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Vorbemerkung 9
Anfänge (1887–1893) 13
Vom Maschinenbau zur Elektrizitätsindustrie – Markierungen eines
Entwicklungsganges 37
Emil Rathenau auf der Weltausstellung von Chicago (1893) 57
Das Anfangsstadium der “Elektrochemischen Werke” in Bitterfeld (1893–1896)
77
Kurs auf Erfolg (1896/1897) 105
Walther Rathenau in den Zwängen der Konkurrenz (1898) 133
Transformationen (1899–1907) 162
Anhang: Dokumente, Briefe, Protokolle 181
1. Protokoll des Büros der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft
vom 7. April 1893 181
2. Emil Rathenau an Dr. Adolf Arndt, Barmen 182
3. Vertrag vom 23. / 25. Mai 1893 183
4. Emil Rathenau an Dr. Adolf Arndt, Barmen
184
5. Walther Rathenau an Adolf Arndt 185
6. Gründungsverhandlung am 28. Juni 1893 185
7. Bescheinigung des Königlich Preußischen Amtsgerichts
I, Berlin: “Attest!”. 187
8. Verwaltungsrat der Elektrochemischen Werke GmbH am 21. Oktober
1893. 188
9. Walther Rathenau an Wilhelm Ostwald, Leipzig 189
10. Walther Rathenau an die Königliche Eisenbahndirektion Erfurt
190
11. Walther Rathenau an Paul Mamroth, AEG, Berlin 191
12. Walther Rathenau an den Magistrat von Bitterfeld 191
13. Carl Fürstenberg, Berliner Handels-Gesellschaft an Walther Rathenau, Bitterfeld 192
14. Walther Rathenau an Carl Fürstenberg 193
15. Carl Fürstenberg an Walther Rathenau, Bitterfeld 193
16. Sitzung des Verwaltungsrates der Elektrochemischen Werke
GmbH am 30. März 1895 194
17. Carl Fürstenberg, Berliner Handels-Gesellschaft, an
Walther Rathenau, Bitterfeld 196
18. Walther Rathenau an Carl Fürstenberg 196
19. Walther Rathenau an Carl Fürstenberg 197
20. Walther Rathenau an Carl Pistor, Bitterfeld 198
21. Walther an Emil Rathenau 198
22. Walther Rathenau an die Chemische Fabrik Elektron AG Frankfurt
am Main 199
23. Walther an Emil Rathenau 200
24. Verwaltungsrat der “Elektrochemischen Werke” am 11. April
1896 201
25. Walther Rathenau an Carl Pistor 203
26. Walther an Emil Rathenau 204
27. Exposé Walther Rathenaus für die Generalversammlung
der Elektrochemischen Werke G.m.b.H. (April 1896) 204
28. Walther Rathenau aus New York nach Bitterfeld 207
29. Walther Rathenau an Fa. Mayer & Schmidt, Offenbach a.
M. 208
30. Verwaltungsratssitzung der Elektrochemischen Werke am 7.
November 1896 209
31. Walther an Emil Rathenau 211
32. Walther Rathenau an Peter Emil Huber 212
33. Emil an Walther Rathenau 214
34. Peter Emil Huber an Walther Rathenau 215
35. Walther Rathenau an Wilhelm Ostwald 216
36. Wilhelm Ostwald an Walther Rathenau, Bitterfeld 216
37. Walther Rathenau an Dr. Friedrich Regelsberger58, Berlin
217
38. Walther Rathenau an Ernst Magnus, Nationalbank für Deutschland,
Berlin 217
39. Walther Rathenau an B. Rösing, Groß Lichterfelde
b. Berlin 218
40. Carl Fürstenberg, Berliner Handels-Gesellschaft, an
Walther Rathenau, Bitterfeld 219
41. Walther Rathenau an Theodor Plieninger 220
42. Julius C. Ertel an Walther Rathenau 221
43. Walther Rathenau an Julius C. Ertel, Frankfurt am Main 222
44. Emil Rathenau an Rudolph Sulzbach 225
45. Carl Fürstenberg an Walther Rathenau 225
46. Carl Pistor, Chemische Fabrik Elektron, an E. W. Bitterfeld
226
47. Theodor Plieninger, Chemische Fabrik Elektron A. G., an Walther
Rathenau, Bitterfeld 226
48. Walther Rathenau an Direktor Ignaz Stroof, Frankfurt am Main
227
49. Fa. Jacob Ravené Söhne & Co. an Walther Rathenau,
AEG, Berlin 228
50. Walther Rathenau an Fa. Jacob Ravené 228
51. Walther Rathenau an die Chemische Fabrik Elektron AG, Frankfurt
am Main/Bitterfeld,/ 24. Juli /18/98 229
52. Bauern aus Greppin an die E. W. in Bitterfeld 229
53. August Romanus an E. W. Bitterfeld 230
54. Walther Rathenau an Ignaz Stroof, Griesheim 230
