“Das Alphatier – aus dem Leben der Gertrud Duby-Blom”

von Simone Hantsch

trafo verlag 2000, ISBN 3-89626-176-2, 29,80 €

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Zum Inhalt

Ihre letzte große Liebe war die Selva Lacandona. 1943, als Gertrud Duby-Blom zum ersten Mal die üppigen Wälder im Süden des mexikanischen Chiapas‘ durchstreifte, fand sie eine neue Liebe, einen neuen Sinn für ihr Leben. Vier Monate verbrachte Gertrud Duby-Blom in der Selva. Monate, die ihr Leben völlig veränderten.
Gertrude Lörtscher, 1901 in einem Schweizer Pfarrhaus geboren, war immer dort zu finden, wo gegen Ungerechtigkeiten gestritten wurde: in England und Italien; in ihrer Heimat als Vorsitzende der sozialdemokratischen Frauenbewegung; in Deutschland, wo sie zunächst zur SAP gehörte und 1932 in die KPD eintrat. Als begabte und charismatische Rednerin dieser beiden Parteien hinterläßt sie großen Eindruck bei tausenden von Menschen.
1933: Von nun an teilt sie den Weg vieler ihrer deutschen Weggefährten. Sie geht ins Exil – zunächst nach Frankreich, dann in die USA, von dortaus nach Mexiko.
Und immer streitet sie für Frauen. 1934 gehört sie in Paris zu den Begründerinnen des Internationalen Frauenkomitees gegen Krieg und Faschismus. In Mexiko beteiligt sie sich an staatlichen Projekten im Gesundheits- und Sozialwesen, arbeitet als Journalistin und zunehmend als Fotografin. So kommt sie auch in die Selva Lacandona und nach San Cristobal de las Casas, wo sie sich später gemeinsam mit ihrem Mann, dem dänischen Archäologen Frans Blom, niederläßt.
Simone Hantsch erzählt die abenteuerliche und zugleich tragische Geschichte einer außergewöhnlichen Frau, die 92jährig am Ende unseres Jahrhunderts und ihres Weges angekommen, müde sagt: “Von uns werden nur Coca-Cola-Flaschen hinterbleiben.”
Erzähltes, Tagebuchaufzeichnungen, Fotographien, Ausschnitte aus Artikeln und Dokumenten bilden eine Collage, die Größe, Widersprüchlichkeit und zugleich Tragik des Lebens von Gertrud Duby-Blom deutlich werden lassen. Bestimmt wird das Bild von ihrem Kampf um eine humane Welt, von ihrer Suche nach Anerkennung und Liebe, von Momenten des Glücks aber auch vom Leid und von ihrer Einsamkeit.
“Trudi,” so sagen Freunde von ihr, “war ein großes lebendiges Alphatier. Sie war eine Königin ohne Königreich, aufrichtige, uneigennützige Kameradin, eine Tyrannin, ein feuerspeiender Vulkan und sich nach Zärtlichkeit verzehrendes Weib, ein Mythos schon zu Lebzeiten. Ihr Herz war gut.”
 

Die Autorin Simone Hantsch legt mit diesem Buch ihre erste große publizistische Arbeit vor. Sie wurde 1963 geboren, wuchs in Garnsdorf, Karl-Marx-Stadt und Berlin auf. In Rostock studierte sie Lateinamerika- und Literaturwissenschaften.
Mehrere Jahre arbeitete sie als Journalistin beim Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienst. Seit 1996 ist sie freischaffende Journalistin und Autorin.
 

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