des Gesamtlexikons

Gesamtüberblick

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Buch und zum Lexikon

 

Mit dem vorliegenden Lexikon, dessen Band 9 hier vorgestellt wird - werden erstmalig ca. 13.000 Persönlichkeiten zusammenhängend biographiert, die zwischen dem 30. Januar 1933 und dem 8. Mai 1945 in Berlin Widerstand gegen das NS-Regime leisteten – in welcher Form, in welchem Umfang und von welcher Dauer auch immer und unabhängig davon, ob sie in Berlin oder an einem anderen Ort geboren wurden. Bei der Erarbeitung des Lexikons bestand das vorrangige Anliegen darin, so viele am Widerstand Beteiligte wie möglich zu ermitteln. Viele Namen werden zum ersten Mal publiziert und so der Öffentlichkeit bekannt. Bei der Erfassung der in Berlin am Widerstand gegen das NS-Regime beteiligten Persönlichkeiten wurde ein relativ breites Widerstandsverständnis zugrunde gelegt. Es wurde davon ausgegangen, daß der Widerstand sich richtete gegen die nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten in Deutschland fast sofort einsetzende Verweigerung elementarer politischer Menschenrechte wie Meinungs-, Weltanschauungs- und Religionsfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz und demokratische Mitsprache des Bürgers; gegen die Vorgabe dessen, was Kunst, Kultur, Architektur und Wissenschaft zu sein hatte; gegen die verweigerte Gleichstellung der Bürger, gegen ihre rassistische und biologistische Klassifizierung und Ausgrenzung; gegen Unterdrückung, Verfolgung, Terror und psychische wie physische Vernichtung von Bürgern allein wegen ihrer anderen politischen, weltanschaulichen, ethnischen oder religiösen Einstellung; gegen Aggression und Krieg, gegen die Versklavung anderer Völker und gegen die Verbrechen an deren Bürgern; gegen die daraus folgende Entwürdigung und Schändung all dessen, was vordem durch Kunst, Kultur, Wissenschaft, Technik, Handwerk und dem Fleiß der Bürger den meist guten Ruf der Deutschen begründete; gegen die Zurückdrängung elementarer menschlicher Werte wie Achtung vor dem Leben, vor dem Anderen, Hilfe und Unterstützung gegenüber dem Mitmenschen unabhängig von dessen Weltanschauung, Religion und Volkszugehörigkeit durch Züchtung einer Mentalität des Herrenmenschen und „rassisch“ Bevorzugten; schließlich gegen die ökonomischen, politischen, sozialen und ideologischen Grundlagen des Nationalsozialismus. Anders ausgedrückt: Widerstand gegen das NS-Regime war auf demokratische, humane, die Gleichstellung der Menschen vor dem Gesetz achtende staatliche und gesellschaftliche Verhältnisse gerichtet; er war ein motivierter, ein tätiger, ein handelnder und so auch ein bewußter Widerstand. Damit grenzen sich die Autoren des Lexikons von Auffassungen ab, die auch passives Verhalten als Element des Widerstandes in jener Zeit ansehen. Natürlich lag die aufgeführte Vielfalt der Motivationen im allgemeinen nicht in ihrer Ganzheit dem Handeln aller der am Widerstand Teilnehmenden zugrunde. Vielmehr wurde die Motivation des einzelnen durch das soziale, politische und kulturelle Milieu, das ihn geprägt hatte bzw. prägte, durch seinen politischen, weltanschaulichen oder religiösen Standort bestimmt und veränderte sich mitunter durch Erfahrungen im Widerstand und mit der Entfaltung der NS-Schreckensherrschaft. Der Widerstand konnte für den einen vorrangig oder ausschließlich politisch motiviert, auf die Beseitigung der nazistischen Diktatur oder ihrer krassesten Auswüchse oder ihrer führenden Vertreter gerichtet sein, wobei Überlegungen – soweit sie angestellt wurden – über das, was danach kommen sollte, gefächerten Interessen und Zielen unterlagen. Den anderen motivierte vor allem seine allgemeindemokratische Staats- und Gesellschaftsauffassung, die ihn sich jeder offenen Diktatur entgegenstellen ließ, oder es waren allgemeinmenschliche, ethische oder religiöse Motive, Leben zu bewahren, in Not Befindlichen zu helfen, Nächstenliebe zu praktizieren. Der Widerstand war weder ausschließlich an eine Gruppe, eine soziale Schicht oder eine politische Partei gebunden, er stand weder unter einer einheitlichen Führung noch wurde er von einer einheitlichen Konzeption bestimmt. In diesem Sinne sind in das Lexikon alle ermittelten Persönlichkeiten des Widerstandes in Berlin