bearbeitet und herausgegeben von Irina Rockel, [= Cognoscere Historias, Bd. 14], trafo verlag 2004, 231 S., zahlr. hist. Abb., ISBN 3-89626-322-6, 28,80 EUR
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Mirjam von Lambrecht-Benda, geb. Gentz (1938)
über ihren Vater
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Wilhelm Gentz war Orientmaler. War er nicht zu Studien unterwegs oder auf Reisen weit entfernt von seiner Heimat, lebte er überwiegend in Neuruppin oder Berlin. Hier in Neuruppin wurde er 1822 geboren, 1890 verstarb er in Berlin. Gentz war in erster Linie Künstler, aber er schrieb auch, hielt Vorträge, arbeitete als Senator der Bildenden Künste in der Preußischen Königlichen Akademie der Künste in Berlin.
Wilhelm Gentz war ein anerkannter und hochdekorierter Künstler und zählt zu den Bahnbrechern des künstlerischen Orientalismus im Preußen des 19. Jahrhunderts. Der zu Lebzeiten geschätzte Künstler wurde von der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts jedoch nahezu vergessen, bis ihm anlässlich seines 100. Todestages im Jahre 1990 eine ständige Ausstellung im Museum seiner Heimatstadt Neuruppin gewidmet und schließlich sein Leben und Werk zum wissenschaftlichen Forschungsgegenstand wurde. Irina Rockel gebührt das Verdienst, diesen Künstler wieder in unser Gedächtnis geholt zu haben.
Das vorliegende Buch erschien erstmals 1853 in Berlin und enthält Briefe einer Reise des damals knapp 30jährigen Kunststudenten Wilhelm Gentz aus Neuruppin. Die über 14 Monate währende Reise nach Ägypten und Nubien war für den später außerordentlich erfolgreichen und anerkannten Maler mit der Spezifika des Orients ausschlagggebend in der Hinwendung der Thematik, die er mit seiner Wohnsitznahme in Berlin ab 1857 in der Kunst Preußens etablieren konnte. Die Briefe enthalten zahlreiche Beobachtungen vor Ort und sind geprägt von einem aufklärerisch geprägten Weltbild sowie von einem ständigen Vergleich des Orients mit dem vermeintlich gesellschaftlich fortschrittlichen Okzident.
Die Reisebriefe von Wilhelm Gentz erfuhren zur Zeit der Herausgabe eine hohe öffentliche Beachtung und sind Bestandteil der Reiseliteratur wissenschaftlicher Orientreisender, die einen sehr individuellen Aufschluss über die Geschichte der Afrika-Entdeckung und -forschung geben.
Insbesondere verdienen die Reisebriefe auch Beachtung aufgrund der Tatsache, dass der Maler Wilhelm Gentz als einer der erfolgreichsten und hochdekorierten Maler im Preußen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erst an der Schwelle des neuen Jahrtausends dem kunsthistorischen Vergessen entrissen werden konnte.
Zum Geleit 9
Einleitung 13
Briefe aus Ägypten und Nubien 31
Vorrede 33
Briefe 45
1.Marseille, den 10. März 1850 45
2.Kairo, den 30. März 1850 47
3.Kairo, den 21. April 1850 56
4.Kairo, den 1. Juni 1850 70
5.Kairo, den 3. Juli 1850 84
6.Kairo, den 3. August 1850 92
7.Kairo, den 29. August 1850 94
8.Kairo, den 1. Oktober 1850 100
9.Kairo, den 2. November 1850 108
10.Am Bord des Margusch 1850 110
(Eshneh) den 16. November 1850 110
den 19. November 1850 117
11.Zwischen Dandur und Korosko, 24. November 1850 119
Derí und Ibrim, den 26. November 1850 130
Techka, den 27. November 1850 131
Gustul Addendahn, den 30. November 1850 132
12.Vom zweiten Nilkatarakt, vom 3. Dezember 1850 133
Wadi-Halfa, den 4. Dezember 1850 134
Ipsambul, den 7. Dezember 1850 137
Assuan, den 13. Dezember 1850 138
13.Edfou, den 18. Dezember 1850 140
Dendehrah, den 1. Januar 1851 143
14.Konstantinopel, den 4. April 1851 152
15.Korfu, den 20. April 1851 164
Anmerkungen zum Originaltext 169
Glossar 175
Personenglossar 177
Ausgewählte, weiterführende Literatur von und zu Wilhelm Gentz 191
Bildanhang 195
Bildnachweis 225
Zur Reihe COGNOSCERE HISTORIAS 227
Über die Herausgeberin 231