55. Walther Rathenau an Ignaz Stroof 231
56. Elektrizitäts-AG, vorm. Schuckert an AEG, Berlin 233
57. Walther Rathenau an die Chemische Fabrik Griesheim, Frankfurt
am Main 234
58. Delbrück Leo & Co. Berlin an AEG 234
59. AEG an Delbrück Leo & Co., Berlin 235
60. Theodor Plieninger an den Aufsichtsrat der Chemischen Fabrik “Elektron” AG 236
61. Walther Rathenau an Ernst Möhlenbruck, Mülheim
a. d. Ruhr 237
62. Vertrag zwischen der Chemischen Fabrik Elektron A.G. zu
Frankfurt a. M. und den Elektrochemischen Werken G.m.b.H., Berlin, sowie
den elektrochemischen Werken Rheinfelden m.b.H. am 8./9. November 1898
(Auszug) 237
63. Theodor Plieninger an die Elektrochemischen Werke in Bitterfeld
242
64. Walther Rathenau an Chemische Fabrik Griesheim-Elektron 242
65. W. Briecke, Bitterfeld an Walther Rathenau 243
66. Walther Rathenau an Oberlehrer Briecke, Bitterfeld 244
67. Wilhelm Ostwald an Walther Rathenau 244
68. Gutachten Wilhelm Ostwalds, Dezember 1898. 244
69. Walther Rathenau an Carl Fürstenberg 246
70. Julius C. Ertel an Emil Rathenau 248
71. Emil Rathenau, Berlin, an Julius C. Ertel, Hamburg 249
72. Julius C. Ertel an Emil Rathenau 250
73. Vortrag Walther Rathenaus am 8. Februar 1900 im Berliner
Postmuseum (Auszug) 251
74. Carl Fürstenberg an Walther Rathenau 255
75. Carl Fürstenberg an Walther Rathenau 256
76. Elektrochemische Werke G.m.b.H., Bitterfeld, Gesellschafterversammlung
257
77. “Beschluss des Verwaltungsrates der Elektrochemischen Werke
Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu Berlin” (1903). 258
78. Amtliches Attest vom 4. Juli 1903. 259
79. Robert Rohr an Walther Rathenau 259
80. Witwe Emilie Rohr an Walther Rathenau 260
81. Ausscheiden Walther Rathenaus 1907 als Geschäftsführer
(Abschrift) 261
Archivalien und Literatur 263
I Archivalien 263
II Literatur (Monographien, Berichte, Aufsätze, Zeitschriften)
264
Personenregister 269
Abbildungsteil 275
Auszug
Diese Studie führt von den Plänen und Absichten auf dem Gebiet
der industriellen Elektrochemie, wie sie der Berliner Elektroindustrielle
und vormalige Maschinenbauingenieur Emil Rathenau verfolgt und auch selber
dargestellt hat, hin zur Betätigung seines Sohnes, Walther Rathenau,
als Techniker, industrieller Unternehmer und Aktionär an Ursprungsorten
dieses Industriezweiges in der Schweiz, in Bitterfeld (Sachsen-Anhalt)
und Rheinfelden am Oberrhein sowie in Frankreich. Anhand von originalen
Dokumenten und Berichten lassen sich Einblicke in die industrielle Entwicklung
wie in den jeweiligen Geschäftsgang gewinnen, durch mehrere Briefe
werden handelnde Personen mit ihren geschäftlichen Motivationen und
in ihren individuellen Eigenarten vorgestellt. Somit will die Studie nicht
nur das Zusammenspiel von Vater und Sohn Rathenau in diesem industriellen
Bereich erhellen, sie bezieht auch deren unternehmerische Partner und Kontrahenten
in die Betrachtung ein.
Unter dem Aspekt einer elektrochemischen Industrie wird zwar das spezielle
Wirken von Emil und Walther Rathenau als Industrielle auf diesem Gebiet
vor und unmittelbar nach der Wende zum 20. Jahrhundert besichtigt, doch
werden darüber hinaus Auskünfte über die Interessenlage
der AEG als einem vielseitigen Elektrizitätsunternehmen gegeben. Denn
als Generaldirektor der AEG hatte Emil Rathenau frühzeitig und unter
den technisch noch begrenzten Möglichkeiten von Energieerzeugung und
-verteilung nicht nur Potenzen des benachbarten Industriegebietes Elektrochemie
erkannt, sondern seine eigene Grundorientierung auf den Kraftwerksbau und
auf die technischen Grundlagen zur Voraussetzung territorialer und regionaler
Elektrifizierung beibehalten. So lassen sich mit dem Wirken Emil Rathenaus
gewisse Stationen der Elektrifizierung verbinden.
