Exler, Margarete (†)

Von der Jugendbewegung zu ärztlicher Drogenhilfe. 
Das Leben Ernst Joël's (1893–1929) im Umkreis von Benjamin, Landauer und Buber

mit einem Aufsatz von Klaus Jonasch, trafo verlag 2005, 300 S., zahlr. Abb. und Dok., ISBN (10) 3-89626-018-9, ISBN (13) 978-3-89626-018-5, 34,80 EUR

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Ernst Joëls Lebensarbeit war vom Zentrum der sozialen Ideen aus bestimmt: Schon als Student hat er in Deutschland für den Settlements-Gedanken geworben und andere zur Mitarbeit an sozialer Arbeit gewonnen. Als Arzt hat er sich für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Armen eingesetzt; er kümmerte sich um die Verhältnisse in Gefängnissen, bemühte sich um Suizidgefährdete. Seine Studien zur Wirkung und Bekämpfung der Rauschgifte, die er gemeinsam mit seinem Freund Fritz Fränkel schrieb, sind in vielem aktuell geblieben. Publizistisch wie im persönlichen Engagement nahm Ernst Joël an den großen Themen seiner Zeit Anteil und stand dabei in Verbindung zu bis heute bekannten Persönlichkeiten: Als wichtiger Vertreter der Jugendbewegung stand er in kritischem Austausch mit Walter Benjamin oder Gustav Wyneken. Martin Buber war er ebenso eng verbunden wie Gustav Landauer; mit beiden korrespondierte er z.B. über eine Reform der Universität. Als Autoren für seine Zeitschrift Der Aufbruch konnte er u.a. Landauer, Kurt Hiller und Hans Blüher gewinnen. Margarete Exlers Buch ist die Biographie eines integren, sozial engagierten Menschen. Vor allem das Kapitel zu Joëls ärztlicher Tätigkeit, von dem Psychiater Dr. Klaus Jonasch verfaßt, zeigt, wie aktuell Ernst Joëls Ansatz auch heute noch ist.

 

 

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung 7

 

1. Kapitel: Herkunft und Schulzeit 11

 

2. Kapitel: Die Berliner Studienjahre (1911–1915) 19

Die Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität im Wilhelminischen Zeitalter 19

Jugendbewegung und Freistudentenschaft 21

Das Fest der freideutschen Jugend auf dem Hohen Meißner in der Sicht Joëls und Benjamins 22

Ernst Joëls Platz in der Freistudentenschaft: Amt für Soziale Arbeit, Mitarbeit bei der Comenius-Gesellschaft, Siedlungsheim 26

Das Sommersemester 1914 und die Kontroverse zwischen Benjamin und Joël 34

Die von Benjamin und Joël im Rahmen der freistudentischen Arbeit organisierten Vorträge als Zeugnisse ihrer unterschiedlichen Auffassungen von den Aufgaben des Studenten 40

3. Kapitel: Ernst Joël im Konflikt mit den Universitätsbehörden 43

Joëls Programm fürs Wintersemester 1914/15 im "Amt für Soziale Arbeit" und die Reaktion der Universitätsbehörden 43

Reaktionen auf den Beginn des Ersten Weltkriegs 44

Das "Aufbruch"-Jahr 1915 48

Förderer und Freunde im Zusammenhang mit der Zeitschrift "Der Aufbruch": Kurt Hiller, Hans Blüher, Gustav Landauer, Martin Buber 50

"Der Aufbruch" und der Konflikt mit der Berliner Universität 60

Besprechung der erschienenen Nummern des "Aufbruch" und Rezeption der Zeitschrift 67

Die "Wartende Hochschule" 82

4. Kapitel: Ernst Joëls Aktivitäten im Spiegel der Briefe an Buber: der Winter in Heidelberg, Kriegsdienst und Bruch mit der Jugendbewegung 87

Das Wintersemester 1915/1916 in Heidelberg 87

Wieder in Berlin: März und April 1916 94

Die Königsberger Jahre: Mai 1916 bis Januar 1918 95

Joëls indifferente Haltung gegenüber dem Judentum 98

Briefe an Buber in den Kriegsjahren 1917/18 100

Ernst Joëls Bruch mit der Jugendbewegung 101

5. Kapitel: Ernst Joël als Arzt und Forscher 107

Ernst Joëls Weg zur Medizin 108

Joël und Fränkel: "Der Cocainismus" 112

Die Rezeption des Werks 112

Der Aufbau des Buchs 116

Was können Joël und Fränkel über die damalige internationale Verbreitung des Drogenproblems berichten? 119

Zur körperlichen und seelischen Symptomatologie 120

Psychische Erscheinungen 122

Die Wirkung des Kokains auf die Gesamtpersönlichkeit des Süchtigen 125

Zur Psychopathologie der Kokainwirkung 126

Zur Frage der Kokaingewöhnung 128

Weitere Arbeiten Ernst Joëls 130

Die gesundheits-, medizin- und sozialpolitischen Arbeiten Joëls 131

Zu verschiedenen Giftsuchten und ihrer Therapie 135

Zur Wirkung von Haschisch, Kokain, Meskalin – Selbstversuche 138

Gefährdung und Todesthema. Ernst Joëls Tod 147

 

Nachwort 151

 

Anmerkungen 155

 

Anhang 173

Lebensdaten im Überblick 173

Dokumentation 177

Literaturverzeichnis 265

Personen- und Namenverzeichnis 275

Abdruckgenehmigungen, Quellennachweise 293

Das Beste wird nicht deutlich durch Worte! Margarete Exler (1920–2001) 295

Veröffentlichungen Margarete Exler 300