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‘Der Rundfunk ist die Stimme der Republik ...’ 
– Bertolt Brecht und der Rundfunk der DDR 1949–1956

von Ingrid Pietrzynski

trafo verlag 2003, [= Abhandlungen der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften, Band 10], 325 S., Faksimili, Dokumente, Register, ISBN 3-89626-260-2, 39,80 EUR

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Zu den Rezensionen

Es ist relativ unbekannt, daß Brecht von 1949 bis zu seinem Tod 1956 intensive und vielfältige Arbeitsbeziehungen zum Rundfunk der DDR unterhielt. Dabei entstanden jedoch nicht nur Sendungen nach seinen Werken oder mit ihm, Brecht nahm auch prononciert Einfluß auf Inhalt und Gestaltung anderer Sendereihen und äußerte sich vielfach zum politischen Profil dieses – zunehmend zentralistisch ausgerichteten – Mediums.

In der Brecht-Forschung ist diese enge Medienbeziehung des Dramatikers und Dichters nicht oder nur unzureichend aufgearbeitet. Es herrscht die Meinung vor, daß Brechts Interesse – nach seinen wegweisenden radiotheoretischen Äußerungen und seiner radiopraktischen Tätigkeit in der Weimarer Republik – in seinen letzten Lebensjahren erlahmt sei, nicht zuletzt wegen des starken Dirigismus im DDR-Staatsfunk. Tatsächlich hatte Brecht dagegen häufig Zusammenstöße mit den politischen Rundfunkverantwortlichkeiten, die ihn aber mitnichten davon abhielten, seine künstlerische und medienpolitische Kompetenz zur Verbesserung der Programmangebote einzubringen.

Die Publikation führt zahlreiche verstreute Belege, unveröffentlichte wie veröffentlichte, für Brechts intensive Rundfunk-Arbeitsbeziehungen und seine Beschäftigung mit dem Erscheinungsbild des DDR-Radios als "Stimme der Republik" vor dem zeithistorischen Hintergrund der ersten Hälfte der fünfziger Jahre zusammen, stellt ihre bisher partiell nicht korrekt definierten Entstehungszusammenhänge richtig, publiziert viele Dokumente erstmals, greift auf etliche Zeitzeugenaussagen zurück und liefert so eine bisher nicht vorhandene Bestandsaufnahme der Brechtschen Medienaktivitäten in den ersten Jahren der DDR.

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

"Dem Radio hatte Brecht nichts mehr zu sagen?"

Zur Einleitung

 

 

Teil I: "Im Radio ist nur das Langatmige lang ..."

Brecht und die literarischen/musikalischen Sendungen des DDR-Rundfunks

• "Weder im Rundfunk noch anderswie öffentlich gesprochen ..." Brecht und der SBZ-Rundfunk 1948/49

• "Seit Herr Scheer nicht mehr dort ist, habe ich vom Rundfunk niemals irgendeine Aufforderung bekommen mitzuarbeiten ..." Brecht in literarischen Programmen des DDR-Rundfunks 1950–1953

• "Ein unaufhörliches, endloses Gedudel schlecht ausgewählter und schlecht widergegebener Musik ..." Brecht und das Musikprogramm des DDR-Rundfunks

• "Jeden Monat wird eine Rundfunksendung des Berliner Ensembles gegeben ..." Brecht und die Sendungen des Berliner Ensembles 1954–1956

• "Daß Brecht sich überraschen lassen wollte ..." Uraufführung des Schulstücks "Die Horatier und die Kuriatier" 1956 im DDR-Rundfunk

• "Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, daß die Rezitation von Gedichten und Dramenteilen meiner Einwilligung bedarf ..." Brecht und die Sendegenehmigungen für den DDR-Rundfunk

• "Ein Brecht-Stück belebt die Anteilnahme des Publikums am Theatergeschehen ..." Rezensionen von Aufführungen des Berliner Ensembles im Rundfunkprogramm 1954–1956

 

 

Teil II: "Und die Frau schiebt das Brot in den Ofen ..." Hörspielarbeit mit Brecht im DDR-Rundfunk

• "Das, was tatsächlich als Regieanweisung dastand ..." Die "Gewehre der Frau Carrar" als Hörspiel und als Fernsehspiel 1953

• "Daß die Konserve die frischen Früchte verdrängt ..." Stücke für den Sehfunk

• "Praktische Rundfunkerfahrungen gemeinschaftlich analysieren ..." Hörspielarbeit 1954

• •Über die Regie und Besetzung möchte ich auf jeden Fall mitbestimmen ..." Das "Galilei"-Hörspielprojekt 1955/56

 

          Teil III:  “Eine Mitarbeit, die freiwillig geschieht, aus wirklichem politischem Interesse ..." 

Brecht und das politische Programm des DDR-Rundfunks

• "Der Rundfunk, dieses großartige politische Mittel ..." Brechts Äußerungen zur politischen Rolle des DDR-Rundfunks Anfang der fünfziger Jahre

• "Der Rundfunk, das im Augenblick wichtigste Massenorgan ..." Brecht, der 17. Juni 1953 und der DDR-Rundfunk

• "Für ein Ingangkommen des Deutschen Gesprächs wird der Rundfunk immer wichtiger ..." Brechts politische Rundfunkmitarbeit und kritische Wahrnehmung des Programms im Herbst 1953

• Exkurs: "Herr Ihering spricht ohne vorherige Vorlage von Manuskripten ..." Brechts Einfluß auf das Zustandekommen der Sendereihe "Forum der Kritik" mit Herbert Ihering

• "Der Rundfunk ist trotz einiger Bemühungen nach wie vor tot ..." Brechts Äußerungen zum politischen Rundfunkprogramm 1954–1956

 

 

Teil IV: "Eine Bereicherung des Rundfunkprogramms ..." Brecht als spiritus rector der Sendereihe "Stunde der Akademie ..."
• Die Verhandlungen werden von Herrn Bertolt Brecht unterstützt..." Brechts Anspruch auf inhaltliche und gestalterische Autonomie für die Sendereihe

• "Daß Bertolt Brecht diese Fragen im Präsidium zur Sprache bringen wird ..." Der Sendebeginn – Brecht setzt seine Forderungen durch

• "Brecht hat sehr viel Interesse daran, mit einigen Verantwortlichen über die strittigen Fragen zu diskutieren ..." Die Sendungen der "Stunde der Akademie"

 

 

ANHANG

• Anmerkungen

• Zeittafel

• Dokumente: Texte von Brecht-Sendungen im DDR-Rundfunk 1949–1955

    - Herbert Ihering: Bertolt Brecht und Berlin, 21.02.1949

    - Herbert Ihering: Brecht als Regisseur, 18.04.1950

    - Herbert Ihering: Brecht und die Erneuerung des Theaters, 29.04.1950

    - "Und weil der Mensch ein Mensch ist ...", 11.02.1954

    - "Stunde der Akademie", 20.02.1955

    - "Bertolt Brecht zum Thema Liebe", 07.08.1955

• Dokumentation: Brecht-Tondokumente im Deutschen Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg

• Literaturverzeichnis

• Abkürzungen

• Personenregister

 

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