Anders wird mit der Beobachtung von Walther Rathenau als dem jungen,
der elektrochemischen Industrie eigens zugewandten Geschäftsführer
der in Berlin gegründeten “Elektrochemischen Werke G.m.b.H.” nicht
etwa, wie häufig vermutet, der Weg eines industriell Scheiternden
sichtbar, sondern vielmehr das Ringen des in heftigste Konkurrenzkämpfe
verwickelten, doch geeignete Alternativen findenden Geschäftsmannes.
Die Aktionen und Unternehmungen Walther Rathenaus, dessen erstes publizistisches
Auftreten berücksichtigt wird, ergeben den eigentlichen Kern der Studie.
Insgesamt lassen sich bestimmte Informationen, die seinen schwierigen Einstieg
in das industrielle Management wie andererseits die komplizierte Anfangslage
der elektrochemischen Industrie kennzeichnen, dem vorgestellten Material
entnehmen. Dieses basiert in der Hauptsache auf dem Archivbestand “IG Farben-Industrie/Chemische
Werke Bitterfeld”, der gegenwärtig im Landesarchiv Sachsen-Anhalt
in Merseburg bewahrt ist. Ich danke diesem Archiv herzlich für die
neuerliche Genehmigung zur Veröffentlichung der von mir hier vorgestellten
Archivalien.
Meine Erfahrungen mit dem Bitterfelder Material ergeben inzwischen
eine eigene Geschichte. Das gesamte Archiv, dem dieser besondere Bestand
zugeordnet war, hatte mehrere äußere Einwirkungen in der Kriegszeit
wie in den ersten Jahren nach 1945 erlitten und wurde dann im Archiv des
Chemiekombinates Bitterfeld geordnet und systematisiert. Unter solchen
Umständen schrieb mir der Leiter des Archivs, Walter Hauk, am 19.
2.1970: “Auf Ihre Anfrage vom 2. 2.1970 können wir Ihnen mitteilen,
daß sich in unserem Archiv Unterlagen der Elektrochemischen Werke
Bitterfeld (AEG) aus den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts befinden. Darunter
befindet sich auch ein Schriftwechsel von Walther Rathenau mit seinem Vater,
dem damaligen Generaldirektor der AEG Berlin. Dieser Schriftwechsel ist
aber ziemlich belanglos, so daß Sie für Ihre Dissertation über
W. Rathenau wenig entnehmen werden können. Das übrige Schriftgut
aus der Zeit der AEG ist aussagekräftiger.”
Meine Anfrage hatte sich auf die Unternehmertätigkeit Walther
Rathenaus und dessen Werdegang bezogen. In Bitterfeld habe ich dann erstes
Material über die Elektrochemischen Werke einsehen können, sehr
zur Freude des Archivleiters, der in seinem Mühen um die archivalische
Aufarbeitung dieses überlieferten Bestandes nicht ohne weiteres auf
Verständnis gestoßen war. Doch ging die Arbeit voran, und das
nach Wolfen verlegte Archiv erhielt seine endgültige Ordnung. Im Bitterfelder
Werk hatte nämlich eine neuerliche, mit Chlorwassereinbruch verbundene
Havarie die Akten gefährdet und die Umlagerung erforderlich gemacht.
Allerdings gingen bei dieser Verlagerung einige kleinere Aktenstücke,
die ich in Bitterfeld bereits hatte einsehen können, verloren. Die
entsprechenden Angaben sind nun in einzelnen Fußnoten der nachfolgenden
Studie mit “Betriebsarchiv, alt” und der ursprünglichen Numerierung
von Bitterfeld versehen.
Mein damaliges Interesse für die Unternehmertätigkeit Walther
Rathenaus war noch nicht von vorrangig wirtschaftshistorischen, sondern
von ideengeschichtlichen Erwägungen bestimmt worden. Bei ersten Nachforschungen
über die Ministertätigkeit Walther Rathenaus (1921/22) mit dessen
Schriften bekannt geworden, interessierte ich mich für die Genesis
seiner politischen Ideen, zumal in den Hauptwerken zwischen 1912 und 1917,
und stieß dort auf kontinuierliche Wechselwirkungen zwischen Industrie,
Wirtschaft und Politik. Das wiederum bewog Professor Joachim Streisand,
der meine Vorarbeiten zur Dissertation betreute, in das Thema die Anfangsjahre
im Schaffen und Wirken Rathenaus einzubeziehen, zumal seine Unternehmertätigkeit
in Bitterfeld. Das ist dann auch geschehen. Nunmehr rückblickend,
schulde ich für die kritische Begleitung meiner ersten Rathenau-Forschungen
den Gutachtern meiner Dissertation von 1974, den Professoren Fritz Klein,
Jürgen Kuczynski und Joachim Streisand einen – nun auch bereits historischen
– besonderen Dank, weil sie mir von ihrem realistischen und rationalistischen
Wissenschaftsstandpunkt die in der Forschung weiterführenden Wege
gewiesen haben.
