mit einem Aufsatz von Klaus Jonasch, trafo verlag 2005, 300 S., zahlr. Abb. und Dok., ISBN (10) 3-89626-018-9, ISBN (13) 978-3-89626-018-5, 34,80 EUR
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Ernst Joëls
Lebensarbeit war vom Zentrum der sozialen Ideen aus bestimmt: Schon als
Student hat er in Deutschland für den Settlements-Gedanken geworben und
andere zur Mitarbeit an sozialer Arbeit gewonnen. Als Arzt hat er sich
für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Armen eingesetzt; er
kümmerte sich um die Verhältnisse in Gefängnissen, bemühte sich um
Suizidgefährdete. Seine Studien zur Wirkung und Bekämpfung der
Rauschgifte, die er gemeinsam mit seinem Freund Fritz Fränkel schrieb,
sind in vielem aktuell geblieben. Publizistisch wie im persönlichen
Engagement nahm Ernst Joël an den großen Themen seiner Zeit Anteil und
stand dabei in Verbindung zu bis heute bekannten Persönlichkeiten: Als
wichtiger Vertreter der Jugendbewegung stand er in kritischem Austausch
mit Walter Benjamin oder Gustav Wyneken. Martin Buber war er ebenso eng
verbunden wie Gustav Landauer; mit beiden korrespondierte er z.B. über
eine Reform der Universität. Als Autoren für seine Zeitschrift Der
Aufbruch konnte er u.a. Landauer, Kurt Hiller und Hans Blüher
gewinnen. Margarete Exlers Buch ist die Biographie eines integren,
sozial engagierten Menschen. Vor allem das Kapitel zu Joëls ärztlicher
Tätigkeit, von dem Psychiater Dr. Klaus Jonasch verfaßt, zeigt, wie
aktuell Ernst Joëls Ansatz auch heute noch ist.
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Vorbemerkung 7
1. Kapitel: Herkunft und Schulzeit 11
2. Kapitel: Die Berliner Studienjahre (1911–1915) 19
Die Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität im Wilhelminischen Zeitalter 19
Jugendbewegung und Freistudentenschaft 21
Das Fest der freideutschen Jugend auf dem Hohen Meißner in der Sicht Joëls und Benjamins 22
Ernst Joëls Platz in der Freistudentenschaft: Amt für Soziale Arbeit, Mitarbeit bei der Comenius-Gesellschaft, Siedlungsheim 26
Das Sommersemester 1914 und die Kontroverse zwischen Benjamin und Joël 34
Die von Benjamin und Joël im Rahmen der freistudentischen Arbeit organisierten Vorträge als Zeugnisse ihrer unterschiedlichen Auffassungen von den Aufgaben des Studenten 40
3. Kapitel: Ernst Joël im Konflikt mit den Universitätsbehörden 43
Joëls Programm fürs Wintersemester 1914/15 im "Amt für Soziale Arbeit" und die Reaktion der Universitätsbehörden 43
Reaktionen auf den Beginn des Ersten Weltkriegs 44
Das "Aufbruch"-Jahr 1915 48
Förderer und Freunde im Zusammenhang mit der Zeitschrift "Der Aufbruch": Kurt Hiller, Hans Blüher, Gustav Landauer, Martin Buber 50
"Der Aufbruch" und der Konflikt mit der Berliner Universität 60
Besprechung der erschienenen Nummern des "Aufbruch" und Rezeption der Zeitschrift 67
Die "Wartende Hochschule" 82
4. Kapitel: Ernst Joëls Aktivitäten im Spiegel der Briefe an Buber: der Winter in Heidelberg, Kriegsdienst und Bruch mit der Jugendbewegung 87
Das Wintersemester 1915/1916 in Heidelberg 87
Wieder in Berlin: März und April 1916 94
Die Königsberger Jahre: Mai 1916 bis Januar 1918 95
Joëls indifferente Haltung gegenüber dem Judentum 98
Briefe an Buber in den Kriegsjahren 1917/18 100
Ernst Joëls Bruch mit der Jugendbewegung 101
5. Kapitel: Ernst Joël als Arzt und Forscher 107
Ernst Joëls Weg zur Medizin 108
Joël und Fränkel: "Der Cocainismus" 112
Die Rezeption des Werks 112
Der Aufbau des Buchs 116
Was können Joël und Fränkel über die damalige internationale Verbreitung des Drogenproblems berichten? 119
Zur körperlichen und seelischen Symptomatologie 120
Psychische Erscheinungen 122
Die Wirkung des Kokains auf die Gesamtpersönlichkeit des Süchtigen 125
Zur Psychopathologie der Kokainwirkung 126
Zur Frage der Kokaingewöhnung 128
Weitere Arbeiten Ernst Joëls 130
Die gesundheits-, medizin- und sozialpolitischen Arbeiten Joëls 131
Zu verschiedenen Giftsuchten und ihrer Therapie 135
Zur Wirkung von Haschisch, Kokain, Meskalin – Selbstversuche 138
Gefährdung und Todesthema. Ernst Joëls Tod 147
Nachwort 151
Anmerkungen 155
Anhang 173
Lebensdaten im Überblick 173
Dokumentation 177
Literaturverzeichnis 265
Personen- und Namenverzeichnis 275
Abdruckgenehmigungen, Quellennachweise 293
Das Beste wird nicht deutlich durch Worte! Margarete Exler (1920–2001) 295
Veröffentlichungen Margarete Exler 300