unabhängig von ihrem damaligen politischen Standort, ihrer Parteizugehörigkeit, ihrer religiösen Bindung und unabhängig vom Umfang und der Art ihres Widerstandes aufgenommen worden. Die Autoren haben sich bei der Abfassung der Biographien jeder Wertung enthalten. Die im Lexikon aufgeführten Persönlichkeiten hatten zum Zeitpunkt ihres Widerstandes – bis auf wenige Ausnahmen – ihren Wohnsitz in Berlin und kamen aus allen Bezirken Berlins. Sie gehörten überwiegend einer Widerstandsgruppe in einem der Berliner Betriebe, in einer der wissenschaftlichen Einrichtungen oder staatlichen Stellen Berlins, in ihrem oder einem anderen Wohngebiet, in einer Sportgemeinschaft, einer parteipolitisch orientierten oder parteiunabhängigen Gruppe an, aber nicht wenige handelten ohne diesen organisatorischen Zusammenhalt. Die Namen der am Widerstand Beteiligten und die im Lexikon wiedergegebenen Angaben zu ihrer Person wurden überwiegend Archivalien entnommen. Dafür standen vor allem die hier erstmalig ausgewerteten Spezialarchive der „Berliner Vereinigung ehemaliger Teilnehmer am antifaschistischen Widerstand, Verfolgter des Naziregimes und Hinterbliebener (BVVdN) e.V.“ und ihrer Bezirksorganisationen zur Verfügung, die einen beachtlichen Fundus an Lebensläufen, Widerstandsberichten und anderen Dokumenten (Haftbefehle, Anklageschriften, Gerichtsurteile, Haftentlassungspapiere u.a.) umfassen. Zugleich wurden in größerem Umfange Archivalien der „Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv (SAPMO-BArch)“ sowie des Bundesarchivs, Außenstelle Berlin-Lichterfelde bzw. des Zwischenarchivs Dahlwitz-Hoppegarten ausgewertet. Herangezogen wurden des weiteren Zeitschriften und Informationsblätter von Berliner Widerstandsorganisationen, Lexika, Veröffentlichungen der „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“ und weitere einschlägige Literatur. Hier waren jedoch wegen des zahlenmäßigen Umfangs der zu Biographierenden aus zeitlichen und personellen Gründen Grenzen gesetzt. Die biographischen Angaben werden – soweit vorhanden mit dem Bild des Biographierten versehen – in 5 Blöcken wiedergegeben. Der erste Block umfaßt den Familiennamen (bei Frauen den Namen, unter dem sie ausschließlich oder vorwiegend Widerstand leisteten), den Rufnamen, bei Frauen den Mädchennamen, Titel, Geburts- und Sterbedatum; der zweite Block enthält den Geburtsort, den Beruf, die Wohnadresse, die Partei- bzw. Organisationszugehörigkeit, Angaben zur Familie, den beruflichen und politischen Werdegang bis 1933; der dritte Block beschreibt die Widerstandstätigkeit und vermittelt Angaben zur Verurteilung und Inhaftierung sowie Informationen über den weiteren Lebensweg zwischen 1933 und 1945; der vierte Block ist – soweit der Biographierte die NS-Zeit überlebte – der Partei- bzw. Organisationszugehörigkeit und dem beruflichen Werdegang nach dem 8. Mai 1945 gewidmet; im fünften Block findet der Leser Angaben zur Bestattungsstätte, die Benennung einer Straße, eines Weges oder eines Platzes nach dem Biographierten sowie Angaben über Denkmale oder Gedenksteine zu Ehren desselben. Mit einem Pfeil ® versehene und kursiv geschriebene Personennamen sind mit eigenen Kurzbiographien zu finden. Die Biographien verwirklichen das vorstehende Schema häufig nur zum Teil. Nicht immer konnten Angaben zur Person in wünschenswertem Umfang und manchmal auch nicht – das gilt vor allem für Namen – die exakte Schreibweise ermittelt werden. Ebenso konnten einander widersprechende Angaben sowohl in Archivalien als auch in der Literatur mitunter nicht geklärt werden. In diesen Fällen wurden die Unterschiede kenntlich gemacht. Fragezeichen bei Sterbedaten besagen, daß der Betreffende mit Sicherheit verstorben, aber das Sterbedatum unbekannt ist. Ansonsten weisen Fragezeichen auf einen möglicherweise richtigen, aber nicht gesicherten Fakt hin. Für die Richtigkeit der Biographien trägt/tragen der/die jeweilige(n) Autor(en) die Verantwortung. Ergänzende oder/und korrigierende Hinweise durch den Nutzer werden erbeten und dankend angenommen. Hierfür steht neben der Verlagsadresse: info@trafoberlin.de auch die Sammel-e-Mail-Adresse der Autoren zur Verfügung: widerstandslexikon.berlin@planet-interkom.de

 

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