In den Jahren nach 1974 nutzte ich die in Bitterfeld vorgefundenen
Archivalien zunächst nicht für Publikationen, erst später
konnte ich mich dem inzwischen wohlgeordneten, dem damaligen Staatsarchiv
in Magdeburg übergebenen Bestand wieder zuwenden. In der zweiten Hälfte
der achtziger Jahre habe ich, nach Eintritt in das Rentenalter (1984) und
frei von beruflichen Bindungen, in Magdeburg die Arbeiten am vormaligen
Bitterfelder Bestand wieder aufgenommen, nunmehr unter dem von mir als
notwendig erkannten wirtschaftshistorischen Aspekt. Einbezogen in einen
von Professor Willibald Gutsche geleiteten interdisziplinären akademischen
Arbeitskreis von Historikern, fand ich zudem Kontakt zu der Wirtschaftshistorikerin
Professor Helga Nussbaum, die – selber mit dem Rathenau-Thema erfahren
– Ende des Jahres 1988 eine Veröffentlichung meiner Forschungsergebnisse
im “Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte” anregte. Ich entschied mich
für eine dreiteilige Dokumentation über Walther Rathenau und
die Elektrochemischen Werke, nun schon in der Absicht, der besonderen Rolle
Emil Rathenaus zu entsprechen. Die erste dieser geplanten Publikationen
ist 1990, die zweite 1991 erschienen, als bereits der dritte Teil fertig
und redaktionell bearbeitet vorlag. Infolge des Beitritts der DDR zur Bundesrepublik
Deutschland wurde aber die Herausgabe des Jahrbuchs für Wirtschaftsgeschichte
verändert, meine Dokumentation konnte nicht weiter veröffentlicht,
die dreiteilige Serie somit nicht vervollständigt werden. Der Versuch,
eine geschlossene Publikation aller drei Teile zu bewerkstelligen, schlug
fehl. Nunmehr bin ich dem von Dr. Wolfgang Weist geleiteten trafo-verlag
dankbar für die Gelegenheit, das gesamte von mir erschlossene und
inzwischen inhaltlich erweiterte Material als Studie vorlegen zu können.
Die inhaltliche Ergänzung ist durch die neuen Gegebenheiten seit
1990 in Deutschland möglich geworden, weil ich nunmehr das AEG-Archiv
in Frankfurt am Main, später im Deutschen Technikmuseum in Berlin,
nutzen konnte. Auf diese Weise hat sich die freundliche und hilfreiche
Zuwendung, die ich seinerzeit in den Archiven von Bitterfeld und Magdeburg
erfahren habe, vorzüglich fortgesetzt. Zudem danke ich der Archivleitung
im Deutschen Museum, München, für die Genehmigung, einen zum
Thema aufschlußreichen Brief Emil Rathenaus aus dem Jahre 1908 in
diese Publikation aufzunehmen. Die anfängliche Annahme des Bitterfelder
Archivleiters von 1970 aber hat sich nicht bestätigt. Gerade der im
Bitterfelder Bestand enthaltene, durchaus nicht belanglose, sondern historisch
informative Briefwechsel zwischen Vater und Sohn Rathenau gibt nicht nur
Auskünfte über deren persönliches Verhältnis, sondern
erklärt ihre gemeinsamen Vorhaben. Insofern danke ich Herrn Michael
Bastian, dem Lektor dieser Studie, für seine Anregung, ein Kapitel
eigens über Emil Rathenau einzufügen.
Einen ganz besonders herzlichen Dank schulde ich Herrn Günter
Schilling, Bad Homburg, der als Mitglied des Vorstandes der “Walther Rathenau-Gesellschaft
e. V.”, Frankfurt am Main, seit 1989 mit mir Verbindung gehalten und neuerlich
die endgültige Fassung dieser Studie mit seinem Rat begleitet hat.
Selber Mitglied der Rathenau-Gesellschaft, hoffe ich nicht nur auf wohlwollende
Aufnahme der Studie in diesem Kreis, sondern auch auf eine nützliche
Anwendung durch ihre am Rathenau-Thema interessierten Leser.
Berlin, im April 2000 Ursula
Mader
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